HP Reverb G2 im Test: Fazit

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David Pertzborn
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Ist die HP Reverb G2 dank neuem Kabel endlich ein gutes VR-Headset? Je nach Einsatzort kann die Antwort hier klar Ja oder auch klar Nein lauten.

Für Simulationen nahezu perfekt

Das beste Beispiel für einen Einsatzzweck der Reverb G2 ist der Microsoft Flight Simulator. Wenn seit dem 7. September Mitteleuropa in „bisher ungekanntem Detailreichtum“ überflogen werden soll, bietet die HP Reverb G2 das beste Erlebnis, dicht gefolgt von der Vive Pro 2 (Test). Für die Reverb G2 sprechen neben der hohen Darstellungsqualität auch das geringe Gewicht, der gute Sound und die hervorragende Ergonomie. Und da der Simulator sich nicht mit Bewegungssteuerung spielen lässt, fallen die schlechten Controller der Reverb G2 nicht weiter ins Gewicht.

Auch der etwas umständliche Startprozess mit SteamVR und dem Windows Mixed Reality Portal ist im Vergleich zu den schier endlosen Ladezeiten und Entdeckungsmöglichkeiten des Flight Simulator nebensächlich. Einzig das kleine Field of View stört. Dafür ist die Reverb G2 mit unter 600 Euro im Preisvergleich zusätzlich ein ganzes Stück günstiger als die Kontrahenten in Form von Valve Index (Test) und HTC Vive Pro 2. Als Komplettpaket gibt es diese nicht für unter 1.000 Euro. Hier ist die Reverb G2 empfehlenswert.

Wenn alle Headsets nur einen Handgriff entfernt sind, welches nehmen?
Wenn alle Headsets nur einen Handgriff entfernt sind, welches nehmen?

Im Allgemeinen mit zu vielen Schwächen

Sollen auch Anwendungen genutzt werden, bei denen es auf Controllertracking ankommt, sieht es für die Reverb G2 schlechter aus. Hier liefern Valve und HTC rundere Gesamtpakete ab – leider zu deutlich höheren Preisen.

Günstiger und mit viel besserem Tracking, ohne gleich Lighthouse-Stationen im Raum verteilen zu müssen, geht es bei Oculus. Mit der Quest 2 liefert Facebook/Oculus hier ein weniger polarisierendes Produkt, was das Gleichgewicht zwischen Tracking und Bildqualität angeht. Das Problem liegt bei der Quest 2 an anderer Stelle. Da Facebook die deutschen Datenschutzregeln nicht beachten möchte, wird das Headset nicht direkt in Deutschland angeboten, sondern muss aus den europäischen Nachbarländern importiert werden.

Uneingeschränkt empfehlenswert ist für dieses Szenario damit so einfach keines dieser VR-Headsets. Der technisch beste Kompromiss besteht hier für VR-Neueinsteiger aus einer Oculus Quest 2 mit zukünftigem Upgrade auf einen der Nachfolger der aktuellen High-End-Headsets oder auch aus einer PlayStationVR 2.

ComputerBase hat die Reverb G2 von HP leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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