Galaxy Watch Hands-On: Tizen-Smartwatch mit 10-nm-SoC hält über drei Tage durch

Nicolas La Rocco
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Galaxy Watch Hands-On: Tizen-Smartwatch mit 10-nm-SoC hält über drei Tage durch

Mit der Galaxy Watch geht am 7. September Samsungs Smartwatch-Sortiment unter neuem Namen in die nächste Runde. Das Betriebssystem bleibt aber Tizen und wechselt somit nicht zu Googles Wear OS. Die Galaxy Watch kommt mit einem effizienteren Prozessor, der für längere Laufzeiten sorgt und neuen Software-Features.

Die Galaxy Watch ist eine Weiterentwicklung der Gear S3 und der davon abgeleiteten Gear Sport. Dabei ähnelt die neue Uhr allerdings mehr der zur IFA im letzten Jahr vorgestellten Gear Sport. Das Gehäuse ist erneut aus Edelstahl gefertigt und IP68 zertifiziert. Darüber hinaus gibt es einen Wasserschutz bis 5 ATM, wobei Samsung explizit das Springen ins Wasserbecken, Sporttauchen und Wasserski ausschließt.

Zwei Größen in 42 und 46 mm

Samsung bietet die Galaxy Watch in zwei Größen an: 42 und 46 mm. Die kleine Variante wird in Schwarz und Roségold angeboten, das große Modell nur in Silber, aber mit schwarzer Lünette. Bei den kleinen Varianten hat die Lünette immer die Gehäusefarbe. Darüber hinaus gibt es jedes der drei Basismodelle in einer LTE-Variante mit eSIM; zum Start werden die Mobilfunkanbieter Deutsche Telekom und Vodafone entsprechende Verträge anbieten.

Den Einstieg in die neue Smartwatch-Generation ermöglicht Samsung für 309 Euro. Für die größeren Modelle kommt ein Aufpreis von 20 Euro hinzu, für LTE werden darüber hinaus jeweils weitere 70 Euro aufgerufen. Der Maximalpreis für die 46-mm-Version mit LTE liegt somit bei 399 Euro.

Neuer 10-nm-Prozessor nur für Smartwatches

Auf technischer Seite ist vor allem das neue System-on-a-Chip der Uhr interessant. Hinter dem Zifferblatt werkelt nun der Exynos 9110, bei dem es sich um eine Neuentwicklung speziell für Smartwatches handelt. Im Gegensatz zum Exynos 7270 der Gear S3 und Gear Sport wird das SoC nicht mehr in 14 nm, sondern im aktuellen 10LPP gefertigt. Zwei CPU-Kerne mit bis zu 1,15 GHz und 768 MB RAM sorgen für Vortrieb. Für die LTE-Variante hat Samsung den Arbeitsspeicher auf 1,5 GB aufgestockt.

Der effizientere Prozessor ermöglicht bei der größeren Variante der Uhr eine Laufzeit von durchschnittlich über drei Tagen, Samsung spricht von 80 Stunden. Mit aktiviertem Energiesparmodus sollen bis zu 168 Stunden möglich sein. Die Energieversorgung findet über einen Akku mit 472 mAh statt. Für die kleine Uhr und deren Akku mit 270 mAh fallen die Angaben konservativer aus: Hier sind es im Durchschnitt bis zu 48 Stunden Laufzeit respektive 120 Stunden mit Energiesparmodus. Geladen werden beide Variante induktiv über das mitgelieferte Dock, in dem die Uhr quer aufrecht steht.

Die Galaxy Watch will eine echte tickende Uhr sein

Aufseiten der Software gibt es neue Zifferblätter, die mit 3D-Effekten für eine realistische Abbildung echter Zeiger und Komplikationen sorgen sollen. Ein anderes neues Software-Feature ist ein künstliches Ticken, das über den integrierten Lautsprecher ausgegeben wird. Auch dieses Feature soll die Smartwatch mehr wie eine echte Uhr wirken lassen.

Samsung hat einzelne bereits bekannte Features für die Galaxy Watch erweitert. Das Morgen-Briefing, das die Uhr morgens dem Anwender präsentiert, fällt nun umfangreicher aus und beinhaltet Datum, Wetter, Termine, Erinnerungen und den aktuellen Akkustatus. Am Abend zeigt die Uhr dem Nutzer einen Rückblick des Tages an, der überfällige Termine, Fitness-Statistiken, die Wettervorhersage für den nächsten Tag sowie erneut den Akkustatus beinhaltet. Neue Betriebsmodi für die Nacht oder das Kino sollen vor unerwünschten Störgeräuschen durch Benachrichtigungen und das Display schützen. Für Sportler gibt es 39 automatisch erkannte Trainingsarten, die nun nicht mehr nur einzeln ausgewertet werden, sondern in ihrer Gesamtheit als Aktivität mit zugehörigem Kalorienverbrauch dargestellt werden.

Samsung Galaxy Watch im Hands-On

Erstes Fazit

Samsungs neue Galaxy Watch gliedert sich in die Namensgebung der Smartphones ein, ohne dabei auf das im Vergleich zu Wear OS bessere Betriebssystem zu verzichten. Optisch ist die neue Smartwatch keine Revolution, das ist aber nicht schlimm, denn mit der Gear S3 und Gear Sport wurde bereits eine solide Basis geschaffen, die optisch überzeugt. Interessant wird das neue Modell primär über das effiziente SoC, den beim großen Modell starken Akku und die daraus resultierenden langen Laufzeiten von durchschnittlich über drei Tagen, die sich durchaus sehen lassen können. Mit Preisen ab 309 Euro muss für die Galaxy Watch auch nicht allzu tief in die Tasche gegriffen werden.

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