GeForce RTX 2070 im Test: Nvidias kleine Turing-GPU im Duell mit Pascal und Vega

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Wolfgang Andermahr
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Lautstärke & Kühlung

Wie laut werden die Grafikkarten

Asus lässt den Lüfter der Grafikkarte auch bei niedrigen Temperaturen mit verhältnismäßig hohen 1.080 Umdrehungen in der Minute agieren. Die Grafikkarte ist auf dem Windows-Desktop mit 32,5 Dezibel damit wahrnehmbar. Immerhin ist das Betriebsverhalten nicht störend, da der Lüfter selbst keine unangenehmen Geräusche von sich gibt. Allerdings zeigen die ältere Pascal-Generation und AMDs Vega, dass es auch mit einem Radial-Lüfter noch leiser geht.

Lautstärke – Windows-Desktop
  • 3.840 × 2.160, 60 Hz:
    • AMD Radeon RX Vega 56
      28,5
    • AMD Radeon RX Vega 64
      28,5
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      29,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      29,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      29,0
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      31,5
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      31,5
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      32,5
Einheit: dB(A)

Unter Last agiert der Lüfter dann mit nicht ganz 1.800 Umdrehungen. Das ist per se zwar nicht viel und deutlich weniger als bei den Pascal-Modellen. Weil der Radial-Lüfter der GeForce RTX 2070 Turbo jedoch einen großen Durchmesser hat, steigt der Geräuschpegel dennoch auf verhältnismäßig hohe 44 Dezibel an. Das ist mehr als bei den Founders-Edition-Modellen der GeForce RTX 2080 und GeForce RTX 2080 Ti. Damit ist diese Grafikkarte für einen Silent-Rechner definitiv zu laut.

Positiv: Auch bei hohen Drehzahlen hört man nur das eigentliche Luftrauschen, nicht aber den Lüfter selber. Positiv hervorzuheben sind auch die elektronischen Störgeräusche, die es auf dem Asus-Modell kaum gibt. Nur ab mittleren dreistelligen FPS-Werten (in Spiele-Menüs) gibt es ein unangenehmes Spulenfiepen beziehungsweise Rasseln.

Diagramme
Lautstärke – beim Spielen
  • Kingdom Come, 3.840 × 2.160:
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      39,0
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      42,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      42,0
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      42,0
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      44,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      44,5
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo @ OC
      45,5
    • AMD Radeon RX Vega 56
      48,5
    • AMD Radeon RX Vega 64
      50,0
Einheit: dB(A)

Die Temperaturen bleiben im grünen Bereich

Im Spiele-Betrieb wird die Asus GeForce RTX 2070 Turbo 76 Grad Celsius warm. Ab 81 Grad taktet die Grafikkarte herunter, sodass es in Verbindung mit höheren Lüfterdrehzahlen noch genügend Spielraum nach oben gibt. Auch in schlecht belüfteten Gehäusen sollte es, solange nicht übertaktet wird, nicht zu Problemen mit dem Temperature-Target kommen. Auf der Kartenrückseite lassen sich bis zu 61 Grad messen.

Diagramme
Temperatur
  • Windows-Desktop:
    • AMD Radeon RX Vega 64
      30
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      30
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      32
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      33
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      33
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      34
    • AMD Radeon RX Vega 56
      35
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      35
  • Last (Kingdom Come, 3.840 × 2.160):
    • AMD Radeon RX Vega 56
      75
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      75
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      76
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      79
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo @ OC
      80
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      82
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      83
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      84
    • AMD Radeon RX Vega 64
      85
Einheit: °C

Messung der Leistungsaufnahme

Der Stromhunger im Desktop-Betrieb

Die Asus GeForce RTX 2070 Turbo genehmigt sich auf dem Windows-Desktop elf Watt und liegt damit im Bereich der Messungenauigkeit auf dem Niveau der GeForce RTX 2080. Die GeForce GTX 1080 begnügt sich dagegen nmit sechs Watt, währen die Radeon RX Vega 64 auf ebenfalls elf Watt kommt.

Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Windows-Desktop
  • 3.840 × 2.160, 60 Hz:
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      6
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      7
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      9
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      10
    • AMD Radeon RX Vega 64
      11
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      11
    • AMD Radeon RX Vega 56
      12
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      15
Einheit: Watt (W)

Der Stromhunger auf YouTube

Bei einem Ultra-HD-Video auf YouTube liegt der Messwert bei 24 Watt, das ist ein Watt weniger als mit der GeForce RTX 2080. Die GeForce GTX 1070 zieht mit 16 Watt weniger Leistung aus der Steckdose. Die Radeon RX Vega 64 kommt mit 28 Watt auf einen leicht höheren Verbrauch.

Leistungsaufnahme der Grafikkarte – YouTube-Video
  • 3.840 × 2.160, 60 FPS:
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      16
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      17
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      24
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      25
    • AMD Radeon RX Vega 56
      27
    • AMD Radeon RX Vega 64
      28
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      29
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      33
Einheit: Watt (W)

Der Stromhunger im Spielen

Beim Spielen kommt die Asus GeForce RTX 2070 Turbo im Durchschnitt auf 168 Watt und liegt damit nahe an der offiziellen Angabe von 175 Watt. Die Grafikkarte benötigt damit 23 Watt mehr als die GeForce GTX 1070, aber immer noch zehn Watt weniger als die GeForce GTX 1080. Die größere GeForce RTX 2080 FE kommt mit 229 Watt auf zusätzliche 61 Watt. Die ähnlich schnelle AMD Radeon RX Vega 64 spielt mit 303 Watt dagegen in einer völlig anderen Liga. Maximal übertaktet ohne Spannungserhöhung steigt die Leistungsaufnahme um nur geringe 18 Watt auf 186 Watt an.

