Kryptowährung: Großbritannien prüft den „Britcoin“ als Zahlungsmittel

Sven Bauduin
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Kryptowährung: Großbritannien prüft den „Britcoin“ als Zahlungsmittel
Bild: Pexels

Die Regierung Großbritanniens möchte die Machbarkeit einer digitalen Version der im Vereinigten Königreich sowie auf den Kanalinseln und der Isle of Man gültigen Landeswährung Pfund Sterling in Form einer Kryptowährung namens „Britcoin“ prüfen. Auch die EU prüft bald eine digitale Alternative zum Euro.

Ministerium und Notenbank prüfen „Britcoin“

Wie der amtierende britische Finanzminister Rishi Sunak, welcher das Amt erst am 20. Februar vergangenen Jahres von seinem zurückgetretenen Vorgänger Sajid Javid übernommen hatte, über den Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt hat, soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe seines Ministeriums mit der britischen Notenbank die Machbarkeit eines sogenannten „Britcoin“ prüfen.

Hierbei soll es sich um eine durch die Zentralbank gestützte Digitaldevise als Alternative und Ergänzung zum britischen Pfund Sterling handeln. Im Rahmen einer Finanzkonferenz sagte der Finanzminister „Wir richten eine neue Arbeitsgruppe des Finanzministeriums und der Bank von England ein, um die Erkundungsarbeiten zu einer möglichen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) zu koordinieren“.

Der „Britcoin“ als Ergänzung zum Pfund

Wie die britische Zentralbank mitteilte, würde eine solche Kryptowährung zuerst „von Haushalten und Firmen genutzt werden und würde Bargeld ergänzen aber nicht ersetzen“.

Bislang habe aber weder die britische Regierung noch die britische Notenbank eine Entscheidung getroffen, ob eine solche „digitale Version“ des britischen Pfunds eingeführt werde, wie die Bank of England mitteilte.

Die „Wallet“ liegt bei der Notenbank

Bei einer solchen durch die Zentralbank gestützten Devise würden die „Britcoins“ von Verbrauchern und Firmen auf einem Konto („Wallet“) bei der Notenbank liegen und mittels App und Bankautomaten transferiert werden.

Mit diesen Maßnahmen soll der Finanzplatz Großbritannien, der durch den Brexit schweren Schaden genommen hat, wieder in Schwung gebracht und der britische Finanzsektor „offener, grüner und technologisch fortschrittlicher“ werden, wie Finanzminister Rishi Sunak weiter ausführt.

EU prüft eigene Kryptowährung

Neben dem Inselstaat Bahamas, der mit dem Digital Bahamian Dollar, dem sogenannten „Sand Dollar“, als weltweit erstes Land überhaupt eine digitale Version seiner staatlichen Währung inklusive entsprechender Infrastruktur eingeführt hatte, prüft auch die Europäische Zentralbank (EZB) zur Jahresmitte, ob sie ein formelles Projekt für einen digitalen Euro starten wird.