Steam: Valve moderiert Foren im Hintergrund

Max Doll
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Steam: Valve moderiert Foren im Hintergrund

Ab kommendem Dienstag, dem 25. September, wird ein Valve-eigenes Moderationsteam Meldungen aus den Community-Foren von Steam bearbeiten. Geprüft werden ausschließlich von anderen Nutzern beanstandete Beiträge, eine aktive Aufsicht führt das Team nicht. Grundlage für Entscheidungen sind die Community-Richtlinien der Plattform.

Valve will ergänzen, nicht ersetzen

Das Moderationsteam wird in Ergänzung seiner bisherigen Tätigkeiten ausschließlich aus dem Hintergrund agieren und die Liste gemeldeter Themen oder Beiträge abarbeiten. Bislang wurden lediglich Screenshots, Artworks, Guides, Nutzerprofile, Communitygruppen und Reviews geprüft. Die Moderatoren werden jedoch an Diskussionen teilnehmen und lediglich mit Nutzern kommunizieren, „wenn dies im Rahmen einer Verwarnung oder eines Ausschlusses notwendig ist“, schreibt Valve.

Der Hinweis hat einen konkreten Hintergrund: Mit der Änderung greift das Unternehmen in die Moderation von Foren zu Spielen oder Publishern ein, indem bislang lediglich die jeweiligen Anbieter selbst tätig waren und eigene Regeln durchsetzen konnten. Valve versichert also, sich nicht in diese Belange einzumischen. Anbieter können sich aus dieser Hintergrund-Moderation in einem Opt-Out-Verfahren aber abmelden und ihre Foren auch vollständig alleine betreuen.

Entwickler-Wünsche als Grund genannt

In der Vergangenheit habe Valve Entwicklern mit eigenem Kommunikationsstil und eigenen Richtlinien „nicht auf die Zehen“ treten wollen, heißt es in der Begründung der Änderung. Von Entwicklern sei jedoch in zunehmender Zahl gewünscht worden, dass Valve aktiver in Diskussionen eingreife und „zumindest von anderen Spielern gemeldete Beiträge“ ahnden würde. Deshalb hat Valve in einem vorbereiten Schritt das Moderationsteam vergrößert und neue Moderationswerkzeuge geschaffen. Diese sollen ab kommender Woche eingesetzt werden.

Konsequent erscheint der neue Moderations-Ansatz aber auch mit Blick auf den neuen „Free-for-all“-Ansatz, mit dem jede Art von Spiel auf Steam zugelassen wird. Kontroverse Spiele begünstigen hitzige Diskussionen und damit potentiell Entgleisungen, sie ziehen zudem Provokateure an. Foren ohne Gesprächskultur, aber voller vergifteter Atmosphäre gäben ein schlechtes Bild von der Plattform ab. Darüber hinaus moderiert nicht jeder Entwickler seine Foren permanent oder überhaupt.