Leistungsaufnahme der Grafikkarte
Leistungsaufnahme der Grafikkarte – Spiele-Durchschnitt
  • 3.840 × 2.160:
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      145
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE @ OC
      160
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      168
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      178
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo @ OC
      186
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE @ OC
      208
    • AMD Radeon RX Vega 56
      211
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      229
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      254
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      277
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE @ OC
      282
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE @ OC
      299
    • AMD Radeon RX Vega 64
      303
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE @ OC
      335
    • AMD Radeon RX Vega 56 OC
      384
    • AMD Radeon RX Vega 64 @ OC
      445
Einheit: Watt (W)

Performance pro Watt

Turing kommt mit einer nochmals besseren Energieeffizienz als Pascal daher, auch wenn der Fortschritt dieses Mal kleiner als beim Wechsel auf Pascal ausfällt. Die Asus GeForce RTX 2070 Turbo rechnet in 2.560 × 1.440 um 14 Prozent effizienter als die GeForce GTX 1080 und um 15 Prozent effizienter als die GeForce GTX 1080.

Die GeForce RTX 2070 ist auch die effizienteste Turing-Grafikkarte und liegt mit fünf respektive sechs Prozent mehr FPS pro Watt vor der GeForce RTX 2080 Ti und der GeForce RTX 2080, wobei die im Test genutzten Modelle bereits übertaktet sind. Allerdings: Wird die Asus-Grafikkarte ohne Spannungserhöhung übertaktet, wird die Energieeffizienz nicht schlechter.

Performance pro Watt
Performance pro Watt – 2.560 × 1.440
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo
      100,0
    • Asus GeForce RTX 2070 Turbo @ OC
      99,8
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      96,2
    • Nvidia GeForce RTX 2080 FE
      94,8
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE @ OC
      89,2
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      88,2
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      87,7
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti FE
      79,3
    • AMD Radeon RX Vega 56
      63,6
    • AMD Radeon RX Vega 64
      52,0
    • AMD Radeon RX Vega 56 OC
      40,5
Einheit: Prozent

Turing Übertakten – mit und ohne OC Scanner

Die Grafikkarten der Turing-Generation lassen sich auf dieselbe Art und Weise wie Pascal übertakten. Anwender müssen auf das Power- und das Temperature-Target achten und zusätzlich einen Offset für den GPU- und den Speichertakt einstellen. Dieser Offset verschiebt dann eine von Nvidia vorgegeben Takt-Kurve, die für diverse Power States verschiedene Taktraten und Spannungen vorsieht. Zwar gibt es auch eine weitere und genauere Methode, die aber deutlich komplexer und zeitaufwendiger ist.

Auf Turing ist nun eine weitere Möglichkeit hinzugekommen (die später auch auf Pascal funktionieren soll): Der OC Scanner. Mit dem OC Scanner hat Nvidia einen Algorithmus entwickelt, der die GPU automatisch und ohne jegliche Abstürze in etwa 15 Minuten übertakten soll. Der OC Scanner verschiebt dabei nicht den Offset, sondern passt die einzelnen Power States separat an. Der OC Scanner wird nicht von Nvidia direkt angeboten, sondern in verschiedene Tools integriert. Sowohl der MSI Afterburner als auch EVGA Precision XOC unterstützen den OC Scanner. ComputerBase hat den Afterburner in der letzten Beta-Version für den Test genutzt.

OC-Scanner vs. manuelles Übertakten
  • Hellblade:
    • RTX 2070 Turbo @ manuelles OC
      78,0
    • RTX 2070 Turbo @ OC Scanner
      77,7
      Manuelles Speicher-OC und max PT.
    • RTX 2070 Turbo
      70,8
  • Shadow of the Tomb Raider:
    • RTX 2070 Turbo @ manuelles OC
      61,8
    • RTX 2070 Turbo @ OC Scanner
      61,0
      Manuelles Speicher-OC und max PT.
    • RTX 2070 Turbo
      55,5
  • Wolfenstein 2:
    • RTX 2070 Turbo @ manuelles OC
      116,5
    • RTX 2070 Turbo @ OC Scanner
      114,3
      Manuelles Speicher-OC und max PT.
    • RTX 2070 Turbo
      104,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Wie auf den anderen Turing-Grafikkarten funktioniert der OC Scanner auch auf der Asus GeForce RTX 2070 sehr gut. Mit der automatisch ermittelten Taktkurve ist die Grafikkarte nur maximal zwei Prozent langsamer als mit der zeitaufwändig manuell eingestellten Variante. Angemerkt werden muss allerdings, dass der OC-Scanner nicht den Speicher übertaktet und auf der GeForce RTX 2070 auch das Power Limit beim Standard belässt. Für beide Testreihen wurde deshalb beides manuell modifiziert.

Damit ersetzt der OC Scanner zwar nicht, eine Grafikkarte manuell und zeitaufwendig zu übertakten. Vor allem für Anfänger ist es aber deutlich einfacher, einen stabilen GPU-Takt nahe am Maximum einzustellen. Für Speicher und Power-Limit muss man dagegen noch einmal selbst heran.