Epos H3 Hybrid im Test: Vielversprechendes Funk-Headset zum UVP von 180 Euro
Epos bewirbt das H3 Hybrid als vielfältig einsetzbares, hochwertiges Funk-Headset. Im Test stellt sich das Versprechen der Realität. Die Auswahl an Anschluss-Möglichkeiten und interessante Details sprechen erst einmal für das Produkt, doch nicht nur das Mikrofon stellt dem Angebot zum UVP von 180 Euro am Ende ein Bein.
Design und Verarbeitung
Rein äußerlich gleicht das H3 Hybrid zunächst seinem im Mai dieses Jahres vorgestellten kleineren Bruder H3 (Test) aus gleichem Hause, wobei das vorliegende Testmodell mit in Schwarz-Weiß deutlich futuristischer anmutet. Wem das zu farbenfroh erscheint, der kann das Headset auf Wunsch auch komplett in Schwarz erwerben.
Wie das H3 ist auch die neue Hybrid-Variante, die sich neben den für Headsets gebräuchlichen USB- und Klinkenanschlüsse auch auf Bluetooth versteht, weitestgehend in Kunststoff gehüllt – lediglich der Kopfbügel ist mit Metall verstärkt. Die Kopfhörereinheit sitzt dabei weder zu lasch noch zu straff, sorgt für einen sicheren Halt auch bei plötzlichen Kopfbewegungen und lässt das neue Headset von Epos auch für längere Zeit bequem tragen. Gegenüber dem normalen H3 hat die Hybrid-Version etwas zugelegt, dennoch hält sich das Gewicht mit 298 g in Grenzen.
Durch die Farbgebung wirkt das Headset zwar zunächst hochwertig, fühlt sich beim ersten in die Hand nehmen jedoch wie sein Bruder wackelig an. Dieses Verhalten ist erneut vor allem den Aufhängungen zuzurechnen, die die Ohrmuscheln an zwei Verbindungen fassen. Dadurch können sich diese, wenn auch nur in einem begrenzten Rahmen, in alle Richtungen an das Ohr anpassen und sorgen so für einen bequemen Sitz. Dennoch stellen dieses Detail auch dieses Mal die Schwachstelle des Headsets im Punkt Design und Verarbeitung dar. Zum UVP von 179 Euro dürfen Kunden mehr erwarten. Andere Hersteller bieten entsprechende ausdauernde Verbindungen aus Metall bereits in deutlich niedrigeren Preisklassen.
Die an den Auflageflächen mit Stoff überzogenen und weiterhin abnehmbaren Ohrpolster fallen wieder etwas klein aus und schaffen es erneut nur gerade so, ein normales Ohr komplett zu bedecken. Der Schaumstoff in den Polstern wirkt etwas weich, wobei sich die Frage stellt, ob er bei langer Nutzung die vielleicht geringe Spannkraft halten können wird.
Mit und ohne Mikrofon
Beim Mikrofon gibt es gegenüber der normalen H3-Version einen großen Unterschied: Es ist bei der Hybrid-Variante abnehmbar. Dadurch ist das neue Headset auch für den mobilen Einsatz gewappnet – und das über alle drei Anschlussarten, denn sollte einmal der große Klangaufnehmer nicht vorhanden sein, übernimmt diese Aufgabe ein kleineres, direkt im Gehäuse eingelassenes und nur durch einen kleinen Punkt erkennbares Mikrofon. Am Smartphone Musik hören und trotzdem Telefonate annehmen ist also kein Problem.
Epos H3 Hybrid | Epos H3 | Creative Technology SXFI Air Gamer | JBL Quantum 800 | Corsair Virtuoso RGB Wireless XT | |
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Bauform: | Over Ear, geschlossen | ||||
Treiber: | Neodymium, 40 mm | Neodymium, 50 mm | |||
Anschlüsse: | 3,5 mm Klinke, USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar | 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar | 3,5 mm Klinke, USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar | 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar | 3,5 mm Klinke, USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar |
Drahtlose Verbindungen: | Bluetooth | – | Bluetooth | Funk, Bluetooth | |
Frequenzbereich Kopfhörer: | Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz USB: 20 Hz – 20.000 Hz Funk: 20.000 Hz Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz |
Klinke: 10 Hz – 30.000 Hz | Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz USB: 20 Hz – 20.000 Hz Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz |
Klinke: 20 Hz – 40.000 Hz Funk: 20 Hz – 20.000 Hz Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz |
Klinke: 10 Hz – 40.000 Hz USB: 10 Hz – 40.000 Hz Funk: 10 Hz – 40.000 Hz Bluetooth: 10 Hz – 40.000 Hz |
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: | 37 Std | – | 11 Std | 14 Std | 15 Std |
Entfernung bei drahtloser Verbindung: | 10 m | – | 15 m | ? | 10 m |
Drahtloses Laden: | Nein | ||||
