Retro

Im Test vor 15 Jahren: Antecs P160 war dank Liebe zum Detail die Referenz

Robert McHardy
79 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Antecs P160 war dank Liebe zum Detail die Referenz

tl;dr: Mit dem Antec P160 (Test) stellte der amerikanische Hersteller einen Aluminium-Midi-Tower vor, der nach den Wünschen der Kunden gestaltet wurde. Im Test vor 15 Jahren konnte sich das Gehäuse aufgrund der Liebe zum Detail und des gemäßigten Preises zur neuen Referenz aufschwingen.

Viel Alu und viel Platz für optische Laufwerke

Bei Abmessungen von 515 × 203 × 500 mm kam das P160 auf ein Gewicht von etwa 6,5 kg. Das Gehäuse bot Platz für insgesamt vier externe 5,25- und zwei 3,5-Zoll-Laufwerke sowie im Inneren für bis zu vier weitere 3,5-Zoll-Modelle. Auf der Oberseite der Frontpartie standen zwei Audio-Anschlüsse, zwei USB-2.0-Ports und ein FireWire-Anschluss zur Verfügung. Daneben befanden sich der Ein-/Aus- und der Reset-Knopf sowie die Power- und HDD-LED. Zwischen diesen Elementen und den Anschlüssen gab es eine Temperaturanzeige, die zwischen zwei intern verbauten Temperatursensoren wechselte. Die gesamte Armatur ließ sich um 45° schwenken, sodass diese bei der Platzierung des Gehäuses auf als auch unter dem Schreibtisch gut erreichbar blieb.

Mausgraue Laufwerke konnten versteckt werden

Von Haus aus verfügte das P160 bereits über zwei sogenannte Stealth-Blenden (5,25 Zoll), die es ermöglichten, farblich nicht zum Gehäuse passende optische Laufwerke hinter ihnen zu verbergen, ohne die Funktion zu beeinträchtigen. Bei den beiden 3,5-Zoll-Blenden war immerhin eine als Stealth-Variante ausgeführt, um beispielsweise ein Floppy-Laufwerk effektiv zu verbergen. Unterhalb der Laufwerke befand sich der Lufteinlass für einen optionalen 120-mm-Lüfter, der zusätzlich mit einem Staubfilter versehen war.

Obwohl das eigentliche Gehäuse aus Aluminium gefertigt wurde, bestand die Frontblende aus Kunststoff, der farblich passend in Silber oder Chrom lackiert war. Die linke Seitenwand des Gehäuses wies einen besonderen Verschlussmechanismus auf: Neben den zwei Rändelschrauben, die die Seitenwand an der Rückseite fixierten, befanden sich zwei um 90° drehbare Verschlüsse an der Oberseite. Einer dieser Drehriegel war abschließbar, um die verbaute Hardware vor ungeschütztem Zugriff zu bewahren. Auch beim Netzteil gab es einen Clou: Statt der üblichen Netzteilblende setzte Antec auf acht Bohrungen, die zur Befestigung der Komponente dienten, sodass diese auf Wunsch auch auf dem Kopf stehend montiert werden konnte.

Entkoppeln, was das Zeug hält

Im Inneren des P160 führte Antec die umfassende Feature-Liste fort. Die Laufwerke wurden beispielsweise nicht verschraubt, sondern auf entkoppelten Schienen montiert. Der 3,5-Zoll-Laufwerkskäfig war demontierbar und Festplatten wurden durch Gumminoppen entkoppelt auf Aluminiumschlitten verbaut. Auch der an der Rückseite verbaute mitgelieferte 120-mm-Lüfter wurde mit Hilfe von Gummistiften statt Schrauben montiert.

Das Mainboard wurde im P160 auf einem ausbaubaren Schlitten befestigt, der die Montage erheblich vereinfachte. Erweiterungskarten wurden mit Hilfe von Rändelschrauben verbaut, die allerdings von Haus aus so fest angezogen waren, dass ein Schraubendreher notwendig war. Bei voller Drehzahl des verbauten 120-mm-Lüfters machte das Antec P160 im Test mit nahezu 50 dB(A) auf sich aufmerksam. Mit verringerter Drehzahl („Silent“) sank die Lautstärke hingegen auf ein Niveau ab, das selbst in ruhigen Umgebungen nahezu nicht mehr wahrnehmbar war. Die Temperaturen waren mit beiden Lüftereinstellungen im grünen Bereich.

Diagramme
Lautstärke
  • Antec P160 silent:
    • vorne oben
      37,4
    • rechts
      39,2
    • links
      39,4
    • vorne unten
      39,8
    • hinten oben
      39,8
    • hinten unten
      40,1
  • Antec P160 normal:
    • vorne oben
      44,8
    • links
      45,7
    • rechts
      45,8
    • vorne unten
      46,8
    • hinten oben
      48,4
    • hinten unten
      49,6
  • Chieftec CS-601 gedämmt:
    • rechts
      39,9
    • links
      40,0
    • vorne oben
      40,1
    • vorne unten
      40,9
    • hinten oben
      43,0
    • hinten unten
      43,5
Einheit: dB(A)

Benchmark – für 125 Euro

Mit einem Preis von rund 125 Euro war das P160 für einen Midi-Tower zwar kein Schnäppchen, allerdings auch nicht besonders teuer. In Anbetracht der vielen Features und des Aluminium-Chassis war der Preis mehr als gerechtfertigt. Dies veranlasste ComputerBase im Juli 2004 dazu, eine Empfehlung für das P160 auszusprechen und dieses sogar zur neuen Aluminium-Gehäuse-Referenz zu küren.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.