McCree: Overwatch-Spielfigur wird wegen Klage umbenannt

Max Doll
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McCree: Overwatch-Spielfigur wird wegen Klage umbenannt
Bild: Blizzard

Die Klage gegen ActivisionBlizzard wegen Sexismus hat neue Auswirkungen. Nach einer Figur aus World of Warcraft wird nun eine Figur in Overwatch umbenannt. McCree wird zum Verhängnis, dass er sich seinen Namen mit einem in den Skandal verwickelten Designer teilt. Parallel sieht sich der Konzern einer weiteren Klage ausgesetzt.

Wie sensibel das Thema und wie ernst die Lage bei Blizzard ist, zeigen die bisherigen Reaktionen auf die Anschuldigungen. In der Führungsetage sind mittlerweile einige Köpfe gerollt. Neben dem Blizzard-Chef haben mit Luis Barriga, Jonathan LeCraf und Jesse McCree auch hochrangige Entwickler das Unternehmen verlassen.

McCree war auf einem Bild aus der „Cosby Suite“ von Alex Afrasiabi, der einzigen in der Klage namentlichen benannten Person, zu sehen, der aufgrund seines Fehlverhaltens schon vor Monaten entlassen wurde. Darüber hinaus taucht der Entwickler als Teilnehmer in durchgesickerten Chatgesprächen mit Afrasiabi auf. Ein Zusammenhang mit der Klage sowie diskriminierendem Verhalten wird von Blizzard selbst nicht hergestellt, er ergibt sich aber aus dem Timing und indirekt aus der Stellungnahme des Overwatch-Teams.

Dort heißt es: „Wir glauben, dass es nötig ist, den Namen des aktuell als McCree bezeichneten Helden zu etwas zu ändern, das besser abbildet, wofür Overwatch steht“. Die Umbenennung erfolgt nicht sofort, die Änderung brauche Zeit, um das gesamte Material anzupassen. Wie McCree künftig heißt, ist unbekannt. Künftig will Blizzard darauf verzichten, Spielfiguren nach Mitarbeitern zu benennen.

Klagen über Klage

Die initiale Klage des US-Bundesstaats Kalifornien wegen Sexismus und Diskriminierung hat nicht nur zu einer Klage von Investoren wegen falschen Angaben in den Bilanzen zu Risiken und möglichen Gewinnbeeinträchtigungen geführt. Mittlerweile hat auch der Bundesstaat seine Liste von Anschuldigungen um den der Justizbehinderung erweitert, berichtet Eurogamer.

Die Personalabteilung soll Dokumente aus internen Untersuchungen und Mitarbeiterbeschwerden vernichtet haben. Darüber hinaus soll es Mitarbeitern durch NDAs erschwert worden sein, das zuständige Department of Fair Employment and Housing (DFEH) zu kontaktieren. Auch die Bemühungen der hinzugezogenen Anwaltskanzlei WilmerHale würden „direkt interferieren“ und die Untersuchungen erschweren – sind also nicht im Interesse der Angestellten. In einer Stellungnahme gegenüber Eurogamer betonte Blizzard das Ausmaß der getroffenen Maßnahmen. Demnach seien keinerlei Dokumente vernichtet worden, Blizzard sei vielmehr jeder Anfrage des DFEH nachgekommen.

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