Qualcomm Wireless AR: Kabellose Referenzplattform mit Micro-LED für AR-Brillen

David Pertzborn
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Qualcomm Wireless AR: Kabellose Referenzplattform mit Micro-LED für AR-Brillen
Bild: Qualcomm

Qualcomm zeigt das Referenzdesign für eine AR-Brille, die Co-Processing auf einem drahtlos verbundenen Smartphone möglich macht. Die Rechenleistung des Smartphones oder PCs wird über WiFi 6 für die anspruchsvollen Renderaufgaben genutzt, während sich der Chip in der Brille lokal um das 6DoF-Tracking kümmert.

Referenzdesign mit Micro-OLED

Das von Qualcomm vorgestellte Referenzdesign richtet sich an OEMs, die auf dieser Basis kostengünstig eigene AR-Lösungen entwickeln können. Die von Qualcomm zusammen mit Goertek entwickelte Lösung setzt dabei auf zwei Micro-OLED Display mit jeweils Full-HD-Auflösung für jedes Auge und einer Bildwiderholrate von 90 Hertz.

Das Tracking bleibt lokal

Für das Tracking der Kopfbewegungen greift der Snapdragon XR2 in der AR-Brille auf die Bilddaten von zwei monochromen Kameras und einer klassischen RGB-Kamera zurück. Dies soll laut Qualcomm für zuverlässiges 6DoF-Tracking sowie Hand- und Gestensteuerung sorgen. Dieses Unterfangen gelingt bis heute den meisten Konkurrenzprodukten selbst mir mehr Kameras, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, nicht zu 100 Prozent zuverlässig.

Kabelgebunden vs. kabellos
Kabelgebunden vs. kabellos (Bild: Qualcomm)

Gerendert wird „remote“ über WLAN

Mit den aus dem Tracking berechneten Positionsdaten geht es dann jedoch zur eigentlichen Neuerung. Diese können kabellos beispielsweise an ein Smartphone gesendet werden um dort die aufwendige Szenenberechnung durchzuführen. Das Ergebnis wird dann zurück an die Brille gesendet, an die aktuellen Positionsdaten angepasst und dargestellt.

Diese Arbeitsteilung ermöglicht ein schlankes und leichtes Design ohne wie die Vive Flow auf eine permanente Kabelverbindung angewiesen zu sein. Eine merkliche Verzögerung zwischen Bewegung und Bildanpassung soll es dabei laut Qualcomm nicht geben. Qualcomm nennt den Ansatz Motion to Render to Photon oder kurz M2R2P und gibt eine maximale Verzögerung von 3 Millisekunden an. Sollte dies zutreffen, wären auch aktuelle kabelgebundene oder Standalone-Headsets nicht schneller.

Geteilte Arbeit zwischen Smartphone und AR-Brille
Geteilte Arbeit zwischen Smartphone und AR-Brille (Bild: Qualcomm)

Keine Angaben zu Verfügbarkeit und Preis

Da sich Qualcomm mit dem Referenzdesign nicht an den Endkundenmarkt richtet, gibt es zur Vorstellung weder eine genaue Preisangabe noch eine Aussage darüber, wann mit Produkten zu rechnen ist, die auf diese technologische Basis setzen.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Qualcomm unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.