Ncase M1: Produktion endet, neue SFF-Gehäuse kommen

Max Doll
28 Kommentare
Ncase M1: Produktion endet, neue SFF-Gehäuse kommen
Bild: Ncase

Einer der Urväter des SFF-Booms wird eingestellt. Weitere Ncase M1 werden nicht mehr produziert. Aktuell entfällt das Gehäuse ersatzlos, seine beiden Väter arbeiten aber bereits an neuen Produkten. Hierzu hält sich Ncase allerdings noch bedeckt.

Das Ncase M1 ist mit einem Volumen von rund 14 Litern ein sehr kompaktes, aber nicht das allerkleinste Gehäuse am Markt. Selbst mit dedizierter Grafikkarte reicht schon das halbe Volumen für einen Gaming-Rechner. Die zusätzliche Größe hat sich allerdings bewährt, das zeigt schon die Tatsache, dass mit einer Crowdfunding-Kampagne vor gut acht Jahren das enorme Interesse nicht befriedigt werden konnte; das Kleingehäuse etablierte sich erfolgreich in der Nische. Aus weiteren Crowdfunding-Kampagnen wurden schließlich regelmäßige Produktionsserien, die für vergleichsweise gute Verfügbarkeit sorgten.

Denn rund 14 Liter Volumen schaffen einen Spagat aus Kompaktheit und Optionen zur leisen Kühlung auch leistungsstarker Hardware. Dass dabei auf ein Riser-Kabel verzichtet werden kann, ist ein zusätzlicher Bonus. Drei Slots für Erweiterungskarten sorgten zudem dafür, dass die Nutzung auch immer größerer GPUs möglich wurde, die Notwendigkeit, Abmessungen allzu genau zu prüfen, bestand nur in der Länge: Hier gab es für 3-Slot-GPUs eine Limitierung auf 280 bzw. ohne I/O-Ports auf 300 Millimeter. Verbauen ließen sich außerdem maximal vier 120-mm-Lüfter oder zwei 240-mm-Radiatoren.

Ncase führt als Grund für den Verzicht auf weitere Produktionsläufe geänderte „Anforderungen von Komponenten“ sowie Veränderungen des Gehäusemarktes an. Beide hätten das M1 weniger attraktiv werden lassen – die Nachfrage ist also gesunken. Denn Drei-Slot-Grafikkarten mit mehr als 300 Millimeter Länge, die seit der GeForce RTX 3080 häufiger werden, passen nicht in das Ncase. Parallel gibt es mittlerweile viele ähnlich große oder größere Konkurrenten, die diese Limitierung für weniger Geld nicht aufweisen, was die Nische für das M1 verkleinert.

Den Betrieb wollen die beiden Ncase-Gründer damit nicht einstellen, darauf deutet alleine die Umbenennung des M1 in „M1 Classic“ hin. Sie wird nur dann notwendig, wenn zwei Produktvarianten unterschieden werden müssen. Ncase selbst bezeichnet das Ende des M1 dabei als „Chance für etwas Neues“. Was sich in der Entwicklung befindet, verrät das Unternehmen nicht, ein neues M1 erscheint allerdings nur logisch.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „hantolo“ für den Hinweis zu dieser Meldung!

Ncase M1 V6.1
Mainboard-Format: Mini-ITX, Thin Mini-ITX
Chassis (L × B × H): 338 × 161 × 255 mm (13,93 Liter)
Material: Stahl, Aluminium
Nettogewicht: 2,00 kg
I/O-Ports / Sonstiges: 2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), 1 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1) Type C, HD-Audio
Einschübe: 2 × 3,5"/2,5" (intern)
2 × 2,5" (intern)
Erweiterungsslots: 3
Lüfter: Heck: 1 × 92 mm (optional)
Seitenteil links: 2 × 120 mm (optional)
Boden: 2 × 120 mm (optional)
Staubfilter: Boden, Seitenteil
Kompatibilität: CPU-Kühler: 135 mm
GPU: 290 mm – 322 mm
Netzteil: 130 mm
SFX-Formfaktor
Preis: 230 $
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.