HBM2E: SK Hynix erhöht auf 460 GB/s und 16 GByte

Michael Günsch
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HBM2E: SK Hynix erhöht auf 460 GB/s und 16 GByte
Bild: SK Hynix

Mit HBM2E wird der sogenannte High Bandwidth Memory für Grafikkarten noch einmal beschleunigt, bevor mit HBM3 eine ganz neue Generation folgen soll. Nach Samsung hat auch SK Hynix eine erste HBM2E-Variante vorgestellt, die mit 3,6 Gbit/s pro Pin noch etwas schneller ist als bei der Konkurrenz.

Im März hatte Samsung zur GTC 2019 unter dem Codenamen „Flashbolt“ HBM2E als Erweiterung des Speicherstandards HBM2 enthüllt. Eine Erhöhung der Datenrate pro Pin um ein Drittel von 2,4 Gbit/s auf 3,2 Gbit/s wurde versprochen.

SK Hynix erhöht auf 460 GB/s und 16 GB pro Package

SK Hynix folgt nun mit seiner HBM2E-Ankündigung und verspricht sogar 3,6 Gbit/s, was einem Plus gegenüber HBM2 von 50 Prozent entspricht. Für ein HBM2E-Package mit 1.024-Bit-Anbindung ergibt sich eine Durchsatzrate von 460 GB/s statt 410 GB/s bei der Samsung-Variante und den 307 GB/s bei HBM2.

Wie auch Samsung stapelt SK Hynix nun bis zu acht 16-Gbit-Chips übereinander, sodass ein HBM2E-Package bis zu 16 GB Speichervolumen erreicht. Bei HBM2 wurden noch 8-Gigabit-Dies mit der halben Speicherkapazität verwendet.

Massenproduktion erst ab 2020

SK Hynix möchte mit der Massenfertigung von HBM2E im nächsten Jahr beginnen. Wie weit Samsung bis dahin mit seinem HBM2E fortgeschritten ist und ob dieser künftig die gleiche Geschwindigkeit erreicht, bleibt abzuwarten.

Vor allem für professionelle GPU-Lösungen in den Bereichen AI und High-Performance-Computing aber auch schnellen 5G-Netzwerklösungen wird der Einsatz von HBM2E erwartet. Werden wie etwa bei der AMD Radeon Instinct MI 60 oder der Nvidia Quadro GV100 erneut vier Packages (auch „Stacks“) eingesetzt, stehen der GPU künftig bis zu 64 GByte Speicher mit 1,84 TB/s Speicherbandbreite zur Verfügung.

Aufgrund hoher Kosten, auch durch den Einsatz eines Interposers zur Verbindung von HBM und GPU, findet der Speichertyp bei Grafikkarten für Verbraucher nur wenig Verbreitung. Nur AMD hatte HBM(2) bei den GPU-Serien Fiji und Vega auch in Consumer-Produkten eingesetzt. Die neuen Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT mit Navi-GPU nutzen stattdessen potenziell günstigeren GDDR6-Speicher, der auch in der aktuellen Oberklasse von Nvidias GeForce-Familie vorherrscht.

Ab 2022 wird mit HBM3 gerechnet

HBM2E gilt als Zwischenlösung bis zum Erscheinen von HBM3 mit dem erst ab 2022 gerechnet wird.

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