Quanta: Angreifer stehlen Baupläne des nächsten MacBook Pro

Nicolas La Rocco
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Quanta: Angreifer stehlen Baupläne des nächsten MacBook Pro

Der taiwanische Auftragsfertiger Quanta, der für zahlreiche Größen der Branche, darunter auch Apple, unter anderem Notebooks fertigt, ist Opfer eines Ransomware-Angriffs durch die Gruppe „REvil“ geworden. Die Hacker drohen mit der Veröffentlichung von Apple-Bauplänen, darunter mehrere neue MacBook Pro mit mehr Anschlüssen.

Hacker fordern 50 Mio. USD Lösegeld

Über den Angriff auf Quanta berichten unter anderem The Record und Bloomberg. Auch auf einschlägigen Apple-Blogs wie 9to5mac sind Einblicke in die Attacke zu finden, darunter auch bereits veröffentlichte Ausschnitte aus Bauplänen kommender Apple-Geräte, die bestätigen, dass zukünftige Versionen des MacBook Pro auf Basis von Apple Silicon wieder eine deutlich breitere Anschlussvielfalt bieten werden.

Demnach hat die Hackergruppe „REvil“ den taiwanische Auftragsfertiger Quanta infiltriert und will mittels Ransomware 50 Millionen US-Dollar von dem Unternehmen erpressen. Die Hacker drohen damit, täglich weitere Baupläne kommender Apple-Produkte zu veröffentlichen, sollte Quanta den Forderungen nicht nachkommen. Damit wird Apple zwar nicht direkt selbst erpresst, der für Quanta wichtige Auftraggeber wird aber als Hebel für die Forderungen verwendet. Apple ist nur einer von vielen Abnehmern bei Quanta, auch Dell, HP, Microsoft oder Toshiba lassen dort Geräte fertigen.

Gegenüber Bloomberg hat Quanta den Angriff auf „wenige Server“ bestätigt. In Zusammenarbeit mit externen IT-Experten werde der Vorfall untersucht, Ermittlungsbehörden und Datenschutzbehörden seien in den Prozess involviert. Gewichtigen Einfluss auf die Geschäftstätigkeiten soll die Attacke aber nicht haben. Gegenüber The Record sagte Apple, dass der Vorfall untersucht werde, aber dass zum aktuellen Zeitpunkt nichts weiter diesbezüglich geteilt werden könne.

Baupläne zeigen MacBook Pro mit mehr Anschlüssen

Obwohl Quanta behauptet, dass die Geschäftstätigkeiten nicht betroffen seien, sind bereits 15 Bilder von Bauplänen kommender Apple-Geräte im Darknet veröffentlicht worden. Aufgegriffen von 9to5mac zeigen diese, dass Apple in der Tat neue Versionen des MacBook Pro auf Basis von Apple Silicon mit neuen respektive früheren Anschlüssen plant, wie bereits seit längerer Zeit durch die Gerüchteküche kursiert. Die gestohlenen Schemata, die auf März 2021 datieren, bestätigen die Rückkehr von MagSafe, HDMI und des SD-Cardreaders neben den bereits bekannten USB-Typ-C-Buchsen. Außerdem soll die Touch Bar nicht mehr bei den neuen Notebooks verbaut werden, die unter den Codenamen „J314“ und „J316“ in 14 und 16 Zoll erwartet werden.

Gesichtet wurden außerdem neue Varianten des Mac mini mit den Codenamen „J374“ und „J375“, die mit dem kommenden „M1X“ laufen und die etwas stärkere, weiterhin parallel zu den M1-Versionen angebotene Intel-Variante des Mac mini beerben sollen.

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