Amazon Web Services: 59 Prozent des Gewinns mit nur elf Prozent Umsatzanteil

Volker Rißka
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Amazon Web Services: 59 Prozent des Gewinns mit nur elf Prozent Umsatzanteil
Bild: AWS

Amazons US-Geschäft, vor allem aber Amazon Web Services (AWS), hat dem Konzern einen versöhnlichen Jahresabschluss beschert. Der internationale Handel ist nach wie vor ein Verlustgeschäft, mit dem Quasi-Verkaufsverbot in Indien droht das nächste Ungemach.

Viele Jahre war bei Amazon das Motto der stetige Ausbau und großes Umsatzwachstum, während es nahezu nie Gewinne gab und vielmehr sogar Verluste geschrieben wurden. Diese Zeiten sind vorbei, vor allem das Geschäft in den USA wirft mittlerweile hohe Gewinne ab, allen voran über Amazon Web Services. Der Cloud-Dienst ist nicht nur ein großes Wachstumsgeschäft beim Umsatz, sondern vor allem beim Gewinn. Mit 25,6 Milliarden US-Dollar Umsatz im gesamten Jahr 2018, was nur elf Prozent des Konzernumsatzes von 232,9 Milliarden US-Dollar entspricht, wurde der Großteil des Gewinns erzielt: 7,3 Milliarden USD von insgesamt 12,4 Milliarden US-Dollar im operativen Geschäft kam von AWS.

Der Onlinehandel sorgt für die weiteren 89 Prozent des Umsatzes, allen voran geht Nordamerika, der das gesamte restliche internationale Geschäft noch immer in einem Verhältnis von mehr als 2:1 aussticht. Über 44 Milliarden US-Dollar wurden allein im vierten Quartal in den USA und Kanada umgesetzt, international waren es 20,8 Milliarden US-Dollar. In Nordamerika stand am Ende so auch ein Gewinn im operativen Geschäft von knapp 2,3 Milliarden US-Dollar, international liegt Amazon weiterhin mit 642 Millionen US-Dollar im Minus. Der Trend geht aber nach oben, im Vorjahr war das Minus noch bei 919 Millionen US-Dollar.

Indien sperrt sich ab heute zum Teil gegen Amazon

Die Aussichten von Amazon für das Jahr 2019 bleiben positiv, wenngleich sie aktuell einen Dämpfer erfahren. Der Umsatz soll dennoch weiter steigen und auch die Gewinne sollen sprudeln, erklärte Amazon. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist Asien. Indien als einer der aufstrebenden großen Märkte hat Amazon zum Teil blockiert, eine Lösung ist noch nicht in Sicht. Denn ab dem heutigen 1. Februar darf Amazon selbst nichts mehr in Indien verkaufen, die Plattform ist nur noch ein Marktplatz für Dritte. Folglich sind diverse Produkte, angefangen vom Amazon Echo bis hin zu Amazon-Basics-Waren, pünktlich zum heutigen Tage von der Webseite Amazon.in verschwunden.