Deutsche Telekom: 1. Großstadt mit 100 Mbit/s über VDSL-Vectoring im Herbst

Jan-Frederik Timm
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Deutsche Telekom: 1. Großstadt mit 100 Mbit/s über VDSL-Vectoring im Herbst
Bild: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom hat angekündigt, Hamburg als erste Großstadt mit VDSL-Anschlüssen auf Basis von Vectoring auszustatten. Ab dem 2. Halbjahr werden damit bis zu 100 Mbit/s über die klassische Kupferleitung möglich. Im nächsten Jahr sollen dann „die anderen Großstädte“ folgen.

Wir werden in der zweiten Jahreshälfte mit Hamburg anfangen“, lautet die kurze Ankündigung der Telekom im eigenen Forum. Bisher gibt es 100 Mbit/s der Telekom über Kupfer nur in kleineren Gemeinden mit einer Häufung in Nordrhein-Westfalen.

In den Großstädten, die einst als erste mit VDSL versorgt wurden, steht der Telekom nach eigenen Aussagen die Umstellung der damals noch analogen Anschlüsse im Weg. Um auf Vectoring setzen zu können, müssen diese Anschlüsse erst auf IP-Anschlüsse umgestellt werden – und das kostet Zeit.

Die Freigabe der Bundesnetzagentur ist noch frisch

Die Ankündigung der Telekom folgt nur Tage nach der Freigabe der Pläne zum Ausbau von Vectoring durch die Bundesnetzagentur. Zuvor war über das Vorhaben Monate lang gestritten worden, Wettbewerber befürchten die Re-Monopolisierung des Netzausbaus. Hintergrund war die Forderung der Telekom, in den bis zum Jahr 2018 geplanten 8.000 Nahbereichen um die ausgebauten Hauptverteiler Vectoring exklusiv anbieten zu dürfen. Auf diesem Weg sollen bis zu 80 Prozent der deutschen Haushalte Zugang zu 100 Mbit/s erhalten.

Die Telekom benötigt Vectoring

Weil die Telekom über kein eigenes Kabelnetz verfügt, ist der Konzern für höhere Bandbreiten in der Fläche auf VDSL angewiesen. Um parallel auch die Verfügbarkeit von Glasfaser voran zu treiben, animiert der Provider seit April Eigentümer, die Kosten für den Ausbau auf der letzten Meile selbst zu tragen. Ein weiteres Produkt, mit dem die Telekom „bei Bedarf“ die 50 Mbit/s von VDSL überschreitet, ist die Koppelung von VDSL mit LTE im Tarif MagentaZuhause Hybrid.

Die Konkurrenz hat Internet über Kabel

Vodafone treibt nach der Übernahme von Kabel Deutschland hingegen den Ausbau des Kabelnetzes voran, das mit aktueller Technik bereits bis zu 1.000 Mbit/s bereitstellen könnte – die Tarife sehen bisher allerdings maximal 200 Mbit/s vor. Unitymedia bietet hingegen genau so wie Tele Columbus bis zu 400 Mbit/s in ausgewählten Regionen an.