Kryptowährungen: Bitcoin, Ethereum und Co. mit massivem Wertverlust

Michael Günsch
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Kryptowährungen: Bitcoin, Ethereum und Co. mit massivem Wertverlust
Bild: GDAX

Alle relevanten Kryptowährungen haben seit gestern massive Wertverluste erfahren. Bitcoin fiel erstmals seit 1½ Monaten wieder unter 10.000 US-Dollar und verlor rund 20 Prozent innerhalb eines Tages. Auch Ethereum und Ripple mussten hohe Verluste von 28 und 31 Prozent hinnehmen.

Die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen beträgt nach Zahlen von CoinMarketCap aktuell nur noch rund 450 Milliarden US-Dollar – zehn Tage zuvor war noch ein Rekordhoch von über 800 Milliarden US-Dollar erreicht worden. Dass nicht nur die größten Vertreter wie Bitcoin, Ethereum und Ripple massive Verluste hinnehmen mussten, zeigt die Liste der 100 größten Kryptowährungen auf CoinMarketCap.

Durch die Bank herbe Verluste für Kryptowährungen
Durch die Bank herbe Verluste für Kryptowährungen (Bild: CoinMarketCap)

Die nach Marktkapitalisierung nach wie vor stärkste Kryptowährung ist Bitcoin. Erst im November war der Wert eines Bitcoins erstmals über die Marke von 10.000 US-Dollar gestiegen. Im Dezember wurde ein Rekordhoch von rund 20.000 US-Dollar erreicht. Jetzt fiel der Kurs kurzzeitig auf 9.100 US-Dollar und pendelt momentan um die 10.000 US-Dollar. Binnen 24 bzw. 48 Stunden ging es rund 20 bzw. 30 Prozent bergab.

Bitcoin fiel wieder unter 10.000 US-Dollar
Bitcoin fiel wieder unter 10.000 US-Dollar (Bild: CoinMarketCap)
Ethereum mit einem Minus von 28 Prozent
Ethereum mit einem Minus von 28 Prozent (Bild: CoinMarketCap)

Für die zweitstärkste Kryptowährung Ethereum, die aufgrund ihres Einflusses auf die Preise von Grafikkarten für die Berichterstattung von ComputerBase einen hohen Stellenwert hat, ging es ebenfalls steil bergab. Rund 800 US-Dollar pro Ether bedeuten ein Minus von 28 Prozent. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte das Entspannung für die Grafikkarten-Preise bedeuten.

Angst vor Regulierung als Ursache

Als Ursache für die starken Kursverluste gilt die Angst vor Regulierung, die den Handel stark einschränken kann. Zum Beispiel hatte der südkoreanische Finanzminister Kim Dong-Yeon am Dienstag in einem Interview erklärt, dass das Schließen von Handelsplätzen eine Option sei, berichtet das Handelsblatt. In Südkorea wird der Handel mit Kryptowährungen besonders intensiv betrieben, entsprechend hat die Aussage Gewicht.

Zudem gab es Meldungen, dass China sowohl gegen den Handel als auch das Mining vorgehen wolle. Derweil erwarten Analysten, dass beim G20-Gipfel im März strengere Regeln für den Handel mit Kryptowährungen thematisiert werden könnten.

Starke Kursschwankungen nicht ungewöhnlich

Schon zuvor hat es starke Kursschwankungen bei den großen Kryptowährungen gegeben. So sehr die Aussicht auf schnelle Gewinne lockt, so riskant bleibt diese Form der Spekulation oder Geldanlage. So dramatisch die Verluste am Dienstag waren, so schnell könnten sie sich wieder erholen, sofern sich die Befürchtungen um eine massive Einschränkung des Handels nicht weiter vergrößern. Betrachtet man deutlich längere Zeiträume kann Bitcoin immer noch ein großes Plus verzeichnen: Vor einem Jahr war ein Bitcoin nur rund 1.000 US-Dollar wert.

BitConnect kurz vor Totalverlust

Ein dramatischer Sonderfall ist die Kryptowährung BitConnect, vor der in den vergangenen Monaten zunehmend aufgrund von Ähnlichkeiten mit einem Schneeballsystem gewarnt wurde. Befeuert durch Lobhudeleien in YouTube-Kanälen, deren Betreiber dafür eine Provision kassiert haben, konnte BitConnect sich trotz dieser Warnungen bis zuletzt auf den vorderen Plätzen der wertvollsten Kryptowährungen halten. Jetzt stürzte der BitConnect-Kurs aber nach Schließung der Handelsplattform binnen eines Tages um 94% ab.

BitConnect verlor 94 Prozent an Wert
BitConnect verlor 94 Prozent an Wert (Bild: CoinMarketCap)
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