Microsoft: Deutsche Cloud mit TLS‑Zertifikaten von D‑Trust

Andreas Frischholz
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Microsoft: Deutsche Cloud mit TLS‑Zertifikaten von D‑Trust
Bild: Microsoft

Bei der Deutschland-Cloud wird Microsoft nicht nur mit T-Systems, sondern auch mit der Zertifizierungsstelle D-Trust der Bundesdruckerei zusammenarbeiten. Auf diese Weise soll garantiert werden, dass der Datenverkehr zwischen Firmen und Cloud-Servern verschlüsselt und abgesichert ist.

Laut der offiziellen Mitteilung wird D-Trust die TLS-Zertifikate für Microsofts deutsches Cloud-Angebot ausstellen, um die Nutzer und Server zuverlässig zu authentifizieren. So soll sichergestellt werden, dass ein verschlüsselter Datenaustausch zwischen den Anwendern von Microsoft Azure und Office 365 sowie den Servern stattfindet. Zusätzlich erhalten Kunden die Möglichkeit, die Zertifikate von D-Trust für eigene Anwendungen in der Microsoft Azure Cloud zu nutzen.

Derzeit befindet sich Microsofts Deutschland-Cloud noch in der geschlossenen Beta-Phase, der offizielle Start ist für die zweite Jahreshälfte 2016 vorgesehen. Das lokale Angebot für Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online soll sich an Organisationen und Unternehmen in datensensiblen Bereichen wie dem öffentlichen, dem Finanz- oder dem Gesundheitssektor richten. Dabei findet der Datenaustausch zwischen den beiden Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt/Main über ein privates, vom Internet getrenntes Netzwerk statt.

D-Trust-Zertifikate ergänzen Datentreuhänder-Kooperation mit T-Systems

Das Kernelement von Microsofts deutschem Cloud-Angebot ist allerdings die Partnerschaft mit T-Systems. Die Telekom-Tochter soll als eine Art „Datentreuhänder“ auftreten, der den Zugang zu den Rechenzentren kontrolliert. Microsoft selbst hat keinen direkten Zugang. Dabei handelt es sich um eine Datenschutzgarantie, durch die sichergestellt werden soll, dass Firmendaten etwa vor einem unbegrenzten Zugriff von amerikanischen Behörden geschützt sind.

Ein Problem, das für Unternehmen auch im Alltag eine Rolle spielt. Denn seitdem der Europäische Gerichtshof das Safe-Harbor-Abkommen gekippt hat, herrscht Rechtsunsicherheit. Und mittlerweile drohen schon Bußgelder, wenn Nutzerdaten ohne Weiteres in die USA übermittelt werden.

Derweil ist Microsoft nicht das einzige Unternehmen, das eine deutsche Cloud plant. Zuletzt hatte etwa auch Dropbox ein entsprechendes Angebot angekündigt.

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