Intel: Raja Koduri und Foundry-Chef Randhir Thakur gehen

Volker Rißka
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Intel: Raja Koduri und Foundry-Chef Randhir Thakur gehen
Bild: Intel

Erst wurde er degradiert, nun folgt der Abgang: Raja Koduri verlässt Intel. Auch der Foundry-Chef Randhir Thakur geht Ende März – hier jedoch wie ursprünglich geplant in den Ruhestand, wenngleich das in den USA schnell heißen kann, bald woanders wieder aufzutauchen. Und genau so klingt es nun auch.

Bereits im November 2022 erklärte Dr. Randhir Thakur seinen Rückzug von Intel, sodass diese Entscheidung nun alles andere als überraschend kommt. Nach fünf Jahren als Chef der quasi noch einmal neu gegründeten Foundry-Sparte macht er Platz für Stuart Pann, ein Intel-Urgestein, das seit 1981 im Konzern ist und zwischenzeitlich nur einen Ausflug zu HP absolvierte. Thakur wird bald noch einmal woanders auftauchen: „He has decided to pursue other opportunities“, heißt es dabei wie immer diplomatisch.

Raja Koduri: Auf Degradierung folgt Abgang

Ende 2022 wurde Raja Koduri bei Intel von seinem Chefposten der Grafikkartensparte abberufen und zurück auf seine vorherige Stelle gesetzt. Dass auf diese Demütigung schnell der Abgang von Koduri kommen würde, war unter Beobachtern deshalb nur eine Frage der Zeit, am Ende ging es nun aber schneller als erwartet. Den vielen Vorschusslorbeeren war jedoch keine der ihm unterstellten Abteilungen gerecht geworden, ein wenig den Ruf des „overpromising and underdelivering“ hatte sich Koduri bereits beim vorherigen Arbeitgeber AMD erworben.

Intel besteht noch auf aktuelle Roadmaps, doch auch diese wurden zuletzt schon ausgesiebt, unter anderem flog Rialto Bridge heraus und Falcon Shores wird erst einmal eine Nummer kleiner geplant. Ob das die letzte Anpassung im Grafik- als auch HPC-Bereich bleibt, ist mehr als fraglich, vor allem fehlte zuletzt der Glaube an die Umsetzung in der GPU-Roadmap. Beispielsweise kann Intel bei der aktuellen Arc-Generation nur über den Preis argumentieren.

Koduri wird sich nun auf Software konzentrieren, das war zuletzt bei Intel mit oneAPI bereits mehr sein Steckenpferd als die Hardware. In diesem Bereich will Koduri nun mit einem eigenen Start-up Geld verdienen, das sich auf Generative AI für Gaming, Media und Entertainment spezialisiert. Was das Unternehmen genau liefern wird, soll in den kommenden Monaten klar werden.

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