Portable SSD T7 Shield im Test: Samsungs robuster Gegner für die SanDisk Extreme

Michael Günsch (+1)
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Portable SSD T7 Shield im Test: Samsungs robuster Gegner für die SanDisk Extreme

Samsung lässt seine externen SSDs auch mal nach draußen. Die T7 Shield ist ähnlich kompakt wie die T7 (Touch) und bietet die gleiche Technik mit bis zu 1.050 MB/s. Neu ist das gummierte Gehäuse mit IP65-Zertifizierung, das einen besseren Schutz gegen Staub, Stöße und Wasser bietet.

Samsungs erste Outdoor-SSD

Die T7 Shield ist Samsungs erste SSD für den Außeneinsatz. Dafür ist ihr Gehäuse mit Gummi beschichtet, was Schutz vor Kratzern beim Herunterfallen auf harten Boden (Stein) bietet. Stöße übersteht die rein elektronische SSD-Technik im Vergleich zu mechanischen Festplatten ohnehin sehr gut.

Crucial X6, Samsung T7 Shield, SanDisk Extreme Pro (v.l.n.r.)
Crucial X6, Samsung T7 Shield, SanDisk Extreme Pro (v.l.n.r.)

Zertifiziert nach Schutzart IP65, ist die SSD zudem staubdicht und gegen das Eindringen von Strahlwasser geschützt. Nach Angaben von Samsung musste die T7 Shield folgende Testbedingungen für die Zertifizierung schadlos überstehen:

  • IPX5-Testbedingungen: Das Gerät wurde 3 Minuten lang Frischwasser ausgesetzt, das aus einer Düse (Ø 6,3 mm) in 3 m Entfernung mit 12,5 l/min versprüht wurde.
  • IP6X-Testbedingungen: Das Gerät wurde 8 Std. lang in einer Vakuumkammer 2 kg/m³ bewegtem Staub mit einem Druck unter 2 kPa ausgesetzt.
Samsung

Allerdings bedeutet das noch keine Garantie im Fall des Falles: „Schäden, die durch Flüssigkeiten und Staub verursacht werden, sind nicht durch die Garantie abgedeckt“, schreibt Samsung in einer Fußnote.

Den nicht näher beschriebenen Falltest soll die SSD aus „bis zu 3 Metern Höhe“ bestanden haben. Doch auch hier gibt es keinen Garantieanspruch: „Schäden, die durch Fall verursacht wurden, sind nicht durch die Garantie abgedeckt.

Wer mit der T7 Shield unterwegs ist, braucht auf seinen Outdoor-Abenteuern kaum Bedenken haben, wenn das Gerät einmal herunterfällt. Auch ein Regenschauer während der Foto-Safari oder Staub und Sand in der Werkstatt oder auf der Baustelle sind kein Problem.

Samsung

Die T7 Shield im Detail

Mit Abmessungen von 88 × 13 × 59 mm ist die T7 Shield nur marginal länger und breiter als die T7 (Touch), aber immerhin 5 mm dicker. Noch deutlicher steigt das Gewicht: 98 g bedeuten 40 g mehr als bei der T7 (Touch).

Der Anschluss erfolgt erneut über ein Kabel mit USB-C-Stecker. Für eine breitere Kompatibilität legt Samsung zwei Kabel mit Steckertyp USB-C oder USB-A am anderen Ende bei.

Samsung Portable SSD T7 Shield vor SATA-SSD
Samsung Portable SSD T7 Shield vor SATA-SSD
SanDisk Extreme Pro (oben), Samsung T7 Shield (Mitte), Crucial X6 (unten)
SanDisk Extreme Pro (oben), Samsung T7 Shield (Mitte), Crucial X6 (unten)
Samsung Portable SSD T7 Shield
Samsung Portable SSD T7 Shield

Zur verbauten Technik gibt es gewohnt wenig Details vom Hersteller. Auf Nachfrage wurde der Redaktion aber bestätigt, dass es sich um die gleiche technische Basis wie bei den anderen T7-Modellen handelt. So steckt im Inneren eine NVMe-SSD mit 3D-TLC-NAND, die extern über USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbit/s Bruttodatenrate oder einen langsameren USB-Standard kommuniziert. Unterstützt der Host-Computer die maximale Geschwindigkeit, dann sollen zumindest in synthetischen Benchmarks bis zu 1.050 MB/s erreicht werden.

Wie gewohnt wird eine Datenverschlüsselung nach AES mit 256 Bit unterstützt. Der Garantiezeitraum umfasst drei Jahre. Im Gegensatz zu den internen SSDs des Herstellers gibt es keine Garantieeinschränkung bezüglich des Schreibvolumens (TBW).

