CES 2021

Intel Rocket Lake-S: Core i9-11900K schlägt Ryzen 9 5900X in Spielen

Volker Rißka
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Intel Rocket Lake-S: Core i9-11900K schlägt Ryzen 9 5900X in Spielen
Bild: Intel

Anfang Oktober legte AMD erstmals die Karten für Ryzen 5000 offen und zeigte, dass die Zen-3-CPUs Intel Core in Spielen schlagen können. Tests haben das bestätigt. Jetzt meldet sich Marktführer Intel zurück: Rocket Lake-S soll in Form des Core i9-11900K laut Benchmarks des Herstellers die Gaming-Krone von AMD zurückholen.

Erste Benchmarks vom Hersteller

Wie vor fast genau drei Monaten zur Enthüllung der Ryzen 5000 (Bericht) erfolgt an dieser Stelle erneut der Hinweis, dass Herstellerbenchmarks in der Regel richtig sind, aber das eigene Produkt immer in einem besonders guten Licht darstellen. Am Ende kommt es stets auf die Anwendungen und in dem Fall Spiele-Titel an, die bereits heute schnell extrem zu Gunsten von AMD oder Intel ausschlagen können. Die Auswahl der Benchmarks macht einen Unterschied.

In Intels zur CES 2021 genutztem Parcours soll das kommende Flaggschiff Core i9-11900K mit Standard-TDP-Rahmen im Zusammenspiel mit DDR4-3200 als neuem Standard-RAM auf einer Z490-Platine sowie einer GeForce RTX 3080 AMDs Ryzen 9 5900X, ebenfalls exakt nach AMD-Vorgaben betrieben, um rund fünf Prozent auf die Plätze verweisen. Intel kommt in acht Spielen in Full-HD-Auflösung mit hohen, sehr hohen oder Ultra-Settings zu diesem Ergebnis.

Intels Folie sieht dabei dem, was AMD im Oktober publizierte, sehr ähnlich, die Spiele sind bis auf zwei Titel aber andere:

Parcours Intel Parcours AMD
Total War: Three Kingdoms
Far Cry: New Dawn
Gears of War 5 League of Legends
Metro: Exodus PUBG
Cyberpunk 2077 DOTA 2
Watch Dogs: Legion F1 2019
Assassin's Creed: Valhalla CS:GO
Shadow of the Tomb Raider
Battlefield V
Ashes of the Singularity

Die Redaktion geht davon aus, dass die von Intel präsentierten Ergebnisse wie die damals von AMD publizierten legitim sind und hat den Titel der News deshalb analog gewählt. Wie sich Rocket Lake-S und Vermeer in anderen Titeln in Kombination mit anderen Grafikkarten und in anderen Aufllösungen schlagen, müssen am Ende unabhängige Tests zeigen.

Technische Details zu Intel Rocket Lake-S

In den Fußnoten erklärt Intel auch weitere technische Details zu Rocket Lake-S, nachdem zuletzt nur oberflächlich die Werbetrommel gerührt wurde. Wie vermutet ist Rocket Lake-S ein 8+1-Design bestehend aus acht CPU-Kernen und eine GT1-Grafikeinheit auf Basis von Intel Xe. Der TDP-Rahmen des Flaggschiffes wird exakt so gestaltet wie bei Comet Lake-S: die TDP und damit PL1 liegt bei 125 Watt, boosten darf die CPU maximal auf 250 Watt (PL2) für die Zeit Tau von 56 Sekunden, oder bis der exponentiell gewichtete gleitende Durchschnitt der Leistungsaufnahme der CPU das Niveau PL1 erreicht hat. Laut Fußnoten gibt es einen Energy Efficient Turbo, der für die Tests deaktiviert war. Was sich dahinter verbirgt, ist noch nicht klar.

