Fitbit Versa im Test: Laufzeit und Anzeige dieser Smartwatch begeistern

Jan Wichmann
108 Kommentare
Fitbit Versa im Test: Laufzeit und Anzeige dieser Smartwatch begeistern

tl;dr: Die Versa, als Fitbits jüngster Spross, erfindet die Smartwatch nicht neu, glänzt jedoch in gleich mehreren Punkten. Und allen voran die Akkulaufzeit der Uhr begeistert im Test. Zusammen mit einem harmonischen System und einer sehr guten Anzeige wird so ein rundum stimmiges Gesamtpaket abgeliefert.

Fitbit Versa

Fitbit legt die Versa in zwei Varianten auf, die sich lediglich beim Gehäuse- und Armbandmaterial unterscheiden. Das herkömmliche Modell greift auf ein Aluminiumgehäuse samt Silikonarmband zurück und ist in den Farben Schwarz, Grau und Rosé/Pfirsich erhältlich. Die Special Edition setzt indes auf ein Graphitgehäuse und gewobene Stoffarmbänder. Erfreulich: Dem Lieferumfang der Special Edition ist hierbei stets ein entsprechendes Silkonarmband in zwei Größen beigelegt. Die Farbauswahl beschränkt sich auf Grau und Roségold/Lavendel.

Fitbit Versa: Modelle
Fitbit Versa: Modelle (Bild: Fitbit)

Als Preisempfehlung nennt der Hersteller rund 200 Euro. Für die Special Edition wird indes ein Aufpreis in Höhe von 30 Euro fällig. Die Fitbit Versa ist bereits erhältlich und wird im Preisvergleich von mehreren Händlern ab rund 180 Euro gelistet.

Smartwatch im Detail

Äußerlich überzeugt die Fitbit Versa in gleich mehrerlei Hinsicht. Die Verarbeitung des aus einem Stück gefertigten Gehäuses ist makellos. Auffällige Kanten oder Spaltmaße werden vergebens gesucht. Gleiches trifft selbst auf die drei Aktionsknöpfe an den Seiten zu, die trotz Bemühungen noch nicht mal wackeln und zudem einen sehr guten Druckpunkt haben.

Treten viele Smartwatches mit großen Abmessungen und Gehäusehöhen von über einem Zentimeter teils zu stark auf, macht die Versa alles richtig. Mit einer Kantenlänge von 38 Millimetern und einer Höhe von maximal etwa 10 Millimetern hat die Versa eine sehr angenehm zu tragende Größe. Auch das Gewicht von 31 Gramm begünstigt das sehr gute Tragegefühl.

Die 22 mm breiten Armbänder können mittels einfacher Federstege getauscht werden. Das gewobene Nylonarmband der Special Edition gefällt zwar äußerst gut und lässt sich ebenfalls sehr gut tragen, doch ist der Stoff sehr geruchsanfällig, sodass das Band öfter als Silkon- und Metallbänder gereinigt werden sollte.

Hinsichtlich der Dichtigkeit gibt Fitbit die Versa bis zu einer Wassertiefe von 50 Metern (5 atm) frei. Gemäß ATM-Standard bedeutet dies zwar nur eine Dichtigkeit, die dem Tragen beim Duschen entspricht, doch attestiert Fitbit auch eine Eignung zum Schwimmen. Vom Tragen im Whirlpool oder in der Sauna rät Fitbit in Anbetracht einer maximalen Betriebstemperatur von 60 °C jedoch ab.

Ein Display, das seinesgleichen sucht

Das Display ist in allen Belangen als hervorragend zu bezeichnen, wenn auch der Rahmen relativ groß ausfällt. Bei einer Gehäusebreite von 38 Millimetern fasst das Display lediglich 25 Millimeter und kommt so auf rund 1,34 Zoll. Dessen ungeachtet lässt es sich sehr gut ablesen und das sogar bei direkter Sonneneinstrahlung.

