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Im Test vor 15 Jahren: Logitechs Luxustastatur diNovo für 199 Euro

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Logitechs Luxustastatur diNovo für 199 Euro

Mit der diNovo Edge (Test) feierte Logitechs Luxustastatur diNovo ein Comeback. Vom Ursprungsmodell Cordless Desktop diNovo (Im Test vor 15 Jahren) blieb außer der hohen Preisempfehlung von 199 Euro und einem einzigartigen Design nicht viel übrig.

Die modernste Tastatur der Welt

Logitech bewarb die diNovo Edge vollmundig als „die modernste Tastatur der Welt“. Das war primär den vielen Extrafunktionen geschuldet, die der Hersteller in der 11 × 410 × 210 mm (H × B × T) großen Tastatur unterbrachte. Das 104 Tasten starke Modell wurde mittels Bluetooth 2.0 angeschlossen und bot genug Akkukapazität, um zwei Monate ohne erneutes Aufladen betrieben werden zu können. In puncto Extras zeigte sich Logitech spendabel und verbaute 17 beleuchtete Zusatztasten, einen berührungsempfindlichen Lautstärkeregler sowie ein rundes, 38 mm weites Touchpad.

Der Lieferumfang beinhaltete alles, was man zur Inbetriebnahme brauchte. Neben der Tastatur war das eine Ladestation, die gleichzeitig als Aufbewahrungsständer diente, der Netzadapter und ein USB-Bluetooth-2.0-Stick. Des Weiteren fand sich ein Reinigungstuch in den Beigaben. Im Gegensatz zum direkten Vorgänger Cordless Desktop diNovo befand sich bei der diNovo Edge keine Maus im Lieferumfang. Auch das überaus beliebte Mediapad, das der Cordless Desktop diNovo beilag, strich Logitech ersatzlos.

Noble Optik

Optisch konnte sich die diNovo Edge klar von allen anderen Tastaturen abheben. Die dezente orange Beleuchtung des Touchpads, der Funktionstasten und der Lautstärkeregelung verhalfen ihr in Zusammenspiel mit dem sehr flachen Design zu einem edlen Eindruck. Obgleich die Acrylglasoberfläche der Tastatur sehr schick aussah, zog sie Fingerabdrücke und Staub magisch an. Das mitgelieferte Reinigungstuch musste aus diesem Grund regelmäßig zur Reinigung herangezogen werden.

Ein Highlight der diNovo Edge war das „TouchDisc“ getaufte Touchpad auf der rechten Seite der Tastatur. Über die beiden punktförmigen Hervorhebungen war es möglich, horizontal oder vertikal zu scrollen. Die Hauptfläche des Touchpads ermöglichte hingegen die freie Steuerung des Mauszeigers.

Eigenartiges Tastenlayout und kalte Handballenauflage

Etwas Kritik musste die schicke diNovo Edge sich gefallen lassen. Zum einen war das Tastenlayout etwas ungewöhnlich und benötigte eine Eingewöhnungszeit. Die Strg-Taste rechts fand sich nicht wie gewohnt direkt unter der Shift-Taste, sondern war nach links versetzt. Außerdem waren Backspace und Return schmaler. Eine ebenfalls unpraktische Eigenart war die Anordnung der Tasten im Funktionsblock rechts. Die Rollen-Taste wurde durch die Einfügen-Taste ersetzt, dafür war „Entfernen“ in doppelter Länge ausgeführt. Auch die Taste für das Windows-Kontextmenü und die rechte Windows-Taste fielen weg. Des Weiteren hinterließ die Handballenauflage aus Aluminium einen gemischten Eindruck, da sie sich überaus kalt anfühlte.

Fazit

Wie bereits beim ersten Modell der diNovo-Serie handelte es sich auch bei der diNovo Edge um ein Statussymbol. Das einzigartige Design der Tastatur war vor 15 Jahren ebenso wie die zahlreichen Zusatzfunktionen ohne Konkurrenz. Der Preis von rund 200 Euro sorgte dafür, dass die Zielgruppe der diNovo Edge sehr beschränkt ausfiel. Wen das Design und die Zusatzfunktionen ansprach und wer das Geld übrig hatte, der konnte sich die Anschaffung überlegen. Alle anderen waren mit einer normalen Tastatur für einen Bruchteil des Preises besser beraten.

Heute sind 200 Euro und mehr für eine Tastatur, insbesondere im Gaming-Bereich mit mechanischen Tasten, Zusatztastern und RGB-Beleuchtung, keine Ausnahme mehr, sondern bei den „Topmodellen“ quasi gesetzt.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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