Quartalszahlen: Apples iPhone macht weniger als die Hälfte des Umsatzes

Nicolas La Rocco
123 Kommentare
Quartalszahlen: Apples iPhone macht weniger als die Hälfte des Umsatzes
Bild: Apple

Apples Quartalsbericht für das dritte Finanzquartal 2019 verdeutlicht den Wandel des Unternehmens. Erstmals seit 2012 ist das iPhone für weniger als die Hälfte des Umsatzes verantwortlich. Beim iPhone musste Apple einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Stark sind hingegen Services, Wearables, der Mac und das iPad.

Das iPhone ist mit einem Umsatz von 25,986 Milliarden US-Dollar nach wie vor Apples stärkste Produktgruppe. Diese Zahl alleine ist allerdings wenig aussagekräftig für die aktuelle Situation des Unternehmens, denn tatsächlich ist der Umsatz mit Smartphones im Vergleich zum Vorjahr um 13,41 Prozent eingebrochen und nur noch für 48,29 Prozent des Gesamtumsatzes von Apple verantwortlich. Letztes Jahr lag die Umsatzbeteiligung bei 55,33 Prozent, zur Spitzenzeit 2015 waren es im gleichen Zeitraum 63,24 Prozent. Die Hochphase des iPhones scheint gebrochen zu sein. Für andere Produkte bleibt das iPhone jedoch ein integraler Bestandteil des Ganzen. Denn ohne iPhone keine Apple Watch und deutlich weniger Apple Pay und App Store.

Wearables-Sparte wächst um 48 Prozent

Andere Sparten haben bei Apple über die letzten Jahre an Bedeutung gewonnen, allen voran die Services, zu denen Dienste wie Apple Music, der App Store oder auch iTunes zählen. Hier liegt Apples Umsatz mit 11,455 Milliarden US-Dollar 12,64 Prozent vor dem dritten Quartal 2018. Auch der Mac sorgt mit 5,82 Milliarden US-Dollar für ein Umsatzplus von 10,69 Prozent. Selbiges gilt für das iPad, das um 8,39 Prozent zugelegt hat. Die Zahlen für die Apple Watch werden nach wie vor nicht getrennt ausgegeben, gleichwohl ist die Sparte für Wearables, Home und Zubehör von 3,733 Milliarden US-Dollar auf 5,525 Milliarden US-Dollar gewachsen – ein sattes Plus von 48 Prozent.

Apple – Umsatz nach Segment
014.00028.00042.00056.00070.000Millionen US-Dollar Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018Q1/2019Q3/2019

Apple gibt mehr für Forschung und Entwicklung aus

Insgesamt betrachtet ist das dritte Finanzquartal 2019 wieder ein Rekordquartal für Apple. Der Umsatz fällt mit 53,809 Milliarden US-Dollar so hoch wie nie zuvor in diesem Zeitraum aus. Apples Nettogewinn ist nichtsdestoweniger im Vergleich zum Vorjahr mit 10,044 Milliarden US-Dollar um 12,8 Prozent gesunken. Die Ursache dafür ist allerdings nicht bei der Bruttomarge zu finden, die mit 37,59 Prozent im Vergleich zu 38,34 Prozent nur minimal rückläufig ist. Apples Betriebsausgaben sind jedoch um mehr als 800 Millionen US-Dollar gestiegen, davon über 500 Millionen US-Dollar für Forschung und Entwicklung. Laut CEO Tim Cook sollen dieses Jahr noch mehrere neue Produkte vorgestellt werden. Neben neuen iPhones wird ein größeres MacBook Pro erwartet.

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.000,0021.323,2543.646,5065.969,7588.293,00Millionen US-Dollar Q1/2000Q3/2000Q1/2001Q3/2001Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018Q1/2019Q3/2019

Apple erwartet Stagnation im vierten Quartal

Für das vierte Quartal 2019 erwartet Apple einen Umsatz zwischen 61 und 64 Milliarden US-Dollar und somit eine Stagnation im Vergleich zum Vorjahr, als der Umsatz bei 62,9 Milliarden US-Dollar lag. Die Bruttomarge wird auf 37,5 bis 38,5 Prozent geschätzt, die Betriebsausgaben sollen mit 8,7 bis 8,8 Milliarden US-Dollar erneut hoch ausfallen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.