Mad Box: Slightly Mad Studios planen starke Spielkonsole

Max Doll
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Mad Box: Slightly Mad Studios planen starke Spielkonsole
Bild: Microsoft

Die Slightly Mad Studios (Project CARS) wollen nicht weniger als die leistungsstärkste Spielkonsole der Welt veröffentlichen, die die „Messlatte deutlich höher legen“ soll. Wie genau das fertige Produkt aussehen soll, ist noch unklar; das Unternehmen gab über Twitter nach der unspezifischen Ankündigung nur grobe Anhaltspunkte.

Positioniert wird die „Mad Box“ genannte Spielkonsole offenkundig stärker im Virtual-Reality-Segment. Darauf deuten die Angaben zur Leistung hin: Möglich sein sollen Bildwiederholraten von 60 FPS pro Auge, was eine interne Bildwiederholrate von 120 FPS voraussetzt. Dieses Ziel wollen die Slighly Mad Studios ohne Hilfstechniken erreichen, die die Anzahl der zur Verfügung stehenden Bilder erhöhen. In welcher Auflösung das der Fall sein wird, ging aus der Ankündigung aber nicht hervor.

Dazu wäre allerdings Hardware nötig, die mit aktuellen High-End-PCs mithalten kann. In naher Zukunft wird sich die Mad Box deshalb nicht realisieren lassen, sie soll in etwa drei Jahren den Handel erreichen, sagte CEO Ian Bell Variety. Die Designphase habe die Box bereits hinter sich gelassen, gegenwärtig befinde sich das Studio in Verhandlungen mit Investoren und potentiellen Hardware-Partnern.

Begleitet wird die Hardware von einer hauseigenen Multiplattform-Engine, die Entwicklern kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Ob Spiele exklusiv für die Mad Box entwickelt werden, obliege aber den jeweiligen Studios, versicherte Bell. Geplant ist, sowohl alte als auch neue Spiele auf der Mad Box anzubieten.

Zwischen Konsole und PC

Bei der „Mad Box“ handelt es sich, erklärte CEO Ian Bell, definitiv um ein eigenständiges Produkt, aber definitiv um eine Konsole wie Xbox und PlayStation. Sie sei jedoch, wie Bell auf Nachfrage verneinte, keine 1.500 US-Dollar teure Variante der Steam Machine, also einen ITX-Computer mit Linux. Der Preis soll diese Schwelle aber nicht erreichen, sondern mit kommenden Konsolen konkurrieren können.

Der Unterbau wird allerdings auf einer typischen PC-Architektur basieren. „Moderne Konsolen sind im Kern geschützte PCs“, das Geheimnis liege in den „Backend-Systemen und der unterstützenden Software/Architektur“, so Bell über Twitter, der durch Multiplattform-Entwicklungen auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann.

Xbox 2 und PlayStation 5

Sollte die Konsole tatsächlich 120 Hz in UHD-Auflösung wiedergeben können, wäre sie gemäß aktueller Gerüchte leistungsstärker als etwa die für 2020 erwartete „PlayStation 5“ oder die Scarlett-Generation der Xbox. Beide Anbieter können aber auf etablierte und ausgefeilte (Software-)Strukturen zurückgreifen.

Wie schwierig der Unterbau umzusetzen ist, zeigen immer wieder mäßig begeisternde Launcher auf dem PC, die gegenüber etablierten Lösungen qualitativ das Nachsehen haben. Sowohl Microsoft als auch Sony bewegen sich zudem in Richtung einer Streaming-Zukunft. Anspruchsvolle Spiele würden dann in einem Datenzentrum gerendert werden, die Leistung der lokalen Box wäre von geringer Bedeutung.