Thin-Mini-ITX-Mainboard: ECS H410H6-TI2 als flache Comet-Lake-S-Basis für OEMs

Update Frank Meyer
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Thin-Mini-ITX-Mainboard: ECS H410H6-TI2 als flache Comet-Lake-S-Basis für OEMs
Bild: ECS Elitegroup

In Asien hat der Mainboard-Hersteller Elitegroup (ECS) ein erstes Mainboard im kompakten Thin-Mini-ITX-Formfaktor vorgestellt, das über den Sockel LGA 1200 und den H410-Chipsatz mit Comet Lake-S bestückt werden kann. Die Energie wird über einen 19-V-Adapter bezogen.

Flache Bauweise für CPUs der Comet-Lake-S-Familie

Das für flache All-in-One-PCs oder schlanke Desktop-Lösungen im Thin-Mini-ITX-Format konzipierte H410H6-TI2 ist mit Kantenlängen von 170 × 170 mm in der Fläche kompakt gehalten und wird durch den Verzicht auf hoch stehende Stecker für die Spannungsversorgung, darunter die obligatorischen 24-PIN- und 4- respektive 8-PIN-Buchsen, sowie zwei aus dem Notebook-Segment adaptierte RAM-Slots in der Gesamthöhe flacher gehalten. SO-DIMM-Module sollen auf dem H410H6-TI2 bis zu einer Geschwindigkeit von 2.933 MHz offiziell unterstützt werden. Die Gesamtkapazität des Arbeitsspeichers darf bis 32 GB betragen.

ECS H410H6-TI2

65-Watt-CPUs werden von 19-Volt-Netzteil gespeist

Ebenfalls flacher als gewöhnlich fällt der Kühler des H410-Chipsatz aus, wodurch sich das H410H6-TI2 für besonders schlanke und PC-Systeme auf Basis von Intels aktueller Prozessor-Generation Comet Lake-S anbietet. Dem angestrebten Einsatzzweck angepasst hat ECS die Spannungsversorgung des CPU-Sockels LGA 1200 spartanisch ausgelegt, denn mit sichtbaren vier Phasen unterstützt die H410-Platine nur CPUs der 65-Watt-TDP-Klasse. Die nötige Energie wird von einem externen 19-Volt-Adapter geliefert, wofür ein Hohlstecker auf dem PCB vorhanden ist.

Intels H410-Chipsatz für Budget-Lösungen

Als Einsteigerlösung von Intel unterhalb des Z490-, H470- und B460-Chipsatzes positioniert, ist der H410 im Funktionsumfang deutlich abgespeckt. Weniger PCIe-Lanes, USB-Ports und SATA-Schnittstellen resultieren auch beim H410H6-TI2 in Einschränkungen. So verfügt das Mainboard beispielsweise lediglich über einen M.2-Slot für NVMe-Laufwerke (PCIe 2.0) mit einer Länge von 80 mm (M.2 2280) und zwei SATA-Ports für Massenspeicher. Eine zweite, ebenfalls nur nach PCIe-2.0-Spezifikation angebundene M.2.-Aufnahme (M.2 2230) kann wahlweise mit einem kürzeren WLAN-Modul bestückt werden. Für externe Peripherie sind laut Datenblatt am I/O-Panel vier USB-Ports vorhanden, von denen je zwei nach Standard USB 3.0 und USB 2.0 spezifiziert sind. Über zwei interne Header lassen sich weitere zwei USB-Anschlüsse realisieren.

ECS H410H6-TI2 (Bild: ECS Elitegroup)

Wenig Platz sorgt für magere Ausstattung

Zur weiteren Ausstattung des H410H6-TI2 zählen unter anderem ein RJ45-Anschluss für Gigabit-LAN (Realtek RTL811H) und ein Audiochip (ALC662) aus dem Budget-Segment von Realtek. Über je einen HDMI- und VGA-Port können Bildsignale an Bildschirme übertragen werden. Da sich das H410H6-TI2 vornehmlich an OEM-Kunden richtet, die ihrerseits kompakte PC-Systeme wie platzsparende All-in-One-PCs auf Basis des H410-Unterbaus entwickeln, ist im Einzelhandel eher nicht mit dem ECS H410H6-TI2 zu rechnen – ohne Import schon gar nicht hierzulande, denn der Hersteller hat seine Aktivitäten schon vor einiger Zeit auf dem hiesigen Markt eingestellt.

Update

Dennoch sind die Vertriebswege von ECS in Deutschland nicht komplett versiegt, denn einige Großhändler bieten ausgefallene Mainboards wie das H410H6-TI2, das H410H6-M6, das H410H6-M7 sowie das H410H6-M17 noch für System-Builder mit Einschränkungen an. Die Bedingung für Einkäufer lautet wie folgt:

Die Boards sind nicht für den Einzelhandel bestimmt und dürfen nur für Komplettsysteme (z.B. für den Austausch) eingesetzt werden“.

Ähnliche Einschränkungen gelten auch für einige Biostar-, HP/HPE-, Lenovo- und SuperMicro-Mainboards.