AMD Renoir: Ryzen 9 4900H und -HS mit mehr Takt und größerer GPU

Volker Rißka
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AMD Renoir: Ryzen 9 4900H und -HS mit mehr Takt und größerer GPU

Seit der CES 2020 im Januar pfeifen es die Spatzen schon von den Dächern, jetzt ist es offiziell: Das Flaggschiff der Renoir-Generation in Form von Ryzen 9 4900H und 4900HS. Die beiden Ryzen 9 bieten vor allem beim garantierten Basistakt deutlich mehr Leistung und die GPU im Vollausbau wird höher getaktet.

Ursprünglich als vorerst zurückgehaltener Konter auf neue mobile Intel-Prozessoren vom Typ Comet Lake-H gedacht, kommt es jetzt zumindest auf dem Papier anders: Die beiden ersten Ryzen 9 in der 45-Watt-Klasse starten vor Intels Neuvorstellung. Kurzfristig erhältlich sind sie aber noch nicht. In Notebooks sollen sie erst nach den ersten Produkten mit anderen Ryzen 4000 zu finden sein, deren Vorbestellungsphase heute beginnt. Wie erste Listungen in Asien offenbaren, nehmen Händler dort zwar schon Aufträge für Geräte mit den 4900er Modellen entgegen, von AMD abgesegnet ist das aber nicht.

Vollausbau und Maximaltakt

Der AMD Ryzen 9 4900H bietet vorerst das Maximum, das die neue Renoir-Lösung bereitstellen kann. Weiterhin bedeutet das acht Zen-2-Kerne mit 16 Threads, nun jedoch bei Taktraten von 3,3 bis 4,4 GHz. Auch die Vega-Grafikeinheit setzt auf den Vollausbau von 8 CUs und darf zudem noch einmal deutlich höher takten. Tabellarisch wird der Vorteil zu den bisher vorgestellten H-Modellen deutlich.

AMD Ryzen 4000 „Renoir“, 45 und 35 Watt, H/HS-Serie
Modell Kerne/Threads Basistakt Turbotakt Grafik Grafiktakt TDP
Ryzen 9 4900H 8/16 3,3 GHz 4,4 GHz Vega8 1.750 MHz 45 Watt
Ryzen 9 4900HS 8/16 3,0 GHz 4,3 GHz Vega8 1.750 MHz 35 Watt
Ryzen 7 4800H 8/16 2,9 GHz 4,2 GHz Vega7 1.600 MHz 45 Watt
Ryzen 7 4800HS 8/16 2,9 GHz* 4,2 GHz Vega7 1.600 MHz 35 Watt
Ryzen 5 4600H 6/12 3,0 GHz 4,0 GHz Vega6 1.500 MHz 45 Watt
Ryzen 5 4600HS 6/12 3,0 GHz* 4,0 GHz Vega6 1.500 MHz 45 Watt
* Basistakt bei 45 Watt TDP

Von jedem H-Modell gibt es auch eine HS-Variante

Von jedem H-Modell wird es auch eine HS-Variante geben, wobei das „S“ nicht für Special, sondern für Slim steht und damit das Einsatzgebiet markiert: Dünnere Gaming- und Creator-Notebooks. Dafür wird die TDP auf 35 Watt beschränkt, bei den kleineren Modellen soll das ohne Takteinschränkungen möglich sein. Realisiert wird das über eine festgesetzt cTDP und entsprechende Anforderungen an die Kühlung. Der angegebene Basistakt beim 4800HS und 4600HS ist laut den Fußnoten der Präsentation für 45 Watt angegeben, in der Praxis dürfte er wie beim 4900HS geringer ausfallen. Theoretisch kann also auch jede 45-Watt-Lösung so konfiguriert werden, sofern es der Hersteller dementsprechend umsetzt. Mit „HS“ gibt AMD diesen Varianten aber ein eigenes Erkennungszeichen mit auf den Weg.

AMD plant zu Beginn 5 bis 10 Prozent der ausgelieferten APUs in der HS-Serie anzusiedeln, später soll der Wert gesteigert werden. Asus ist, wie bereits zur CES erklärt, der erste Abnehmer dieser Modelle.

Die Ryzen 9 sollen noch einmal bis zu acht Prozent schneller in Multi-Core-Anwendungen sein als die Ryzen 7, erklärte AMD in Austin gegenüber ComputerBase vor einigen Wochen. Offizieller Liefertermin ist „Frühjahr 2020“. Für die U-Serie mit 15 Watt TDP hat AMD keinen Ryzen 9 vorgestellt, der Ryzen 7 4800U setzt aber auch bereits auf den Maximalausbau.

ComputerBase hat die Informationen von AMD unter NDA erhalten. Vorausgegangen war die Teilnahme am Ryzen Mobile Tech Day 2020 in Austin, USA, im Februar. Die Kosten wurden vollständig von AMD getragen. Eine Einflussnahme auf die Meldung gab es nicht, einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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