Fitbit Versa im Test: Display im Detail
Fitbit Versa im Test: Display im Detail
Fitbit Versa im Test: Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht
Fitbit Versa im Test: Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht

Helligkeit, Kontrast, Auflösung und Blickwinkelstabilität überzeugen vollends. Auch aus der Nähe betrachtet gibt die Versa mit bloßem Augen kein noch so kleines Pixelraster zu erkennen.

Fitbit Versa
Form: rechteckig
Kompatibilität: iOS ab iPhone 4s, Android ab Version 4.3, Windows 10
Uhrenglas: gehärtetes Mineralglas
Bedienung: Touch, Knöpfe
Display: 1,34 Zoll
Paneltyp?
Anbindung: Bluetooth 4.0 LE
WLAN 802.11 b/g/n
Sensoren: Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenzsensor
Barometer
Umgebungslichtsensor
Sauerstoffsättigung (SpO2)
Energieversorgung: Akku
Abmessung: 38 × 38 × 10 mm
Gewicht: ? Gramm
31 Gramm (Special Edition)
Schutz: wasserdicht, WR 50 Meter
Armband: wechselbar
22 mm

System und App im Überblick

Den überaus guten Ersteindruck führt Fitbit beim Smartwatch-System fort. Die Uhr ist leicht und ohne Erklärungen zu bedienen. Die linke Taste dient dabei als Homebutton. Die zwei auf der rechten Seite angebrachten Knöpfe können zur Wahl bestimmter Apps genutzt werden. Durch das Menü selbst wird mittels Touch-Gesten navigiert, von denen jede direkt und ohne Verzögerung erkannt wird. Die Display-Aktivierung erfolgt mittels Knopfdruck, eines zweimaligen Tippens auf den Monitor oder eines Hebens des Armes.

Fitbit Versa: Benachrichtigungsauswahl
Fitbit Versa: Benachrichtigungsauswahl

Der Aufbau ist dabei einfach gehalten. Ausgangspunkt ist die Uhrenanzeige, mit einem Wisch nach unten können Mitteilungen aufgerufen und gesichtet werden. Auf Textmitteilungen oder WhatsApp-Nachrichten kann unter iOS wie gewohnt nicht geantwortet werden. Android-Nutzern stehen hier kurze Textbausteine zum Antworten zur Verfügung. Welche Mitteilungen angezeigt werden sollen, kann in der Smartphone-App eingestellt werden. Werden hier zwar nahezu alle täglich genutzten Apps aufgeführt, fehlt indes die Mail-App, sodass die Uhr unter iOS keine E-Mails anzeigt.

Ein Wisch nach oben öffnet die Vitalübersicht. Neben kleinen Tipps, etwa ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, zeigt die Fitbit Versa hier alle Vitalparameter an. Rechts gelagert befindet sich die App-Übersicht. Mit kleinen, aber gut lesbaren Symbolen sind hier jeweils vier Apps pro Seite aufgeführt. Neben herkömmlichen Optionen wie dem Alarm oder einer Timer-Funktion bietet die Uhr im Auslieferungszustand insgesamt zwölf Apps, von denen einige besonders hervorzuheben sind.

Auf der Fitbit Versa können über 300 Songs oder Deezer-Playlists abgelegt und mit gekoppelten Bluetooth-Kopfhörern auch ohne verbundenes Smartphone wiedergegeben werden. Für sportliche Aktivitäten stehen die Übungen Laufen, Radfahren, Schwimmen, Laufband, Gewichtheben, Intervaltimer und Training zur Auswahl. Erstaunlich gut funktioniert hier die so genannte Smart-Track-Funktion, bei der die Uhr automatisch die Sportbetätigung erkennt und die entsprechende Übung startet. Sowohl im Szenario Radfahren als auch beim kurzen Joggen erkannte die Versa die Sportart. Wer seinen Streckenverlauf dabei aufzeichnen möchte, muss jedoch auf ein gekoppeltes Smartphone zurückgreifen, da die Versa kein eigenes GPS-Modul verbaut hat. Zudem bietet die Uhr einen Coach, der verschiedene, kurze Workouts anschaulich erläutert. Als weitere geführte Übung kann mit einer Relax-Funktion die Atmung beruhigt werden.

