Facebook: Nutzer sollen Vertrauenswürdigkeit von Medien bewerten

Christian Lohmüller
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Facebook: Nutzer sollen Vertrauenswürdigkeit von Medien bewerten
Bild: Facebook

Das soziale Netzwerk Facebook will die Qualität und Vertrauenswürdigkeit der Nachrichten im Newsfeed verbessern, indem es seine Nutzer zu deren Quellen befragt. Das kündigte Facebook-CEO Mark Zuckerberg in einem Post an. Es ist Zuckerbergs zweite Maßnahme, um den Newsfeed zu verbessern.

Welche Quellen sind vertrauenswürdig?

Anders als die erste Maßnahme, die Zuckerberg Anfang Januar ankündigte, wird dieses zweite Update die Anzahl der Nachrichten, die im Newsfeed von Facebook auftauchen, nicht verändern. Das Anfang Januar angekündigte Update dagegen werde laut Zuckerberg dazu führen, dass der Anteil öffentlicher Inhalte wie Nachrichten, Videos und Beiträge von Unternehmen und Medien auf etwa vier Prozent der Newsfeed-Inhalte sinken werde. Aktuell wären es rund fünf Prozent. Dafür sollen bald wieder mehr Inhalte von Familienmitgliedern und Freunden zu sehen sein.

Facebook will die Nutzer künftig im Rahmen seiner laufenden Qualitätsumfragen fragen, ob sie eine Nachrichtenquelle kennen und, wenn ja, ob sie dieser Quelle vertrauen. Es gebe Medien, denen würden nur ihre Lesern oder Zuschauer vertrauen und es gebe Medien, die Vertrauen in der gesamten Gesellschaft genössen, sogar bei denen, die nicht zur ihren Lesern oder Zuschauern gehörten. Die Umfrage wird deshalb nicht nur denjenigen gezeigt, die das Medium offensichtlich schon nutzen, sondern auch anderen Anwendern, die es eventuell nur vom Namen her kennen und von dessen Qualität nur durch andere erfahren haben.

Die Community soll es selber richten

Laut Zuckerberg gab es auch die Überlegung, selbst über Vertrauenswürdigkeit von Nachrichtenquellen zu entscheiden oder externe Experten zu konsultieren. Am Ende entschied man sich aber die Befragung der Nutzer, da dies aus Sicht des Unternehmens der objektivste Weg sei.

Zuckerberg begründet die Maßnahme mit dem Kampf gegen Fake News im Internet, vor allem in sozialen Medien: „Es gibt zu viel Sensationslust, Fehlinformation und Polarisierung in der heutigen Welt. Social Media ermöglicht es den Menschen, Informationen schneller als je zuvor zu verbreiten, und wenn wir diese Probleme nicht gezielt angehen, dann verstärken wir sie am Ende.