The Ascent im Test: Richtig schön, mit Raytracing aber ein GPU-Fresser

Wolfgang Andermahr (+1)
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The Ascent im Test: Richtig schön, mit Raytracing aber ein GPU-Fresser

The Ascent ist wie Diablo mit Schusswaffen, direkter Steuerung und schicker Grafik, denn es sieht stellenweise richtig gut aus. Ein Grund dafür ist Raytracing, das die Optik nochmal etwas nach oben hievt, dabei aber teilweise auch massiv Leistung kostet. Die genutzte Unreal Engine 4 zeigt allerdings auch eine Schwäche.

Auch wenn richtige Grafikknaller aus Ressourcengründen quasi durchweg von großen AAA-Studios gestemmt werden, gibt es von Zeit zu Zeit immer mal wieder Spiele kleiner Entwickler, die einen ebenso zum Staunen bringen. Das im September erscheinende Kena: Bridge of Spirits fällt einem da ein und auch The Ascent gehört definitiv dazu.

The Ascent wird von Neon Giant entwickelt, einem schwedischem Team, das sich gerade einmal aus einer zweistelligen Zahl an Mitarbeitern zusammensetzt. Auf eine hohe Aufmerksamkeit stößt der Titel nicht nur mit seinem Gameplay, denn das Action-Rollenspiel ist schlussendlich eine Art Diablo mit direkter Steuerung und Schusswaffen. Auch die richtig hübsch aussehenden Trailer und Screenshots haben dazu beigesteuert.

The Ascent spielt im Cyberpunk-Universum und nutzt dies optisch komplett aus. Die Optik ist in einer Mischung aus „dreckig“ und „kunterbunt“ gehalten, überall gibt es groß leuchtende Reklametafeln, viel Regen, sehr effektvolle Waffeneffekte und eine durchweg wirklich gelungene Atmosphäre. Auch wenn man der Grafik alleine mit den zahlreichen Beschränkungen wie die für Top-Down-Shooter typische feste Kameraperspektive, den wenig aufwendigen Animationen und noch einigem mehr schon anmerkt, dass kein großes Team mit viel Budget hinter der Entwicklung steckt, tut das dem optischen Eindruck keinen Abbruch. The Ascent ist schlicht ein richtig schickes Spiel geworden.

Umgesetzt hat Neon Giant das Projekt mit der Unreal Engine 4, wobei nicht nur der DirectX-11-, sondern ebenso der DirectX-12-Renderer ausgewählt werden kann. Um der Grafikqualität einen weiteren Schub zu geben, unterstützt The Ascent auf GeForce-RTX- und Radeon-RX-6000-Grafikkarten Raytracing, das für Schatten, Umgebungsverdeckung und Reflexionen genutzt wird. Auf entsprechenden Nvidia-Modellen kann darüber hinaus DLSS aktiviert werden.

Das Grafikmenü ist lang, aber simpel

The Ascent hat ein einfach gehaltenes Grafikmenü auf dem PC, bei dem es zwar viele einzelne Schalter gibt, sich schlussendlich aber nicht allzu viel einstellen lässt. Das Spiel hat noch nicht mal Grafik-Presets, stattdessen gibt es sechs einzelne Optionen, mit denen sich die Detailstufen umstellen lassen.

Entsprechend sind auch kein FPS-Limiter, keine Beispiel-Screenshots, keine Beschreibungen der Optionen oder sonstige Komfortoptionen vorhanden. Immerhin hat es Upsampling ins Spiel geschafft (50 bis 100 Prozent Auflösung in 1er-Schritten). Downsampling fehlt hingegen.

Zwischen DirectX 11 und DirectX 12 lässt sich direkt im Grafikmenü wechseln und auch Raytracing- sowie DLSS lassen sich dort konfigurieren. Positiv anzumerken ist, dass mit Ausnahme eines API-Wechsels jegliche Optionen ohne einen Neustart des Spiels übernommen werden.