Mobilfunkmasten angezündet: YouTube geht gegen 5G-Verschwörungstheorien vor

Nicolas La Rocco
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Mobilfunkmasten angezündet: YouTube geht gegen 5G-Verschwörungstheorien vor

Verschwörungstheoretiker bringen die COVID-19-Pandemie in Verbindung mit der Errichtung von 5G-Funkmasten. Um der Verbreitung solcher Falschbehauptungen Herr zu werden, schränkt YouTube die Suchergebnisse entsprechender Inhalte ein. Im Vereinigten Königreich sind bereits mehrere 5G-Masten in Brand gesetzt worden.

YouTube geht gegen die Verbreitung von Falschinformationen in Bezug auf die vermeintliche Verbreitung der COVID-19-Pandemie verursacht durch 5G-Masten vor, wie das Unternehmen gegenüber dem britischen Guardian bestätigt hat. Die Maßnahme ist eine direkte Folge der Angriffe auf mehrere Mobilfunkmasten im Vereinigten Königreich.

Die Video-Plattform will entsprechende Videos von Verschwörungstheoretikern künftig unterdrücken und seltener in den Suchergebnissen anzeigen. YouTube bezeichnet die Videos als „grenzwertigen Inhalt“, die von der Umsatzbeteiligung durch geschaltete Werbung und aus den Suchergebnissen ausgeschlossen werden können. Dem Löschen dieser Videos von der Plattform hat YouTube hingegen nicht zugestimmt.

Falschinformationen zur COVID-19-Behandlung

Anders sieht es bei der Verbreitung von Falschinformationen rund um die Behandlung von COVID-19 aus. Einem YouTube-Sprecher zufolge habe die Plattform eindeutige Richtlinien, wonach es untersagt sei, Videos mit vermeintlich erfolgreichen, alternativen Behandlungsmethoden zu veröffentlichen, anstatt professionelle medizinische Betreuung aufzusuchen.

Mehrere 5G-Masten in Brand gesetzt

Im Vereinigten Königreich sind über die letzten Tage mehrere Mobilfunkmasten in Brand gesetzt worden, auch solche ohne 5G. Alleine am Sonntag seien vier Angriffe innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Auf LinkedIn hat sich Vodafone-UK-Geschäftsführer Nick Jeffery zu der seiner Meinung nach unfassbaren Situation geäußert. Er zeigt sich bestürzt darüber, dass Personen genau die Netzwerke angreifen, die in dieser schwierigen Zeit unerlässlich für die Konnektivität des NHS (National Health Service) und des gesamten Landes seien. Die Angelegenheit betreffe die nationale Sicherheit und werde von Polizei und Anti-Terror-Sicherheitsbehörden untersucht.

Britische Mobilfunkanbieter wehren sich gegen Vandalismus

Zudem missfällt es Jeffery, dass Techniker des Unternehmens bei ihrer Arbeit beschimpft worden seien. Auf Twitter kursiert ein Video, das Mitarbeiter von Community Fibre beim Verlegen von Glasfaser für Mobilfunkmasten mit 5G zeigt, denen während ihrer Arbeiten von einer Frau unterstellt wird, dass 5G tödlich sei und nur aus diesem Grund die Kapazitäten der britischen Krankenhäuser aufgestockt würden.

Auf Twitter haben die vier großen Mobilfunkanbieter des Landes, darunter EE, O2, Three und Vodafone, eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der sie der britischen Bevölkerung widerstandsfähige Netze in Zeiten wie diesen zusagen. „Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise für einen Zusammenhang von 5G und dem Coronavirus. Fakt.“ Diese Behauptungen würden nicht nur jeder Grundlage entbehren, sondern seien schädigend für Personen und Unternehmen, die auf die Dienste angewiesen sind.

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