Zeitgemäß setzt die Fitbit Versa zudem auf eine NFC-Bezahlfunktion. Hier arbeitet Fitbit mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und „boon. by Wirecard“ zusammen. Beide Banken fungieren dabei als Schnittstelle zum eigentlichen Konto, sodass bei beiden Instituten ein virtuelles Konto angelegt wird, das den Abbuchungsvorgang zum Giro- oder Kreditkartenkonto durchführt.

Übersichtliche und detaillierte App

Auch bei der Smartphone-App glänzt Fitbit. Die Hauptübersicht gibt Auskunft über die Parameter Schritte, Etagen, zurückgelegte Distanz, verbrauchte Kalorien, aktive Minuten und Herzfrequenz. Jeder Wert kann dabei detailliert aufgerufen werden. Hier steht eine Tages-, Wochen-, Monats-, Drei-Monats- und Jahresübersicht zur Verfügung.

Fitbit Versa: Vitalübersicht
Fitbit Versa: Vitalübersicht
Fitbit Versa: Vitalübersicht
Fitbit Versa: Vitalübersicht
Fitbit Versa: Vitalübersicht im Detail
Fitbit Versa: Vitalübersicht im Detail

Weiter bietet die Fitbit-App Wettkämpfe an, bei denen sich der Träger mit Freunden oder der Community messen kann. Der Bereich „Anleitung“ beinhaltet eine Verlinkung zum „Fitbit Coach“, der als zusätzliche App wöchentlich verschiedene Workouts anbietet und erklärt. Die Workouts sind dabei für Fitbits-Wearables optimiert, sodass die ausgewählte Sporteinheit vom Wearable exakt erkannt wird. Zwar ist nachzuvollziehen, dass Fitbit die Coach-Funktion einzeln für jedermann anbietet, doch wäre eine direkte Integration hier auch wünschenswert, um mit weniger Programmen hantieren zu müssen. Die Community dient als eigenes kleines Social-Media-Netzwerk. Nutzer können unter anderem Gruppen beitreten oder Aktivitäten, Fotos oder Essen posten.

Fitbit App: Menstruationskalender für Frauen
Fitbit App: Menstruationskalender für Frauen (Bild: Fitbit)

Eine zusätzliche Option betrifft weibliche Trägerinnen der Versa. Ihnen steht ein Menstruationskalender zur Verfügung, in dem Symptome und weitere Ereignisse eingetragen werden können.

Neben der herkömmliche Anzeige des Eisprungs und der nächsten Periode soll die Funktion vor allem die Planung von sportlichen Aktivitäten verbessern. Viele Konkurrenz-Apps bieten so etwas nicht, sodass zumeist auf Drittanbieter-Apps zurückgegriffen werden musste. Auch wenn die Funktion im Test nicht getestet werden konnte, ist sie daher als Pluspunkt zu werten.

Fitbit Versa: App-Menü
Fitbit Versa: App-Menü
Fitbit Versa: Uhrenmenü und App-Store
Fitbit Versa: Uhrenmenü und App-Store
Fitbit Versa: Ziffernblätter
Fitbit Versa: Ziffernblätter

Ebenfalls erfreulich sind der App-Store und die Ziffernblattauswahl. Der App-Store bietet eine überschaubare Anzahl von Apps aus verschiedenen Kategorien. Neben kleineren Spielen wie 2048 oder Anwendungen wie Philips Hue sind zudem einige amerikanische Nachrichten-Feeds vorhanden. Aber auch Apps sind auf dem Vormarsch, darunter mehrere Nahverkehrs-Apps für größere deutsche Städte.

Die Ziffernblattauswahl fällt mit mehreren hundert Watchfaces überaus reichhaltig aus. Von klassischen Uhrendesigns bis hin zur kompletten Vitalübersicht oder idyllischen Landschaftshintergründen ist die Auswahl riesig.

25 Jahre ComputerBase! Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.