Samsung Exynos 9110: Weitere technische Daten zum 10-nm-SoC der Galaxy Watch

Nicolas La Rocco
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Samsung Exynos 9110: Weitere technische Daten zum 10-nm-SoC der Galaxy Watch
Bild: Samsung

In Samsungs neuer Tizen-Smartwatch Galaxy Watch steckt mit dem Exynos 9110 ein neues System-on-a-Chip speziell für Wearables. Bisher hat Samsung nur wenige Informationen zu dem neuen Chip verraten, ComputerBase konnte nun aber weitere Details in Erfahrung bringen. Die Unterschiede zum Exynos 7270 sind klein, aber fein.

Für die im August 2016 vorgestellte Smartwatch Gear S3 (Test) in den Varianten Classic und Frontier sowie die ein gutes Jahr später zur IFA im Oktober 2017 folgende Gear Sport setzte Samsung noch auf den Exynos 7270, ein System-on-a-Chip aus der ersten Generation der 14-nm-FinFET-Produktion von Samsung mit zwei bis zu 1,0 GHz schnellen Cortex-A53-Kernen von ARM und einer Mali-T720 MP1 als GPU. Als sogenanntes SiP-ePoP-Package vereint der Exynos 7270 Prozessor, DRAM, eMMC und Power Management auf einem 10 × 10 Millimeter großen Package, das 30 Prozent flacher als das Package des in 28 nm gefertigten Vorgängers Exynos 3250 ausfällt.

Samsung schweigt zum Exynos 9110

Nach zwei Smartwatch-Generationen mit Exynos 7270 hat Samsung für die neue Galaxy Watch den Exynos 9110 entwickelt. Von offizieller Seite heißt es zu dem Chip lediglich, dass es sich um einen Dual-Core-Aufbau mit bis zu 1,15 GHz handelt. Zum internen Aufbau des System-on-a-Chips schweigt der Konzern. Denn während der Exynos 7270 noch per Pressemitteilung angekündigt und im gleichen Zug für den Chip eine Minisite mit umfangreichen Produktinformationen eingerichtet worden war, ist der neue Exynos 9110 überhaupt nicht auf Samsungs Produktseite für Exynos-SoCs zu finden.

Exynos 9110 überspringt zwei Fertigungsprozesse

Wie ComputerBase bereits zur Vorstellung der Galaxy Watch in Erfahrung bringen konnte, wird der Exynos 9110 wie das im Galaxy S9 und S9+ (Test) sowie im Galaxy Note 9 (Test) zum Einsatz kommende SoC Exynos 9810 in der zweiten Generation der 10-nm-Produktion (10LPP) von Samsung gefertigt und ist damit dem Exynos 7270 drei Generationen voraus – auf 14LPE folgten bisher 14LPP, 10LPE und aktuell 10LPP.

Schnellere Cortex-A53-Kerne von ARM

Darüber hinaus ist nun auch bekannt, dass es sich bei dem bis zu 1,15 GHz schnellen Dual-Core-Aufbau erneut um zwei Kerne des Typs ARM Cortex-A53 handelt. Die eigenen Exynos-M-Kerne, die seit dem Exynos 8890 als High-Performance-Kerne in den SoCs für Smartphones verwendet werden, haben es demnach noch nicht in einer neuen Variante speziell für Smartwatches in das aktuelle Wearable-SoC geschafft. Auch der ARM Cortex-A55 scheint für Samsung zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht die richtige Wahl zu sein. Unbekannt bleibt, ob Samsung beim DRAM von LPDDR3 zu LPDDR4 gewechselt ist und ob neben eMMC nun auch der schnellere UFS unterstützt wird.

In Sachen GPU gibt es ebenfalls keine Veränderungen. Mit der Mali-T720 MP1 kommt die gleiche ARM-Lösung wie bisher zum Einsatz. ComputerBase ist nicht bekannt, mit welcher Taktrate die GPU läuft, selbiges gilt für die Mali-GPU des Exynos 7270.

Im Bereich Konnektivität bietet der Exynos 9110 ein integriertes LTE-Modem für bis zu 150 Mbit/s im Downlink (Cat. 4) und bis zu 75 Mbit/s im Uplink. Neben LTE werden auch die älteren Standards 3G und 2G unterstützt. Die Eckdaten entsprechen damit weitestgehend denen des Exynos 7270, wobei dessen LTE-Modem im Uplink nur bis zu 50 Mbit/s erreicht. WLAN 802.11 b/g/n mit 2,4 GHz, Bluetooth 4.2, NFC sowie die Ortungsdienste GPS und GLONASS sind ebenfalls bereits von der Gear S3 bekannt.

Samsung spart vor allem Energie

Zusammengefasst ist der Exynos 9110 im Vergleich zum Exynos 7270 also primär ein deutlicher Shrink, der zwei Fertigungsprozesse überspringt und dadurch trotz des auf 1,15 GHz angehobenen Maximaltakts der Dual-Core-CPU weniger verbrauchen dürfte.