Gorilla Glass 6: Neues Smartphone-Glas hält doppelt so viele Stürze aus

Nicolas La Rocco
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Gorilla Glass 6: Neues Smartphone-Glas hält doppelt so viele Stürze aus
Bild: Corning

Gorilla Glass 6 ist die nächste Generation Glas des für die Produktion von Glas mit einer hohen Bruch- und Kratzfestigkeit bekannten Herstellers Corning. Es soll Stürze bis zu doppelt so oft überstehen wie der Vorgänger Gorilla Glass 5. Das neue Glas wird derzeit evaluiert und soll in den kommenden Monaten auf den Markt kommen.

Glas liegt bei Smartphone-Herstellern wieder voll im Trend, nachdem für eine längere Zeit Unibody-Gehäuse aus Aluminium das Segment dominierten. Häufig schützt es nicht mehr nur das Display, sondern ziert aus verschiedenen Gründen auch die Rückseite. Dabei handelt es sich entweder um reine Designentscheidungen, oder aber Features wie kabelloses Laden werden in das Smartphone integriert. Der Glasanteil ist bei Smartphones laut Corning auf bis zu 85 Prozent des Gehäuses angestiegen.

15 Stürze aus 1 m Höhe

Um für diese Marktentwicklung gewappnet zu sein, haben die Glasspezialisten aus New York Gorilla Glass 6 entwickelt. Das neue Glas ist so konzipiert worden, dass es Stürze besser als Gorilla Glass 5 überstehen soll. Laut Corning übersteht Gorilla Glass 6 in Labortests im Durchschnitt 15 Stürze aus einem Meter Höhe. Damit schneidet es doppelt so gut ab wie die fünfte Generation Corning-Glas, die 2016 vorgestellt wurde.

Darüber hinaus soll das neue Glas auch Stürze aus höheren Höhen besser als Gorilla Glass 5 überstehen. Primär ist es aber dahingehend entwickelt worden, um multiple Stürze aus geläufigeren Höhen von einem Meter und weniger, die laut Corning mehr als 50 Prozent der Unfälle ausmachen, ohne Bruch zu überleben. Laut einer von Corning zitierten, weltweiten Studie lässt der Durchschnittsnutzer sein Smartphone sieben Mal im Jahr aus dieser Höhe fallen.

Bei Gorilla Glass 6 handelt es sich laut Dr. Jaymin Amin, Vice President für Technologie und Produktentwicklung, um eine vollständig neue Glaskomposition, die durch einen chemischen Prozess verstärkt ist und eine höhere Kompression als Gorilla Glass 5 aufweist. Corning erklärt nicht im Detail, wie der Fertigungsprozess gegenüber Gorilla Glass 5 verändert wurde, um das Glas besser gegen Bruchschäden zu wappnen.

Fertigungsprozess optimiert

Der Prozess der Herstellung ist bei Corning aber stets sehr ähnlich. In einem Salzbad wird bei 400 Grad Celsius ein Ionenaustausch durchgeführt, der kleinere Natriumionen gegen größere Kaliumionen austauscht. Diese größeren Ionen breiten sich während des Abkühlprozesses an der Oberfläche aus und sorgen für eine Verdichtung, die das Glas widerstandsfähiger macht. Dieser Prozess wird bei Corning fortlaufend optimiert.