Telekom StreamOn: YouTube, Netflix, Apple Music oder Amazon endlos streamen

Update Jan-Frederik Timm
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Telekom StreamOn: YouTube, Netflix, Apple Music oder Amazon endlos streamen
Bild: Deutsche Telekom

Mit StreamOn hat Telekom einen neuen kostenlosen Bestandteil für die MagentaMobil-Mobilfunktarife vorgestellt. StreamOn erlaubt das grenzenlose, weil nicht auf das monatliche Volumen angerechnete, Streamen von Musik- oder Video-Inhalten ausgewählter Partner wie YouTube, Netflix oder Apple Music. Spotify ist nicht darunter.

Immer kostenlos, aber nur in neuen Verträgen

Die Option ist immer kostenlos, aber nur für die seit heute verfügbaren Tarife erhältlich und ab dem 19. April 2017 im Kundencenter freischaltbar. Bestandskunden müssen also den Vertrag verlängern, oder den Tarif wechseln.

Als Telekom Bestandskunde können Sie durch einen Tarifwechsel oder eine Vertragsverlängerung in die aktuellen MagentaMobil Tarifen wechseln. Die Änderung Ihres Tarifes können Sie direkt im Kundencenter durchführen. Unter Zubuchoptionen können Sie ab dem 19.04. Ihren StreamOn Option direkt kostenlos mit dazu buchen.

In Verbindung mit dem Tarif MagentaMobil M (Friends) sowie für die Family Card M ist „StreamOn Music“ verfügbar, mit dem Musik über Apple Music, Napster, Amazon oder andere teilnehmende Partner ohne Beschränkung über das Mobilfunknetz gestreamt werden kann. Im Tarif MagentaMobil L (Friends), L Plus, L Premium sowie für die Family Card L gibt es kostenlos „StreamOn Music & Video“ und damit auch Video-Inhalte von Entertain oder auch Netflix und weiteren Partnern. Das größte Paket „StreamOn Music & Video Max“ ist ausschließlich für MagentaEins-Kunden vorgesehen.

Die Stream-On-Partner zum Start am 19. April
Die Stream-On-Partner zum Start am 19. April (Bild: Deutsche Telekom)

Einschränkungen im Kleingedruckten

Wichtige Details zu StreamOn verbergen sich im Kleingedruckten: Wer bei der Telekom nur Mobilfunkkunde ist, erhält Video-Streams in „DVD-Qualität“. Nur wer gleichzeitig Festnetz- und Mobilfunkkunde ist und MagentaEins nutzt erhält HD. Wer trotzdem HD nutzen will, kann StreamOn unter pass.telekom.de für 24 Stunden deaktivieren – dann wird aber auch das verbrauchte Volumen wieder angerechnet.

Auf pass.telekom.de haben Sie durch Klick auf den Button "StreamOn Music&Video für 24 Std. deaktivieren" die Möglichkeit, die mobil-optimierte Bildqualität für Videodienste teilnehmender Partner für 24 Stunden zu deaktivieren. Dadurch können Sie Video-Inhalte vorübergehend in einer noch höheren Auflösung (vglb. HD-Qualität) ansehen.

Darüber hinaus werden das Laden von Covern, Werbung, Spiele und sonstige Inhalte, die nicht zum reinen Audio- und Video-Streaming gehören, weiterhin angerechnet. Und wenn das Inklusivvolumen aus dem Mobilfunkvertrag aufgebraucht worden ist, wird auch StreamOn gedrosselt. Wer grenzenlos streamen will, darf sein Vertragsvolumen also nicht durch andere Dienste aufbrauchen.

StreamOn in den MagentaMobil-Tarifen
Tarif StreamOn verfügbar
MagentaMobil S
MagentaMobil M (Friends), Family Card M Music
MagentaMobil L (Friends), L Plus, L Premium, Family Card L Music & Video
MagentaEins: MagentaMobil M sowie MagentaMobil M Happy und höher Music & Video Max

Wir diskriminieren niemanden

Die zum Start verfügbaren Partner sollen nur ein Anfang sein, das Angebot stünde jedem interessierten Unternehmen offen. Sorgen, StreamOn könnte die Netzneutralität verletzten, versuchte Michael Hagspihl, Geschäftsführer Privatkunden Telekom Deutschland GmbH, noch vor der Präsentation des Angebotes zu zerstreuen: „Wir bei der Telekom diskriminieren niemanden“. Die öffentlich abrufbaren AGB zu StreamOn enthalten in der Tat keine Preise. Die Aufnahme neuer Partner wird unter Paragraph 2.3 als einfacher Bewerbungsprozess, in dem die Telekom das Angebot auf Relevanz prüft, beschrieben.

Update

Die Bundesnetzagentur hat über Twitter angekündigt, das neue Angebot der Telekom „auf Grundlage der Regeln zur #Netzneutralität sorgfältig [zu] prüfen“. Die Agentur reagiert damit auf eine Beschwere des Handelsverband Hessen, der kleine und mittelständische Unternehmen benachteiligt sieht.

Netzneutralität legt im Grundsatz fest, wie das Netz funktioniert. Je strikter die Vorgaben, desto weniger dürfen Provider in den Datenverkehr eingreifen. In der Praxis heißt das: Einzelne Internetdienste sollen nicht bevorzugt werden, nur weil diese eine bestimmte Gebühr an die Provider zahlen. Auf diese Weise soll dann das offene Internet und Chancengleichheit gesichert werden. Aktuellen Informationen zufolge zahlen Partner der Telekom für StreamOn keine Gebühren.

Mehr zur Netzneutralität im Artikel Analyse: Pokémon Go und der Kampf um die Netzneutralität.

Preise für Geschäftskunden noch unbekannt

Zu den Preisen von StreamOn für Geschäftskunden hält sich die Telekom auch auf Nachfrage noch bedeckt. Im Vorfeld der Präsentation war von 20, 25 und 30 Euro die Rede gewesen. Online heißt es aktuell aber nur, Kunden sollten sich an den Geschäftskunden-Service wenden.

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