PocketBook Basic Lux 2 im Test: Der empfehlenswerte 85-Euro-E-Book-Reader

Michael Schäfer
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PocketBook Basic Lux 2 im Test: Der empfehlenswerte 85-Euro-E-Book-Reader

tl;dr: PocketBook aktualisiert nach dem InkPad 3 (Test) und dem Touch Lux 4 (Test) auch den Einsteiger-Reader Basic Lux (Test). Mit dem Basic Lux 2 bessert der Hersteller einige Fehler der ersten Ausgabe aus, was ihn im Test trotz geringerer Auflösung zu einer kostengünstigen Alternative zu höherpreisigen E-Book-Readern macht.

Der Einsteiger wird erwachsen

Dass PocketBook die neue Variante des Basic Lux 2 äußerlich gegenüber dem Vorgänger neu gestaltet hat, ist schon an der kleineren Verpackung zu erkennen, welche auf einen deutlich kompakteren Reader schließen lässt. Dieser Eindruck bestätigt sich beim ersten Betrachten des neuen Lesegerätes, welches mit 108 × 161,3 × 8 mm gegenüber noch 114,6 × 174,4 × 8,3 mm beim Vorgänger sichtbar geschrumpft ist. Mit einem Gewicht von 155 Gramm zu vormals 170 Gramm liegt dieses auch spürbar leichter und mit einer angenehmeren Haptik in der Hand. Die UVP liegt bei 85 Euro.

Äußerlich hat PocketBook den neuen Reader an die mit dem InkPad 3 begonnene Design-Linie angepasst, bei welcher unter anderem die Tasten kleiner und feiner ausfallen. Waren die Blättertasten beim Basic Lux noch unter der Frontverkleidung angebracht und somit nur durch eine kleine Erhebung erkenn- und fühlbar, wechselt PocketBook nun zu langgezogenen und besser erschließbaren Tasten. Diese besitzen wie auch der Steuerknopf in der Mitte gute Druckpunkte. Am unteren Ende befinden sich wie gewohnt der USB-Anschluss, der Kartenslot sowie der Ein- und Ausschalter.

Zeitgerechte Gestaltung

Generell wirkt der neue E-Book-Reader moderner. Auch die Farbgebung ist neu: War vorher Braun die alleinige zentrale Farbe, setzt der Hersteller nunmehr auf eine schwarze Front mit einem leichten braunen Akzent an der Unterseite sowie einer braunen Rückseite.

Die Verarbeitungsqualität liegt wie bei PocketBook gewohnt auf einem hohen Niveau – der Reader ist stabil und lässt sich auch mit größerer Kraftanstrengung nicht verbiegen, die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig.

Im Inneren gleich geblieben

Technisch hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert: Auch die aktualisierte Variante besitzt einen internen Speicher von 8 GByte, von welchen rund 7 GByte für eigene Inhalte zur Verfügung steht und der auch dieses Mal mittels Speicherkarten erweitert werden kann. Der Arbeitsspeicher von 256 MByte lässt den Reader jedoch schnell an seine Grenzen gelangen, was besonders bei der Darstellung von PDF-Dateien und dem Aufruf der Menüs spürbar wird. Der UVP von 85 Euro ist ebenfalls unverändert.

