Online-Handel: SSD-Preise stagnieren nach rapidem Preisrutsch

Michael Günsch
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Online-Handel: SSD-Preise stagnieren nach rapidem Preisrutsch

Beflügelt von einem Bericht aus Asien berichten Medien über den Preisverfall bei 1-TB-SSDs von um über 50 Prozent seit 2018. Ein Blick in den hiesigen Handel zeigt: Nachdem die Preise bereits zum Jahreswechsel einen Tiefpunkt erreicht hatten, herrscht mittlerweile Stagnation.

Unter Berufung auf Quellen aus der Branche berichtet DigiTimes über die seit 2018 um mehr als 50 Prozent gesunkenen Preise für Consumer-SSDs mit 1 TByte Speichervolumen. Der Bericht bezieht sich auf die Preisentwicklung in Taiwan, der Heimat des Branchenmagazins.

Auch hierzulande sind SSDs mit 1 TB und auch andere Kapazitäten binnen eines Jahres um 50 Prozent und mehr günstiger geworden. Über den auf die hohen Preise in Zeiten der globalen Speicherknappheit folgenden Preisrutsch bei NAND-Flash-Speicher und den darauf basierenden SSDs hatte ComputerBase schon mehrfach berichtet. Im Oktober 2018 kosteten Mainstream-SSDs mit SATA-Anschluss bereits nur noch halb so viel wie im Herbst 2017. Bis zum vergangenen Januar ging es mit den Preisen weiter nach unten.

Seit Januar herrscht kaum Bewegung bei den SSD-Preisen

Zuletzt herrschte jedoch nur wenig Bewegung: Am Beispiel der Preisentwicklung populärer Modelle wie der Crucial MX500 oder der Samsung 860 Evo lässt sich dies festmachen. Die Samsung 860 Evo 1 TB war schon Ende November für rund 140 Euro zu haben und kostete auch im Dezember und Januar nicht bedeutend weniger. Aktuell liegt der Mindestpreis mit 146 Euro sogar etwas höher. Die Crucial MX500 1 TB vergünstigte sich im Januar noch etwas, stagniert seitdem aber ebenso bei knapp 120 Euro. Auch die Adata SU800 1 TB hat sich seit etwa einem Monat nicht mehr wesentlich verbilligt. Die Western Digital WD Blue 3D 1 TB ist hingegen noch etwas günstiger geworden.

Ein krasses Gegenteil offenbart sich bei der Intel SSD 660p: Die günstige PCIe-SSD mit QLC-Speicher ist seit dem Januar massiv im Preis gesunken. Allerdings hat dies kaum etwas mit der globalen Preisentwicklung zu tun, sprechen diverse andere Beispiele doch eine andere Sprache.

Die Prognose, dass sich die NAND-Flash-Preise dieses Jahr gegenüber 2018 halbieren, ist bereits erfüllt. Doch zeigen sich nun bereits Anzeichen für das Ende der Talfahrt, das sogar früher als erwartet einsetzen könnte. Anfang Februar hatte der CEO von Silicon Motion, einem der größten Hersteller von SSD-Controllern, prognostiziert, dass die Preise für NAND erst im zweiten Halbjahr 2019 langsamer abnehmen werden. Für SSDs im deutschen Online-Handel scheint aber schon jetzt die Talsohle erreicht.

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