Bedienelemente am Headset: | Ja | ||||
Kabelfernbedienung: | Nein | Ja | |||
Integrierte Soundkarte: | Ja | Nein | Ja | ||
Raumklang: | Ja | Nein | Ja | ||
Frequenzbereich Mikrofon: | Klinke: 100 Hz – 7.500 Hz USB :100 Hz – 7.500 Hz Bluetooth: 100 Hz – 7.500 Hz |
Klinke: 10 Hz – 18.000 Hz | Klinke: 100 Hz – 16.000 Hz USB :100 Hz – 16.000 Hz Bluetooth: 100 Hz – 16.000 Hz |
Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz Funk: 100 Hz – 10.000 Hz Bluetooth: 100 Hz – 10.000 Hz |
Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz USB :100 Hz – 10.000 Hz Funk: 100 Hz – 10.000 Hz Bluetooth: 100 Hz – 10.000 Hz |
Mikrofon Eigenschaften: | abnehmbar, hochklappbar, stummschaltbar | hochklappbar, stummschaltbar, justierbar | abnehmbar, stummschaltbar, justierbar | hochklappbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz | abnehmbar, stummschaltbar, justierbar |
RGB-Beleuchtung: | Nein | Ja | |||
Kühlung: | – | ||||
Vibrationsfunktion: | Nein | ||||
Gewicht: | 298 g | 267 g | 314 g | 410 g | 382 g |
Preis: | 179 € | 119 € | 139,99 € | 199 € | ab 222 € |
Die Umsetzung des abnehmbaren Mikrofons erfolgt jedoch nicht so profan über einen Klinkenanschluss, wie es bei anderen Headsets Usus ist. In diesem Fall hätte Epos das gewohnte Design, welches sich mittlerweile durch die gesamte neuere Produktlinie zieht, nicht beibehalten können. Daher hat der Hersteller die Verbindung mittels eines Magnetverschlusses umgesetzt. Die verwendeten Magnete fallen dabei so stark aus, dass für ein Abnehmen schon ein gewisser Kraftaufwand nötig ist und dadurch das nur nach oben klappbare und ansonsten nicht verstellbare Mikrofon stabil festgehalten wird. Die richtige Ausrichtung erfolgt dabei nicht über den Anschluss selbst, sondern über die Anordnung der verbauten Magnete, die keine andere Richtung zulassen.
Da sich Epos bei seinen Headsets nicht in Spielereien wie eine LED-Beleuchtung verliert, benötigt auch das neue H3 Hybrid nur wenige Bedienelemente direkt am Headset, um komplett von dort aus bedient werden zu können. So besitzt dieses auf der linken Seite neben dem Mikrofon lediglich ein Bedienelement, um das Headset für die kabellose Nutzung via Bluetooth einzuschalten, die Schaltfläche zur Verbindung mit einem entsprechendem Mobilgerät befindet sich an der anderen Ohrmuschel. Ebenso darf der von Epos bekannte Lautstärkeregler nicht fehlen, der durch seinen recht großen Widerstand nur mit einem höheren Auflagedruck des Fingers zu bedienen ist und sich daher weniger genau einstellen lässt. Auch wenn diese Umsetzung stilistisch mehr hermacht als herkömmliche Lösungen, lassen sich diese jedoch besser bedienen.
Kabelsalat
Als kabelgebundene Anschlüsse verfügt das H3 Hybrid über einen Klinken- und einen USB-Anschluss nach USB-C-Standard. Während das USB-Kabel, welches gleichzeitig als Ladekabel für den fest verbauten Akku fungiert, 2 m misst und einigermaßen ausreichend lang ist, bringt es das Klinkenkabel für die analoge Nutzung auf gerade einmal 1,50 m – das könnte für die Nutzung am heimischen Rechner zu kurz sein, zumindest wenn sich der Anschluss unter dem Schreibtisch befindet.
Bei diesem setzt Epos auf einen vierpoligen Anschluss auf Quellgerätseite, sodass für einen Adapter bei getrennten Ein- und Ausgängen selbst gesorgt werden muss. Damit aber nicht genug: Erneut setzt der Hersteller auf einen Anschluss am Headset in einer Größe von 2,5 mm. Dies ist in der Hinsicht unverständlich, da dieser gegenüber den herkömmlichen Anschlussgrößen von 3,5 mm keinen nennenswerten Platzvorteil bietet – der Stecker selbst ist dadurch nicht kompakter gefertigt, sondern besitzt einen ähnlichen Durchmesser. Hier muss sich Epos den Vorwurf gefallen lassen, durch den proprietären Anschluss bei einem Verlust des Kabels sein eigenes Zubehör verkaufen zu können – zu deutlich höheren Preisen.
Zum Headset gehört mit der „Epos Gaming Suite“ eine entsprechende Software, bei der Epos ebenso negativ auffällt: Anscheinend ist es jetzt bereits so weit gekommen, dass sich Nutzer beim Hersteller bereits für den Download einer Software, mit welcher die volle Funktionalität des Headsets sowie die Möglichkeit zum Erhalt von Firmware-Updates gegeben ist, registrieren müssen. Erst danach offenbart die Website von Epos dem Nutzer den Download-Link. Leichter kann man die Daten seiner Kunden nicht erhalten.