Bohemia Interactive: Tencent steigt nach Übernahme-Dementi doch ein

Michael Günsch
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Bohemia Interactive: Tencent steigt nach Übernahme-Dementi doch ein

Anfang Juni des letzten Jahres hatte der CEO von Bohemia Interactive das Gerücht dementiert, dass der chinesische Games-Gigant Tencent das tschechische Entwicklerstudio übernehmen wird. Jetzt wurde bekannt gegeben, dass sich Tencent aber zumindest an dem ArmA- und DayZ-Entwickler beteiligt.

Bohemia suchte schon länger einen Investor

In der knappen Mitteilung auf der Bohemia-Website ist von einer Minderheitsbeteiligung der Tencent Holding an Bohemia Interactive die Rede. Bohemia bezeichnet die Vereinbarung als „strategische Investition“ und werde weiterhin unabhängig unter unveränderter Leitung arbeiten. Durch die Kooperation mit Tencent soll das bisher nicht sehr erfolgreiche Sandbox-Editor-Game Ylands von Bohemia in China veröffentlicht werden. Zum finanziellen Umfang des Deals wurden keine Angaben gemacht.

Marek Španěl, der CEO von Bohemia Interactive, erklärte auf Twitter, dass „diese strategische Minderheitsbeteiligung unsere gegenwärtigen und zukünftigen Bemühungen unterstützen wird“. In einem Tweet des Studios heißt es weiter, dass Bohemia schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Partner war, um wachsen zu können.

Bohemia Interactive was looking for a suitable partner for quite some time to grant us the opportunity to grow, and we finally found it in Tencent.

Bohemia Interactive auf Twitter

Es gab schon Übernahmegerüchte

Letztes Jahr hatte das Magazin The Information exklusiv berichtet, dass Tencent im Rahmen einer regelrechten Einkaufstour in Europa die Mehrheit an Bohemia Interactive erworben habe. Zum Kaufpreis von 260 Millionen US-Dollar sollte Tencent 70 bis 80 Prozent an dem Entwicklerstudio bekommen, wurde eine anonyme Quelle zitiert. Schnell folgte allerdings das Dementi vom Bohemia-CEO, der aber zumindest Gespräche mit nicht genannten potenziellen Geschäftspartnern einräumte.

Allzu schlecht informiert war die Quelle dann vielleicht doch nicht, nur stimmte das Verhältnis der verkauften Firmenanteile nicht. Statt der Übernahme steht nun die Minderheitsbeteiligung von Tencent fest, was einen Anteil von weniger als 50 Prozent bedeutet.

Die Redaktion dankt zahlreichen Lesern für die Hinweise zu dieser News.