AMD Adrenalin Edition 22.7.1: Mit mehr OpenGL-FPS, Noise Suppression und VRS-Boost

Update Wolfgang Andermahr
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AMD Adrenalin Edition 22.7.1: Mit mehr OpenGL-FPS, Noise Suppression und VRS-Boost

Nach einigen Wochen „Pause“ hat AMD mit dem Adrenalin 22.7.1 einen neuen Treiber bereit gestellt, der als Ausgleich aber auch wieder ein größeres Update ist. Zwar wird mit dem Swordsman Remake ganz klassisch auch ein neues Spiel unterstützt, aber auch davon abgesehen hat sich so einiges getan.

So handelt es sich bei dem Adrenalin 22.7.1 um einen Treiber, der für OpenGL-Spiele einen riesigen Leistungsschub verspricht. So hatten Radeon-Grafikkarten bei der in Spielen selten genutzten API teils massive Schwierigkeiten gegenüber den GPU-Pendants von Nvidia, mit dem neuen Treiber soll dies nun nicht mehr der Fall sein.

So soll Minecraft mit OpenGL laut den Release Notes auf einer Radeon RX 6950 XT in Ultra HD mit den „Fabulous Settings“ zum Beispiel um bis zu 79 Prozent schneller laufen als mit dem Adrenalin 22.6.1. Die Radeon RX 6400 soll unter ansonsten gleichen Qualitätseinstellungen um bis zu 75 Prozent mehr FPS bieten. In einem Blog-Eintrag von AMD ist sogar von bis zu 89 Prozent mehr FPS auf einer Radeon RX 6950 XT in Minecraft zu lesen und von bis zu 92 Prozent mit einer Radeon RX 6800 XT. Wie die unterschiedlichen Werte zu Stande gekommen sind ist unklar, sehr hoch sind aber beide Ergebnisse.

Auch wenn AMD explizit nur von Minecraft spricht, sollen die Verbesserungen auch in anderen OpenGL-Spielen durchschlagen. Ob der Unterschied dort vergleichbar groß ausfällt, ist unklar, aber durchaus möglich.

OpenGL-Verbesserungen mit dem Adrenalin 22.7.1
OpenGL-Verbesserungen mit dem Adrenalin 22.7.1 (Bild: AMD)

Noise Suppression wird nach dem Leak offiziell

Vor einigen Tagen ist mit Noise Suppression ein neues Radeon-Feature bereits von AMD selbst geleakt worden, mit dem Adrenalin 22.7.1 wird es nun offiziell: Noise Suppression wird in direkte Konkurrenz zu Nvidias RTX Broadcast treten. Mit Hilfe von Machine Learning kann das neue Feature Hintergrundgeräusche eines Mikrofon-Inputs erkennen, von der eigentliche Stimme separieren und dann entfernen, sodass der Empfänger möglichst unverändert nur die Stimme zu hören bekommt. Dies funktioniert nicht nur für das eigene Mikrofon, sondern ist auch anders herum möglich, sprich Noise Suppression filtert die Umgebungsgeräusche des Senders heraus, wenn der eigene PC der Empfänger ist.

Ab dem Adrenalin 22.7.1 kann Noise Suppression unter dem Audio-&-Video-Tab im Radeon-Treibermenü aktiviert werden. Daraufhin muss das Input- und beziehungsweise oder das Output-Device ausgesucht werden, das bearbeitet werden soll, danach werden Spiele oder Programme wie Teams automatisch gefiltert. Unterstützt wird das neue Feature ab einer Ryzen-5000G-APU oder einer Radeon-RX-6000-Grafikkarte. Das neuronale Netzwerk wird dabei auf den FP32-ALUs der GPU berechnet, womöglich werden dafür die Deep-Learning-Instruktionen von RDNA 2 genutzt – dies ist aber nur eine Spekulation.

Radeon Boost und RSR werden aufgemöbelt

Darüber hinaus weitet der Adrenalin 22.7.1 Radeon Boost VRS auf die Spiele Elden Ring, Resident Evil Village und Valorant aus, die abseits des klassischen Radeon-Boost-Verhaltens mit einer verringerten Render-Auflösung Variable Rate Shading nutzen, um die Performance zu erhöhen.

Radeon Super Resolution funktioniert nun auch auf Ryzen-Notebooks, mit Hybrid-Graphics in Kombination mit einer Radeon RX 5000 sowie Radeon RX 6000. Zudem wurde RSR im Borderless-Fullscreen-Modus verbessert, bei dem die Renderauflösung nun im Treibermenü selbst gesetzt werden kann.

Darüber hinaus sprechen die Release Notes des Adrenalin 22.7.1 von einer Kompatibilität zu Windows 11 22H2, darüber hinaus wird der Microsoft Agility SDK Release 1.602 sowie 1.606 mitsamt Shader Model 6.7 unterstützt. Neue Vulkan-Extensions sind ebenso mit dabei.

Der Adrenalin 22.7.1 kann wie gewohnt bei ComputerBase herunter geladen werden. Weitere Details zu behobenen und noch vorhandenen Fehlern lassen sich in den offiziellen Release Notes finden.

Update

Wie Nvidia RTX Voice, das mit Verweis auf die Tensor-Cores offiziell zu Anfang eine GeForce RTX voraussetzte, dann aber doch auch auf GeForce GTX lief, kann auch AMD Noise Suppression von wesentlich mehr GPUs beschleunigt werden als den aktuellen RX-6000-Modellen mit RDNA 2 und der letzten Generation Desktop-APUs mit Vega-iGPU (Ryzen 5000G) – nur diese Varianten hatte AMD offiziell genannt.

Möglich macht das der auf dem Adrenalin 22.7.1 basierende, aber im Detail angepasste „NimeZ Driver“ von Guru3D-Nutzer mylipho15, der für Vega und Polaris bereits auf SourceForge zum Download bereit steht. Mit diesem „gepachten“ Treiber kann AMD Noise Suppression als Beta-Funktion auch auf Grafikkarten mit Vega- oder Polaris-Architektur aktiviert werden, wenngleich womöglich (noch) nicht auf allen, schränkt der Entwickler ein. Auch der Legacy-Treiber für Graphics-Core-Next-Grafikkarten soll eine entsprechende Anpassung erhalten, diese Variante ist aber noch nicht erschienen.

Downloads

  • AMD Adrenalin Radeon-Treiber Download

    4,3 Sterne

    AMD Adrenalin (ehemals Crimson bzw. Catalyst) ist der Treiber für alle Radeon-Grafikkarten.

    • Version 24.3.1 (WHQL) Deutsch
    • Version 24.2.1 (WHQL) Deutsch
    • +4 weitere
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