Mobilfunknetztest: Telekom gewinnt „überragend“ vor Vodafone und O2

Die Zeitschrift Connect hat in ihrem alljährlichen Mobilfunknetztest die Deutsche Telekom zum klaren Sieger mit der erstmaligen Vergabe der Note „überragend“ gekürt. Allerdings schneiden auch Vodafone und O2 „sehr gut“ ab und zeigen trotz strengerer Kriterien Verbesserungen. Vor allem O2 hat sich bei Daten deutlich gesteigert.

Für ihren Test hat die Zeitschrift sogenannte Drive- und Walktests durchgeführt und weitere Daten per Crowdsourcing gesammelt. Die eigenen Messwerte sollen rund 21,6 Millionen Einwohner abdecken, umfassen rund 25.000 km im Drivetest, knapp 424.000 Daten- und 63.000 Sprach-Samples. Per Crowdsourcing habe man insgesamt rund 102 Millionen Einwohner erfasst, weil Tests auch für Österreich und für die Schweiz durchgeführt wurden. Die Sieger dort sind Magenta respektive Swisscom.

Alle Anbieter sind mindestens „sehr gut“

Im deutschen Vergleich behauptet die Telekom ihre Führungsposition mit 952 von 1.000 möglichen Punkten und erreicht damit erstmals die Note „überragend“. Dahinter folgen Vodafone mit 915 Punkten und O2 mit 894 Punkten, die damit jeweils ein „sehr gut“ schaffen.

Telekom beim Telefonieren annähernd perfekt

In der Sprachdisziplin kommt die Telekom mit 266 von 270 Punkten auf ein annähernd perfektes Ergebnis und überzeugt sowohl bei den Drive- als auch den Walktests mit einer Wertung von 99 Prozent der möglichen Punkte. Vodafone erzielt jeweils 95 Prozent, O2 sogar auf 96 respektive 98 Prozent, womit der Netzbetreiber als „interessante Telekom-Alternative für Vielfahrer“ genannt wird, da auch auf Verbindungsstraßen mit 94 Prozent ein besseres Ergebnis als bei Vodafone mit 92 Prozent erreicht wird. Die Telekom kommt in diesem Bereich auf 97 Prozent. Kleinstädte wurden nur mit Drivetests überprüft, wo sich 100 Prozent für die Telekom, 97 Prozent für Vodafone und 95 Prozent für O2 ergaben.

Das Telefonieren in der Bahn bleibt eine Schwachstelle aller Anbieter, wobei auch hier die Telekom mit 92 Prozent der maximal möglichen Punktzahl die Führung behauptet. Vodafone erreicht 90 Prozent, O2 hingegen nur 80 Prozent und kommt damit auf das Vorjahresniveau. Als „vorbildlich“ wird hingegen die Versorgung in der Bahn bei den Schweizer Netzbetreibern gelobt.

Telekom hat die schnellsten Datenverbindungen

Daten machen mit 480 Punkten von 1.000 Punkten den größten Anteil im Netztest aus. Auch hier gab es Drive- und Walktests in Großstädten, Drivetests in Kleinstädten und auf Verbindungsstraßen und zusätzliche Tests in der Bahn. Für die Tests kamen Geräte des Typs Galaxy S21+ und S22+ zum Einsatz, die für die Messungen auf „5G bevorzugt“ eingestellt waren. Die Telekom spielt ihre Vorteile erneut aus und erzielt 452 Punkte von 480 möglichen Punkte. Bei Vodafone stehen unterm Strich 429 Punkte, bei O2 für die Datendisziplin 414 Punkte. Die Telekom holt sich vor allem über hohe Basisdatenraten im unteren Bereich sowie hohe Spitzenwerte den Sieg. Alle drei deutschen Netzbetreiber seien jedoch mit ihrem 5G-Ausbau weiter gut vorangekommen, vor allem O2 hat deutlich zugelegt.

In der Bahn sacken alle Netzbetreiber ab

In den Großstädten kommt die Telekom auf 96 Prozent und 97 Prozent der möglichen Punkte fürs Fahren und Laufen, Vodafone hingegen auf jeweils 93 Prozent und O2 auf 91 Prozent respektive 93 Prozent. Die Drivetests in Kleinstädten bescheinigen der Telekom 95 Prozent, Vodafone 90 Prozent und O2 nur 86 Prozent. Auf den Verbindungsstraßen setzt sich dieselbe Reihenfolge mit 91 Prozent, 85 Prozent und 76 Prozent fort. In der Bahn sacken hingegen alle Netzbetreiber ab und kommen nur noch auf 78 Prozent (Telekom), 72 Prozent (Vodafone) und 62 Prozent (O2) der möglichen Punkte. Die Zeitschrift merkt allerdings an, dass zahlreiche Streckensanierungen die Züge häufig abseits ihrer besser mit Mobilfunk versorgten Stammstrecken geführt hätten. Geringfügige Verbesserungen im Vergleich mit dem Vorjahr gebe es aber für alle drei Netzbetreiber.

Für morgen wird die Veröffentlichung des Mobilfunknetztest der Zeitschrift Chip erwartet, der im Vergleich zur Connect einen detaillierten Blick in viele Metriken ermöglicht.