Mögliche Zusammenarbeit: Intel und Samsung loten Kooperation aus

Volker Rißka
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Mögliche Zusammenarbeit: Intel und Samsung loten Kooperation aus
Bild: Intel

Wie südkoreanische Medien übereinstimmend berichten, soll Samsung in Zukunft die Zusammenarbeit mit Intel verstärken. US-Präsident Biden wird als Vermittler genannt, er war zuletzt in Südkorea und hatte unter anderem auch eine Fabrik von Samsung besucht. Am gestrigen Montag traf Samsungs Chef dann Intels CEO.

Samsung Electronics Vice Chairman und Defacto-Chef Lee Jae-yong traf Intel-CEO Pat Gelsinger laut Konzern um die Zusammenarbeit beider Unternehmen auszuloten. Über genaue Details ist noch nichts bekannt, die Erwartungen schießen nun jedoch in die Höhe, ob es im umkämpften Markt der Halbleiterbranche zu einer Kooperation kommen könnte. US-Präsident Biden hatte bei seinem Besuch vor wenigen Wochen auf eine mögliche bilaterale Zusammenarbeit hingewiesen, nachdem er eine von Samsungs modernsten Fabriken in Pyeongtaek besucht hatte.

Laut KoreaHerald waren daran viele hochrangige Führungskräfte beteiligt, von der Speichersparte bei Samsung über die CPU-Sparte von Intel bis hin zum Foundry-Geschäft, welches beide Firmen in ihren Plänen haben. TheKoreaTimes nennt das Ausloten von möglichen Kooperation in den Bereichen Next-Gen-Memory, fabriklose Produktion, Systemhalbleiter und das Foundry-Geschäft als Diskussionsgrundlage.

Beide Unternehmen sind (schwerfällige) Riesen

Auf dem Papier sind Samsung und Intel die Nummer 1 und Nummer 2 in der Halbleiterbranche mit jeweils rund 80 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. Doch in einigen Teilbereichen geraten sie unter Druck oder sind bisher kaum präsent. Samsung wird im Speichergeschäft durch neue Technologien und schnelle Adaption beispielsweise bei Micron herausgefordert und kämpft mit der eigenen Fertigung und dem Foundry-Geschäft gegen TSMCs Übermacht, Intels Fertigungsprobleme der letzten Jahre hatten Auswirkungen in nahezu jeden Bereich, allen voran den Prozessoren, das Foundry-Geschäft scheiterte vor einigen Jahren krachend.

Beide Unternehmen bekräftigen mit massiven Investitionen jedoch ihren Willen, hier weiter ganz vorn mitmischen zu wollen. Denn letztlich profitiert der eine auch vom Erfolg des anderen: Ohne Samsungs Speicherchips laufen Intels CPUs und weitere Produkte nicht – und umgekehrt. Genau hier soll die Zusammenarbeit ansetzen, denn beispielsweise DDR5 und LPDDR5X steht zwar noch immer am Anfang ihres Lebens, LPDDR6X und DDR6 als nächste Generation steht aber bereits an, die Entwicklung dort hat bereits begonnen.