Globalfoundries: Nun doch ein Zwischenschritt bei 12 nm hin zu 7 nm

Volker Rißka
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Globalfoundries: Nun doch ein Zwischenschritt bei 12 nm hin zu 7 nm
Bild: Cadence

Globalfoundries warb stets damit, die 10-nm-Fertigung auszulassen und direkt von 14 nm auf 7 nm zu wechseln. Nun räumt der Halbleiterhersteller aber doch einen notwendigen halben Zwischenschritt bei 12 nm ein, hinter der sich wie bei den anderen Foundries eine optimierte 14-nm-Fertigung verbirgt.

Für Leading Performance steht das LP bei der Bezeichnung 12LP von Globalfoundries, normalerweise wird in der Branche so Low Power abgekürzt. Mit einer 15 Prozent höheren Packdichte sollen rund zehn Prozent mehr Leistung herauskommen als beim 16-nm-Fertigungsprozess der großen Konkurrenz von TSMC. Globalfoundries betont aber auch heute weiterhin, direkt von 14 und 7 nm zu wechseln, bei 12LP handelt es sich letztlich um eine optimierte 14-nm-Version.

12LP für AMD-Produkte im Jahr 2018

Ob 12LP nun 14nm+ ersetzt, wie AMD sie eigentlich einsetzen will, wird aus der Ankündigung nicht klar. Logisch erscheint es, da der Leistungssprung eher gering ist. Dagegen spricht aber der Zeitplan: Erst im ersten Halbjahr 2018 soll die Risikoproduktion beginnen, in der Regel startet diese ein halbes oder gar dreiviertel Jahr vor dem Einsatz in der Massenproduktion. Vor Ende 2018 wäre mit Produkten darauf basierend demnach nicht zu rechnen, wenngleich die Pressemeldung von „new client and graphics products based on GF’s 12nm process technology in 2018“ aus dem Hause AMD spricht. Dies wiederum wäre für den ersten Refresh von Vega und Zen später als bisher vermutet. Parallel dazu betont Globalfoundries aber auch, dass die 7nm risk production ebenfalls im ersten Halbjahr 2018 starten soll. Hier bleibt abzuwarten, wie die Zeitpläne für fertige Produkte schlussendlich tatsächlich aussehen.

Auch das Marketing spielt in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle. Samsung zeigte kürzlich in ihrer Fertigungs-Roadmap, dass man jede Ziffer von 14 nm bis hinab zu 4 nm in einzelnen 1-nm-Schritten gehen kann, hinter drei von vier Fällen jeweils aber nur kleine Anpassungen stecken. Sie kündigten zudem eine 11-nm-Fertigung an, welche Globalfoundries nun mit 12 nm zu kontern versucht.

AMD und Tesla?

AMD erklärte, auch auf den 12-nm-Zug von Globalfoundries zu springen. Dabei wurden explizit erstmals auch Automotive-Produkte genannt. Dazu passend kommt das Gerücht, Tesla würde zusammen mit AMD an einer AI-Lösung arbeiten. Jim Keller, langjähriger Veteran bei AMD und Apple, ist seit seinem Weggang bei AMD im vergangen Jahr Angestellter bei Tesla.

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