Preise und Verfügbarkeit

Die T7 Shield ist ab heute in den Farben Schwarz, Beige und Blau sowie mit 1 TB und 2 TB Speicherkapazität erhältlich. Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen bei rund 150 Euro und 280 Euro. Erfahrungsgemäß werden die UVP von Samsung im freien Handel nach einer gewissen Zeit sehr deutlich unterboten.

Samsung T7 Shield vs. SanDisk Extreme V2
Samsung T7 Shield SanDisk Extreme V2
Format NVMe intern
Abmessungen 88 × 13 × 59 mm 101 × 9 × 52 mm
Gewicht 98 g ?
Kapazitäten 1.000 GB, 2000 GB 500 GB, 1.000 GB, 2.000 GB, 4.000 GB
Schnittstelle USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s, UASP)
Anschluss USB Typ C zu Typ A/C
Max. Transferrate 1.050 MB/s
Verschlüsselung AES 256 Bit
Garantie 3 Jahre 5 Jahre

Das müssen sie auch, denn in der gleichen Schublade liegt die SanDisk Extreme Portable V2, die ab 120 Euro (1 TB), 210 Euro (2 TB) und 450 Euro (4 TB) zu haben ist. Sie ist etwas länger, aber auch etwas schlanker und erreicht ähnlich hohe Transferraten. Die Zertifizierung nach IP55 liegt allerdings eine Stufe unter jener der Samsung T7 Shield: Die „5“ als erste Kennziffer steht für „geschützt gegen Staub in schädigender Menge“, während die „6“ mit „staubdicht“ gleichzusetzen ist. Eine Verschlüsselung bietet SanDisk nicht, dafür beträgt der Garantiezeitraum längere fünf Jahre.

T7 Shield im Vergleich mit T7 (Touch)

Die Generationen der Samsung Portable SSD im Vergleich
T7 Shield T7 (Touch) X5 T5 T3 T1
Format NVMe intern mSATA intern
Abmessungen 88 × 13 × 59 mm 85 × 8 × 57 mm 117 × 19,7 × 62 mm 74 × 10,5 × 57,3 mm 74 × 10,5 × 58 mm 71 × 9,2 × 53,2 mm
Gewicht 98 g 58 g 150 g 51 g 51 g < 30 g
Kapazitäten 1.000 GB, 2.000 GB 500 GB, 1.000 GB, 2.000 GB 250 GB, 500 GB, 1.000 GB, 2.000 GB 250 GB, 500 GB, 1.000 GB
Schnittstelle USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s, UASP) Thunderbolt 3 (40 Gbit/s) USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s, UASP) USB 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s, UASP)
Anschluss USB Typ C zu Typ A/C USB Typ C USB Typ C zu Typ A/C USB Typ C zu Typ A Micro-USB Typ B zu Typ A
Max. Transferrate 1.050 MB/s 2.800 MB/s 540 MB/s 450 MB/s
Controller keine Angabe Samsung MGX Samsung MEX o. MGX
NAND-Flash 3D V-NAND (TLC) keine Angabe 3D V-NAND V4
(TLC, 64 Layer, 256 Gigabit)
3D V-NAND V3
(TLC, 48 Layer, 256 Gigabit)
3D V-NAND V2
(TLC, 32 Layer, 128 Gigabit)
Verschlüsselung AES 256 Bit
Leistungsaufnahme keine Angabe
Garantie 3 Jahre
TBW keine Angabe

Benchmarks

Mit rund 720 MB/s liest die T7 Shield die Daten im praktischen Kopiertest und ist damit deutlich schneller als die Crucial X6, aber etwas langsamer als die Neuauflage der SanDisk Extreme, die auch den Spieleordner schneller dupliziert. Beim PCMark ist die SanDisk-SSD sogar 65 Prozent flotter. Gut 1.000 MB/s sind für beide Probanden im synthetischen CrystalDiskMark möglich.

