Play-Store-Bewertungen: Anzeige zukünftig nach Geräteklassen und Ländern

Michael Schäfer
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Play-Store-Bewertungen: Anzeige zukünftig nach Geräteklassen und Ländern
Bild: 200degrees | CC0 1.0

Google will die Darstellung seiner App-Bewertungen im eigenen Play Store stärker personalisieren und diese daher in Zukunft nur noch nach dem Land beziehungsweise der Region des jeweiligen Nutzers sowie der verwendeten Geräteklasse aufschlüsseln. Diese Entwicklung dürfte nicht jedem Anwender gefallen.

Für viele Nutzer von Nachteil

Für nicht wenige Nutzer dürften im Play Store von Google bei der App-Suche neben der Download-Anzahl auch die abgegebenen Bewertungen eine große Rolle zur Einschätzung der jeweiligen Applikation spielen. Dieses Werkzeug könnte, geht es nach dem Willen von Google, in Zukunft deutlich weniger Aussagekraft haben. Denn wie der Suchmaschinenspezialist in einem Eintrag in seinem Entwickler-Blog bekannt gegeben hat, sollen mit den ab November eingeführten Änderungen nur noch Bewertungen aus dem eigenen Land angezeigt werden, bevor 2022 nur noch solche aus übereinstimmenden Geräteklassen wie Smartphones, Tablets, faltbare Geräte, Chrome OS, Wear oder Auto aufgelistet werden.

Einige Anwender dürften in den geplanten Änderungen eine Einschränkung sehen, auch wenn anderssprachige Bewertungen nur von wenigen Nutzern zur Einschätzung herangezogen werden dürften. Auch gerätespezifische Probleme dürften andere Anwender nur wenig interessieren, gleiches gilt für kulturelle oder sozial bedingte andere Blickwinkel auf eine App. Auf der anderen Seite bedeuten die Änderungen ebenso, dass Smartphone-Nutzer zukünftig keine Bewertungen von Tablet-Nutzer angezeigt bekommen – und umgekehrt. Gerade bei letzterem stellt sich die berechtigte Frage nach dem „Warum“, denn bereits jetzt lassen sich entsprechende Ausgaben filtern.

Probleme könnten auch für Nutzer in Ländern mit einer kleinen Nutzerschaft entstehen: Während in Regionen wie den USA nach wie vor genügen Bewertungen zur Einordnung eines Programms vorhanden sein dürften, könnten diese in anderen Ländern arg zusammenschrumpfen. Wenn zusätzlich noch eine Aufteilung nach Geräteklassen erfolgt, bleiben vielleicht kaum noch Informationen übrig, mit denen die Nutzer sich ein entsprechendes Bild von einer App machen können.

Änderungen auch für Entwickler

Auf der anderen Seite sind auch Googles angegebene Gründe teils nachvollziehbar: So sollen zukünftig negative Bewertungen, welche nur aus Problemen in einem Land oder einer Region resultieren, nicht mehr die Gesamtbewertung negativ beeinflussen können. Auch sollen zum Beispiel Änderungen an einer Tablet-Version besser erkennbar sein, die bei überwiegender Smartphone-Nutzung unterzugehen drohen.

Neben dem Play Store erhält auch die dazugehörige Konsole für Entwickler neue Funktionen, mit denen diese in Zukunft noch detailliertere Informationen über die von Nutzern abgegebenen Bewertungen erhalten können. Dazu gehören neben verschiedenen Filtermöglichkeiten auch die verbesserten Segmentierungsoptionen, mit denen sich nun Zeiträume für die Darstellung und der Sammlung von Daten besser auswählen lassen. Darüber hinaus ist auch der CSV-Export von Durchschnittsdaten und der Verteilungen der Bewertungen möglich. Insgesamt will Google Entwicklern somit noch mehr Informationen und Daten an die Hand geben.

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