Offline-Handel: Amazon will Ladengeschäfte in Deutschland eröffnen

Nicolas La Rocco
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Offline-Handel: Amazon will Ladengeschäfte in Deutschland eröffnen
Bild: Amazon

Amazon will in Deutschland auch im stationären Handel aktiv werden. Der Online-Händler betreibt in den USA Ladengeschäfte für den Verkauf von Büchern und einen experimentellen Go-Store, in dem Kunden nicht einmal mehr zur Kasse gehen müssen.

Dass Amazon in Deutschland Ladengeschäfte eröffnen wird, sei keine Frage des Ob, sondern des Wann, sagte Ralf Kleber, Geschäftsführer der Amazon.de GmbH und Country Manager für Amazon.de, gegenüber der Berliner Morgenpost. Das über den Versandhandel groß gewordene Online-Warenhaus werde sich nicht dem verschließen, was der Kunde will, sagte Kleber. In Deutschland stehe der klassische Handel noch für 90 bis 95 Prozent des Handelsumsatzes. Einen Termin für das erste Amazon-Ladengeschäft in Deutschland nannte das Unternehmen nicht. Vorreiter ist der Heimatmarkt.

Amazon betreibt Bücherläden in den USA

In den USA sind Amazon-Geschäfte hingegen bereits Realität, allerdings nicht in der Form und mit der Auswahl, wie es das Angebot auf der Webseite des Unternehmens zunächst vielleicht vermuten lässt. Mit Amazon Books betreibt der Konzern in einigen US-Bundesstaaten primär Bücherläden, die darüber hinaus Amazons Geräte wie den Echo, Kindle, das Fire Tablet oder den Fire TV führen. Das vollständige Sortiment von Amazon respektive eine kleine Auswahl davon wird in diesen Läden nicht angeboten.

Amazon Go weiterhin nur für Mitarbeiter

Dass Amazon offline mehr als Bücher anbieten kann, zeigt Amazon Go, ein experimenteller Store am Amazon-Standort Seattle, in dem derzeit ausschließlich Mitarbeiter des Konzerns Lebensmittel einkaufen können. Amazon Go soll den Bezahlvorgang an der Kasse obsolet machen, indem Kameras und Sensoren tracken, was die Kunden aus den Regalen nehmen und womit der Laden verlassen wird.

Ursprünglich sollte Amazon Go Anfang dieses Jahres für das allgemeine Publikum geöffnet werden, die Beta-Phase nur für Mitarbeiter hält jedoch knapp ein Jahr später weiterhin an. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge soll es Probleme beim Tracking von Kunden und Waren bei mehr als 20 Personen im Laden geben.