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Lakka 3.6 mit RetroArch 1.9.13.2: Leichtgewichts-Linux macht Mini-PCs zu Spielkonsole

Sven Bauduin
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Lakka 3.6 mit RetroArch 1.9.13.2: Leichtgewichts-Linux macht Mini-PCs zu Spielkonsole
Bild: RetroArch

Die finnische Linux-Distribution Lakka auf Basis der freien Mediaplayer-Software LibreELEC verwandelt einen Mini-PC vom Schlage eines Raspberry Pi 4 sowie Pi 3 mit Hilfe von RetroArch in nur wenigen Schritten in eine echte Retro-Spielkonsole für Plattformen von Atari über Nintendo bis hin zu Sega und der Sony PlayStation.

Mehr als 50 Retro-Plattformen in einem System

LibreELEC, als Abspaltung des auf Kodi basierenden Betriebssystems OpenELEC, und das offene und plattformübergreifende Front-End für Emulatoren, Game-Engines und Videospiele RetroArch in der aktuellsten Version 1.9.13.2 vom 7. November bilden das Fundament von Lakka 3.6. Das ist die neueste Version des kleinen, aber durchaus umfangreichen Leichtgewichtes unter den Retro-Gaming-Distributionen.

Lakka 3.6 nutzt RetroArch 1.9.13.2 für die Emulation von Retro-Spielkonsolen
Lakka 3.6 nutzt RetroArch 1.9.13.2 für die Emulation von Retro-Spielkonsolen (Bild: RetroArch)

Unter Zuhilfenahme von RetroArch und dessen Ökosystem libretro ermöglicht die äußerst modulare Distribution, mehr als 50 Plattformen zu emulieren. Dazu zählen Atari 2600, Sega Master System, Nintendo Game Boy, oder Sony PlayStation. Vor allem ältere Konsolen-Generationen stehen im Mittelpunkt des freien Betriebssystems. Die umfangreiche FAQ beantwortet alle Fragen zu den unterstützten Spielkonsolen und erläutert zudem die rechtlichen Hintergründe.

Mesa 21.2.5 und Linux 5.10 LTS

Die offiziellen Release Notes liste neben der neuen Grafik-API Mesa 21.2.5 auch einen neuen Systemkernel. Lakka 3.6 basiert jetzt auf Linux 5.10 LTS mit Support bis einschließlich Dezember 2029.

Changes since version 3.5.2:
  • RetroArch updated to 1.9.13.2
    • Option to control the menu by all users is back
    • New option for automatic frame delay (accessible via Settings → Latency, and also via Quick Menu; Advanced Settings must be enabled to access this option)
  • Cores updated to their most recent versions
    • beetle-fce added new libretro core besides beetle-fce-fast
    • ecwolf added new libretro core
    • fbneo added highscore.dat to RetroArch system folder
    • mame2003-plus added artwork, cheat.dat and history.dat to RetroArch system folder
    • scummvm added engine files, themes, soundfont and basic scummvm.ini file to RetroArch system folder
  • Mesa updated to 21.2.5
  • Mainline kernel updated to 5.10.78
  • Raspberry kernel/firmware updated to 1.20211029
  • Fixed issue with older Intel GPUs (crocus driver is now preferred and using MESA_LOADER_DRIVER_OVERRIDE is not required anymore)
Lakke 3.6 – Release Notes

Auch die neue Firmware v1.20211029 für die populären Einplatinencomputer der Serie Raspberry Pi und ein Bugfix für interne und diskrete Intel-GPUs sind bereits in dem Update enthalten.

Klassiker mit mehr Komfort spielen

Die zahllosen Retro-Spiele, für die der Nutzer selbstverständlich freie oder offiziell erworbene ISO-Dateien besitzen muss, werden über Lakka 3.6 mit Komfort-Features aufgewertet. Diese umfassen unter anderem deutlich verbesserte Shader, eine Zurückspulen-Option für den aktuellen Spielstand sowie die Möglichkeit, jederzeit speichern zu können.

Neue Systemabbilder für x86_64 und ARM64

Die Retro-Distribution ist sowohl als x86-Systemabbild (IMG) für die Installation auf gewöhnlichen Desktop-PCs als auch in zwei Ausführungen für ARM64-Plattformen wie den Raspberry Pi 3, Pi 4 oder Pi 400, den BananaPi oder das Cubieboard der ersten und zweiten Generation erhältlich. Speziell angepasste Systemabbilder hält der Downloadbereich bereit.

Der YouTube-Kanal von „RetroArch und libretro“ zeigt Schritt für Schritt, wie die Installation von Lakka gelingt.

Weitere Informationen liefern die offizielle Website der Gaming-Distribution, die umfangreiche FAQ sowie das hilfsbereite Forum.

Hinweis: Die Redaktion weist darauf hin, dass es in Deutschland nicht erlaubt ist, einen wirksamen Kopierschutz zu umgehen. Es ist nur dann legal, eine ISO-Datei zu nutzen, wenn diese vom Hersteller selbst herausgegeben wurde oder aber das entsprechende Spiel in der Zwischenzeit als Open Source oder FOSS gilt.

Das Betriebssystem Lakka 3.6 selbst verwendet keine originale oder manipulierte Firmware der emulierten Systeme, sondern bildet diese ausschließlich nach.