Modell Kerne/Threads Basistakt Max. Turbo
(mit TVB)
TDP Speicher Grafik
Core i9-11900K 8/16 ? GHz 5,3 GHz 125 W DDR4-3200 Xe
Core i9-10900K 10/20 3,7 GHz 5,3 GHz 125 W DDR4-2933 UHD 630
Core i9-10850K 10/20 3,6 GHz 5,2 GHz 125 W DDR4-2933 UHD 630

Die Taktraten werden, wie zuletzt bereits vermutet, nun doch exakt auf Niveau des Vorgängers Comet Lake-S liegen: Bis zu 5,3 GHz Single-Core-Takt sind mit Thermal Velocity Boost möglich, der All-Core-Turbo soll bei 4,8 GHz für den Core i9-11900K liegen.

Rocket Lake-S im Überblick
Rocket Lake-S im Überblick (Bild: Intel)

19 Prozent mehr IPC bestätigt

Nachdem Intel zuletzt erst einmal nur zweistellige IPC-Zuwächse in Aussicht gestellt hatte, nannte der Hersteller zur CES 2021 die offizielle Nummer: 19 Prozent sind es, die über SPEC_CPU 2017 gegenüber einem Core i9-10900K bei gleichem Takt ermittelt wurden. Überraschend kommt das nicht, ist die zugrunde liegende Architektur doch quasi Sunny Cove mit dem Backport von 10 auf 14 nm geschuldeten neuen Namen Cypress Cove, die eigentlich für Ice Lake gedachte Kern-Architektur hatte bereits 19 Prozent gegenüber der Skylake-Generation zugelegt.

Intel Rocket Lake-S
Intel Rocket Lake-S (Bild: Intel)

Die Grafikeinheit von Rocket Lake-S soll durch Intel Xe selbst in kleiner Ausbaustufe rund 50 Prozent schneller sein als der Vorgänger. Das klingt zwar hoch, aber die Basis ist auch quasi fünf Jahre alt, und es liegt nicht nur eine Generation dazwischen. Insofern ist 50 Prozent sogar ziemlich wenig – hier gilt es aber Tests abzuwarten.

Plattform-Updates: Verdoppelter DMI und mehr USB mit 20 Gbps

Rocket Lake-S bekommt neue Chipsätze, die CPUs sind aber auch für die bisherigen 400er-Mainboard freigegeben. Der Bonus für eine Mainboard der neuen 500er-Serie ist ein von vier auf acht PCIe-Lanes verdoppelter DMI-Link, der für die Kommunikation zwischen CPU und Chipsatz zuständig ist. Dies könnte Massenspeicher-Lösungen helfen, die nicht direkt über die Lanes des Prozessor, sondern über den Chipsatz angesprochen werden.

Rocket Lake-S plus Plattform
Rocket Lake-S plus Plattform (Bild: Intel)

RAM-OC für die B-Chipsätze

Der Chipsatz selbst wird nur minimal verbessert, das Gros von der 400er-Plattform übernommen. Beispielsweise rüstet Intel die USB-Ports noch einmal ein wenig auf, voll integriert ist fortan USB 3.2 Gen 2×2 mit 20 Gbits. Für Sparfüchse unter den Enthusiasten wird Intel die B-Chipsatzserie aufwerten: Mit diesen darf neben der Z-Familie zukünftig zumindest der Speicher übertaktet werden.

Resizable-BAR-Support kommt mit Nvidia-Unterstützung

Im Rahmen des Pressebriefings erklärte Intel auch, dass der offene Standard Resizable BAR, zuletzt durch AMD Smart Access Memory groß auf die Bühne geholt, zusammen mit Nvidia-Lösungen in Kürze ermöglicht werden soll – im Desktop und auch im Notebook. Dass hatte sich durch erste Beta-BIOS-Updates bei einigen Mainboardpartnern bereits angekündigt, im Fokus steht dabei die 400er- und neue 500er-Chipsatzserie, die in diesen Tagen offiziell wird. Wann Nvidia den entsprechenden Treiber freigeben wird, hat Intel noch nicht verraten.

Start Ende März erwartet

Einen Termin nennt Intel heute offiziell nicht, es bleibt diplomatisch beim ersten Quartal. Zuletzt hatte sich bereits herauskristallisiert, dass es vermutlich auf Ende März hinauslaufen wird. Das entspricht auch heute noch dem Stand der Dinge.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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