Diagramme
Kopieren von der SSD
  • 10 GB .rar auf die RAM-Disk:
    • WD Black SN850 1 TB
      2.116,80
    • Corsair MP600 Pro XT 2 TB
      2.112,29
    • Corsair MP600 Pro LPX 2 TB
      2.088,10
    • Patriot Viper VP4300 2 TB
      2.064,84
    • Corsair MP600 1 TB
      2.034,85
    • Adata XPG Gammix S70 Blade 1 TB
      2.027,55
    • Corsair MP600 Pro 2 TB
      2.027,47
    • Seagate FireCuda 530 2 TB
      2.025,98
    • PNY XLR8 CS3140 1 TB
      2.024,20
    • Kioxia Exceria Pro 2 TB
      2.000,30
    • Samsung 970 Evo Plus 500 GB
      1.961,20
    • Adata XPG Gammix S70 1 TB
      1.954,58
    • Mushkin Gamma 2 TB
      1.943,00
    • Corsair MP510 1 TB
      1.932,02
    • Samsung 980 Pro 2 TB
      1.928,00
    • Patriot Viper VP4300 2 TB 1.2A
      1.916,90
    • Samsung 980 Pro 500 GB
      1.876,80
    • WD Black SN750 1 TB
      1.802,52
    • Corsair MP600 Core 2 TB
      1.795,35
    • Crucial P5 Plus 1 TB
      1.787,01
    • Corsair MP600 2 TB
      1.758,00
    • Intel 670p 1 TB
      1.743,50
    • Samsung 980 1 TB
      1.693,07
    • WD Blue SN550 2 TB
      1.567,80
    • Crucial P5 2 TB
      1.547,80
    • Mushkin Delta 1 TB
      1.514,60
    • Crucial P5 1 TB
      1.499,00
    • Kingston A2000 1 TB
      1.491,20
    • Kingston A1000 480 GB
      956,90
    • SanDisk Extreme Portable 1 TB V2
      825,20
    • Samsung Portable T7 Shield 2 TB
      725,40
    • SanDisk Extreme Pro Portable 1 TB V1
      701,25
    • Crucial X6 Portable 2 TB
      497,08
    • Crucial MX500 1 TB M3CR033
      494,62
    • Samsung 870 Evo 1 TB
      494,00
    • Crucial MX500 1 TB M3CR010
      491,66
    • SanDisk Ultra Plus 256 GB
      475,15
    • Samsung 870 QVO 1 TB
      461,90
    • Crucial MX500 4 TB
      450,00
    • Patriot P210 2 TB (2. Muster)
      441,44
    • Crucial X6 Portable 4 TB
      379,70
      Hinweise im Text beachten
    • Seagate FireCuda Gaming HDD 5 TB
      141,20
  • 23 GB Steam-Ordner auf die RAM-Disk:
    • PNY XLR8 CS3140 1 TB
      2.095,80
    • Corsair MP600 Pro LPX 2 TB
      2.061,50
    • Kioxia Exceria Pro 2 TB
      2.045,50
    • Corsair MP600 Pro XT 2 TB
      2.012,92
    • Adata XPG Gammix S70 Blade 1 TB
      2.003,26
    • Seagate FireCuda 530 2 TB
      1.980,50
    • Adata XPG Gammix S70 1 TB
      1.965,24
    • Corsair MP600 Pro 2 TB
      1.955,35
    • Crucial P5 Plus 1 TB
      1.932,52
    • Samsung 980 Pro 2 TB
      1.931,43
    • Mushkin Gamma 2 TB
      1.926,00
    • Patriot Viper VP4300 2 TB
      1.924,21
    • WD Black SN850 1 TB
      1.912,26
    • Corsair MP600 1 TB
      1.867,22
    • Patriot Viper VP4300 2 TB 1.2A
      1.861,20
    • Samsung 980 Pro 500 GB
      1.839,60
    • Corsair MP600 Core 2 TB
      1.765,20
    • Intel 670p 1 TB
      1.699,50
    • Crucial P5 2 TB
      1.680,91
    • Corsair MP510 1 TB
      1.680,59
    • WD Black SN750 1 TB
      1.647,03
    • Samsung 970 Evo Plus 500 GB
      1.637,70
    • Crucial P5 1 TB
      1.615,00
    • Corsair MP600 2 TB
      1.602,00
    • Samsung 980 1 TB
      1.600,82
    • Mushkin Delta 1 TB
      1.450,00
    • Kingston A2000 1 TB
      1.389,83
    • WD Blue SN550 2 TB
      1.377,40
    • Kingston A1000 480 GB
      885,65
    • SanDisk Extreme Portable 1 TB V2
      814,80
    • Samsung Portable T7 Shield 2 TB
      719,80
    • SanDisk Extreme Pro Portable 1 TB V1
      678,19
    • Crucial X6 Portable 4 TB
      513,80
    • Crucial X6 Portable 2 TB
      483,20
    • Crucial MX500 1 TB M3CR010
      481,49
    • Crucial MX500 1 TB M3CR033
      480,97
    • Samsung 870 Evo 1 TB
      472,00
    • Patriot P210 2 TB (2. Muster)
      460,81
    • Samsung 870 QVO 1 TB
      451,70
    • Crucial MX500 4 TB
      448,73
    • SanDisk Ultra Plus 256 GB
      444,15
    • Seagate FireCuda Gaming HDD 5 TB
      138,12
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Der praktische Schreibtest im Windows-Explorer liefert bei leerer SSD eine kontinuierliche Schreibrate von 540 MB/s. Bei 50 Prozent Füllstand war im erstern Durchgang ein deutlicher Einbruch messbar. Bei 80 Prozent ist die Leistung wieder auf Normalniveau.