PocketBook Basic Lux 2 PocketBook Basic Lux Tolino Page Kindle 2016
OS: Unbekannt Android Unbekannt
Display: 6 Zoll
768 × 1.024 Pixel
(213 ppi)
16 Graustufen
6 Zoll
800 × 600 Pixel
(167 ppi)
16 Graustufen
6 Zoll
800 × 600 Pixel
(167 ppi)
16 Graustufen
Beleuchtet: Ja Nein
Technologie: E-Ink Carta E-Ink Pearl
Bedienung: Tasten Touch, Infrarot
CPU: 1 GHz
Arbeitsspeicher: 256 MB 512 MB
Speicher: 8 GB, davon 7 GB verfügbar 4 GB, davon 2,1 GB verfügbar 4 GB, davon 3,1 GB verfügbar
Übertragungsstandards: WLAN 802.11 b/g/n WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth
Akku: 1.300 1.000 mAh unbekannt
Abmessung: 108 × 161,3 × 8 114,6 × 174,4 × 8,3 175 × 116 × 9,7 mm 160 × 115 × 9,1 mm
Gewicht: 155 Gramm 170 Gramm 161 Gramm
Unterstützte Formate: PDF, EPUB, DJVU, FB2, FB2.ZIP, DOC, DOCX, RTF, PRC, TXT, CHM, HTM, HTML, MOBI, ACSM EPUB, PDF, TXT Kindle Format 8 (AZW3), Kindle (AZW), PDF, Mobi (ungeschützt), PRC (nativ)
Unterstützte DRM-Formate: Adobe DRM Kindle Format 8 (AZW3), Kindle (AZW)
Lieferumfang: Lesegerät, USB-2.0-Lade-und Verbindungskabel (USB Typ A auf Micro B), Kurzanleitung
Preis (UVP): 85 Euro 69 Euro 69,99 mit Werbung
79,99 ohne Werbung

Die andere Art der Bedienung

Wie bereits beim Vorgänger setzt die andere Art der Bedienung durch den fehlenden Touchscreen für gewöhnte Reader-Nutzer einige Umgewöhnung voraus. So dürften die meisten Leser noch einige Zeit intuitiv auf das Display tippen und sich wundern, dass keine Reaktion erfolgt. Ist die reine Steuerung per Tasten jedoch erst einmal verinnerlicht, ergeben sich daraus wie bereits beim Vorgänger eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Dafür sorgt auch das von PocketBook an die Gegebenheiten gut angepasste System, welches gestalterisch jedoch einige Unterschiede zu den anderen Readern des Herstellers aufweist und in dieser Form eher funktional aufgebaut ist. Hat man den Dreh erst einmal raus, lässt sich der Basic Lux 2 genauso bequem bedienen wie jeder andere Reader auch.

hat man sich an das System erst einmal gewöhnt, kann die Tastatursteuerung auch Vorteile bieten
hat man sich an das System erst einmal gewöhnt, kann die Tastatursteuerung auch Vorteile bieten

Freie Tastenwahl

Die von PocketBook seit jeher freie Belegung der haptischen Bedienelemente wird durch die höhere Anzahl an Tasten und Doppelbelegungen (kurzer Druck, langer Druck) auf die Spitze getrieben: So bietet das System dem Nutzer die Möglichkeit, die insgesamt 8 Tasten mit 16 aus über 35 verschiedenen Funktionen frei zu belegen – 25 davon sowohl bei der Verwendung reiner E-Books sowie noch einmal die gleiche Anzahl für Inhalte im PDF-Format. Darüber hinaus sind Anwender nicht an ein Schema gebunden, über die Speicherung in Nutzerprofilen lassen sich für alle nur erdenklichen Szenarien Tastenbelegungen speichern und bei Bedarf wieder aufrufen.

Kein Vorteil ohne Nachteil

In manchen Bereichen bietet die ausschließliche Tastenbedienung immense Vorteile: So lassen sich Texte für Notizen oder Nachschlagewerke über die Tasten deutlich einfacher markieren – es muss lediglich der Start- und Endpunkt festgelegt werden. Ein unbeabsichtigtes Markieren über mehrere Zeilen hinweg gehört somit der Vergangenheit an.

Das System ist jedoch keinesfalls perfekt: Bereits im Test zum Vorgänger Basic Lux wurde die unorthodoxe Funktionsweise der virtuellen Tastatur bemängelt. Die Unterteilung der Eingabe in verschiedenen Blöcken mit Buchstaben ist erst einmal als eine gute Idee anzusehen, wenn der virtuelle Cursor jedoch nach jeder Eingabe wieder zum Ausgangspunkt zurückspringt, gerät die Eingabe von gleichen oder sich in der Nähe von vorherigen Eingaben befindlichen Zeichen schnell zur Geduldsprobe.

Die virtuelle Tastatur agiert nicht immer ganz optimal
Die virtuelle Tastatur agiert nicht immer ganz optimal