Assassin's-Creed-Serie: Das Infinity-Projekt läutet die Live-Service-Ära ein

Max Doll
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Assassin's-Creed-Serie: Das Infinity-Projekt läutet die Live-Service-Ära ein

Assassin's Creed wird als Live-Service neu gedacht. Mehrere Ubisoft-Studios arbeiten dazu kollaborativ unter dem Projektnamen „Infinity“ an der Zukunft der Serie. Herz dieser Zukunft wird eine große Online-Plattform, die permanent erweitert werden kann.

Ein internationales Großprojekt

Die Leitung von Infinity übernehmen Ubisofts Studios in Montreal und Quebec, schreibt das Unternehmen. Führungspositionen werden mit Entwicklern besetzt, die mehrjährige Erfahrungen mit der Marke vorweisen können. Als Executive Producer benennt Ubisoft etwa Marc-Alexis Côté, der bereits an Assassin's Creed Brotherhood, Syndicate und Odyssey in leitender Funktion mitgewirkt hat.

Diese Änderung an der Organisationsstruktur bedeute, dass sich Ubisoft in gleichem Maße wie die Branche entwickele, erklärte das Unternehmen. Anstatt nun für jedes neue Assassin's Creed einen „Staffelstab“ von Studio zu Studio zu reichen, solle nun „integrativ und kollaborativ“ an der Marke gearbeitet werden, was den Schwerpunkt weg von Studios und hin zu „Talent und Führungsqualität“ verlege. Darüber hinaus verspricht sich der Publisher mehr Diversität durch die neue Entwicklungsstruktur.

Was ist Infinity?

Mehr als die Existenz des Projekts „Infinity“ gibt Ubisoft selbst derzeit aber nicht preis. Das übergeordnete Ziel der ausführlich beschriebenen, neuen Organisationsstruktur ist aber bereits durchgesickert: Laut einem Bericht von Bloomberg wird Infinity eine riesige Online-Plattform, die stetig weiterentwickelt werden soll. Infinity enthält, so der aktuelle Stand, mehrere Settings und Möglichkeiten, weitere anzufügen, es dient damit als übergreifende Klammer. Denn auch wenn sich einzelne Spiele unterschiedlich anfühlen können, sollen sie alle miteinander verbunden sein.

Die Fertigstellung von Infinity wird allerdings nicht in näherer Zukunft erfolgen, es handelt sich um eine langfristige Vision. Wie genau Ubisoft sich die Umsetzung vorstellt, steht noch nicht einmal endgültig fest. Warum, deutet der Hinweis auf das Schritthalten mit Branchenentwicklungen an: Deren aktueller Stand sind gigantische Live-Service-Hits, die wie Fortnite oder GTA V jahrelang die Bilanzen ihrer Urheber tragen. Infinity kann auch hierfür die Voraussetzungen schaffen. Denkbar ist eine Plattform, die ein Assassin's Creed für jeden Geschmack bereithält, auf der man also „Assassin's Creed“ statt Odyssey, Valhalla und Co spielt. Das würde zugleich die Lebensdauer einzelner Spiele deutlich verlängern, weil es keinen „Nachfolger“ im herkömmlichen Sinne mehr gäbe.