Diagramme
Leistung Schreiben nach Füllstand (Samsung Portable T7 Shield 2 TB)
0100200300400500600Megabit pro Sekunde 1102030405060708090100110120130140150160170180190Füllstand (x10 GB)

Ein zweiter Durchlauf mit erneut formatierter SSD zeigte den Leistungsabfall im Von-50-Prozent-Vollschreiben-Durchlauf nicht, dafür gab es einen kleinen Abfall beim Von-80-Prozent-Vollschreiben-Durchlauf auf den letzten Gigabyte. Die Temperatur war jeweils deutlich von der kritischen Marke von 60 °C entfernt.

Leistung Schreiben nach Füllstand (Samsung Portable T7 Shield 2 TB II)
0100200300400500600Megabyte pro Sekunde (MB/s) 1102030405060708090100110120130140150160170180190Füllstand (x10 GB)

So oder so bleibt die Leistung hoch, ein Einbruch wie bei der Crucial X6 (Test) mit QLC-NAND auf weit unter 100 MB/s gibt es nicht.

Auch dem Tool DiskSpeed lässt sich kein Einbruch der Schreibrate ausmachen, die mit rund 850 MB/s deutlich höher als im Praxistest ausfällt.

Leistung seq. Schreiben nach Füllstand (Samsung T7 Portable Shield 2 TB)
0180360540720900Megabyte pro Sekunde (MB/s) 150100150200250300350400450500550600Sekunden

Temperaturen

Die Wärmeentwicklung ist trotz des gummierten Gehäuses mit entsprechender Isolierung kein Problem. Mit Temperaturen von rund 40 °C ist die T7 Shield weit von der Schwelle zur Drosselung entfernt, die laut Samsung bei 60 °C liegt. Dabei lag die SSD allerdings im Schatten, während der Outdoor-Einsatz sicherlich auch einmal direkte Sonneneinstrahlung zur Folge hat.

Diagramme
Temperaturverlauf seq. Lesen
29,043,257,471,685,8100,0°C 150100150200250300350400450500550600Sekunden

Die geringe Hitzeleitfähigkeit des gummierten Gehäuses sorgt zudem für gute Performance auch bei höheren Temperaturen. Und wenn die T7 Shield doch einmal zu heiß wird, kontrolliert sie mittels DTG (Dynamic Thermal Guard) automatisch ihre Geschwindigkeit, um die Temperatur unter 60 °C³ zu halten.

³ Die Gehäusetemperatur wird an der wärmsten Stelle des Gehäuses gemessen. Es wird ein ausreichender Luftstrom empfohlen, um auch bei höherer Arbeitslast innerhalb der Betriebstemperatur des Geräts operabel zu sein.

Samsung

Fazit

Die T7 Shield ist eine kompakte und robuste SSD für unterwegs, die bei der Leistung viele USB-3.0- und manche interne SATA-SSDs hinter sich lässt. Im direkten Duell gegen den Outdoor-Konkurrenten SanDisk Extreme hat die T7 Shield bei der Leistung aber das Nachsehen. Die Neuauflage V2 von SanDisk ist schneller und insgesamt kompakter. Dafür bietet Samsung eine Datenverschlüsselung, die SanDisk-SSD wiederum eine längere Garantie. Wer es noch schneller will, greift zur SanDisk Extreme Pro V2 mit bis zu 2 GB/s am USB-3.2-2x2-Anschluss, der allerdings noch wesentlich weniger verbreitet ist. Alternativ gibt es von Samsung die Portable SSD X5 (Test) für Thunderbolt. Beide Alternativen sind teurer.

Noch bleibt abzuwarten, wo sich die Preise der Samsung T7 Shield im Onlinehandel einpendeln werden. Aktuell hat die SanDisk Extreme V2 auch beim Preis klar die Nase vorn, wenn bei Samsung der UVP zurate gezogen wird.

ComputerBase wurde die Portable SSD T7 Shield von Samsung leihweise zum Testen unter NDA zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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