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Im Test vor 15 Jahren: Die beste Gaming-Maus war Razers Death Adder

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Die beste Gaming-Maus war Razers Death Adder

Im Test vor 15 Jahren traten sechs PC-Mäuse von Genius, Microsoft, Razer und Logitech an. Alle Mäuse im Test zeichneten sich durch sehr individuelle Eigenschaften aus, den besten Gesamteindruck hinterließ damals aber die Razer Death Adder.

Die Death Adder war Razers beste Maus

Bei der ersten Maus im Test handelte es sich um die Genius Navigator 535. Mit einem Preis von etwa 30 Euro gehörte sie zu den günstigeren Gaming-Mäusen, sollte aber mit der teureren Konkurrenz von Microsoft und Razer mithalten können. Dank ihrer symmetrischen Bauform war sie sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet. Insgesamt standen sechs frei belegbare Tasten plus Mausrad zur Verfügung. Neben den beiden Haupttasten, gab es vier Seitentasten, von denen anatomiebedingt jeweils nur die beiden auf der Daumenseite liegenden Tasten erreichbar waren. Während die Haupttasten der Navigator 535 einen guten Druckpunkt hatten, waren die Seitentasten eher schwammig. Vor allem das klappernde und schwergängige Mausrad gab Anlass zur Kritik.

Als zweiter Testkandidat trat die Microsoft Habu, die in Kooperation mit Razer entwickelt worden war, an. Mit 50 Euro war sie preislich weniger attraktiv als die Navigator 535 und zudem ausschließlich für Rechtshänder geeignet. Die Habu war im Vergleich zu anderen Razer-Mäusen sehr ausladend, was bedeutete, dass sie wenig geeignet für Nutzer mit kleinen Händen war. Dafür verfügte die Habu über ganze sieben frei belegbare Tasten. Die Haupttasten neigten aufgrund des großen Spiels zum Klappern und erzeugten wie die restlichen Tasten auch einen unangenehm grellen und lauten Klickton. Pluspunkte gab es für das große und angenehm eingestellte Mausrad.

Die Razer Death Adder war der Nachfolger der überaus erfolgreichen Copperhead. Die Death Adder setzte wie die Habu auf einen länglichen Mauskörper, der für Rechtshänder ergonomisch geformt war. Die fünf Tasten der Death Adder waren ungleich besser ausgeführt als bei der Habu: Sie verfügten über einen angenehmen Druckpunkt und Klickton und auch der klapprige Eindruck war nicht vorhanden. Das Mausrad war größer und schwergängiger als das der Habu. Ansonsten war die Verarbeitung und Haptik der Death Adder hervorragend.

Navigator 535 Habu Death Adder
Hersteller Genius Microsoft / Razer Razer
Kategorie Gaming
Sensor Laser Infrarot
Abtastung 2.000 DPI 1.800 DPI
Ergonomie Beidhändig Rechtshändig
Tastenanzahl 6 + Mausrad 4 + Mausrad
Kabellänge 170 cm 200 cm 215 cm
Gewicht 95 g 122 g 105 g
Scrollrad 2-Wege
Preis 30 Euro 50 Euro

Drei Mäuse von Logitech

Logitech war im Test mit gleich drei Mäusen vertreten. Die MX 400 Laser war mit 30 Euro für eine Allround-Maus im mittleren Preisbereich angesiedelt. Quasi ungeschlagen war die MX 400 Laser im Punkt Ergonomie: Die Maus schmiegte sich der Hand so an, dass sie wie angegossen passte. Verglichen mit Habu und Death Adder war die MX 400 Laser deutlich schmaler und weniger ausladend. Zudem war sie für Links- sowie Rechtshänder geeignet. Neben den zwei Haupttasten spendierte Logitech der MX 400 Laser zwei frei belegbare Seitentasten. Eine Schwäche der Maus war das kleine Scrollrad, das beim Scrollen kratzende Geräusche machte.

Logitech MX-Revolution und VX-Revolution
Logitech MX-Revolution und VX-Revolution

Die Logitech MX Revolution war mit 60 Euro – die unverbindliche Preisempfehlung lag sogar bei 99 Euro – die teuerste Maus im Test. Die kabellose Maus war bis zum Anschlag für Rechtshänder optimiert und bot eine riesige Daumenauflagefläche. Die namensgebende Revolution fand sich bei dem 4-Wege-Mausrad mit MicroGear-Technologie. Diese ermöglichte es, zwischen dem gerasterten Betrieb und dem freien Lauf des Mausrads umzuschalten. Das 14 Gramm schwere Aluminium-Mausrad machte auch abseits dieser Technik eine gute Figur und bot eine griffige Gummioberfläche. Für Spieler war die MX Revolution mit ihrem hohen Gewicht und der geringen Abtastrate von 800 DPI nicht wirklich geeignet.

Die VX Revolution stellte die sechste Maus im Test vor 15 Jahren dar. Dabei handelte es sich um den mobilen Ableger der großen MX Revolution. In Anbetracht des designierten Einsatzgebietes war die VX Revolution kleiner und weniger ergonomisch ausgeformt, bot aber dennoch einen angenehmen Halt für Rechtshänder. Wie bei der MX Revolution besaß auch das kleinere Modell das sehr gute MicroGear-Mausrad. Mit einem Gewicht von 110 Gramm war die Maus nicht leicht, allerdings bedeutend leichter als die 148 Gramm schwere MX. Für Spieler war die VX wie die MX aufgrund der niedrigen Abtastrate ungeeignet.

MX 400 Laser MX Revolution VX Revolution
Hersteller Logitech
Kategorie Allround Allround / Mobile
Sensor Laser
Abtastung k. A. 800 DPI
Ergonomie Rechtshändig
Tastenanzahl 4 + Mausrad 5 + Radwippe 5 + Zoom + Mausrad
Kabellänge 200 cm kabellos
Gewicht 100 Gramm 148 Gramm 110 Gramm
Scrollrad 4-Wege 4-Wege MicroGear
Preis 30 Euro 60 Euro 50 Euro

Fazit

Die sechs Mäuse im Test vor 15 Jahren waren nicht nur grundlegend verschieden, sondern auch an unterschiedliche Zielgruppen gerichtet. Demnach gab es nicht einen einzigen klaren Testsieger, aber wenn die Redaktion eine Maus hätte wählen müssen, wäre es die Razer Death Adder gewesen. Mit einem schicken Design, tollen Maustasten und guter Eignung für Spiele war sie für nahezu jeden Spieler eine gute Wahl. Aufgrund dieser Eigenschaften erfreute sich die Death Adder einer großen Popularität und Razer verwendet den Namen noch heute für High-End-Mäuse wie die Death Adder V2 Pro (Test).

Für Office-Anwendungen war insbesondere Logitechs „revolutionäres“ Mausrad eine gute Wahl, da es schnelles Scrollen durch lange Dokumente ermöglichte. Wer weniger Geld ausgeben wollte, der machte auch mit der sehr ergonomischen MX 400 Laser wenig falsch.

Links: Razer Copperhead, Mitte: Razer Death Adder, Rechts: MS Habu
Links: Razer Copperhead, Mitte: Razer Death Adder, Rechts: MS Habu

Obwohl Hersteller bereits vor 15 Jahren Mäuse für Links- und Rechtshänder anboten, schauten Linkshänder vor allem bei den High-End-Modellen oft in die Röhre. Diese Problematik findet sich auch 15 Jahre später bei vielen Mäusen wieder. Manche Hersteller wie Razer bieten allerdings spezielle Linkshänder-Versionen ihrer Mäuse an.

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In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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