Copilot: Windows 11 erhält KI-Assistenten mit ChatGPT-Unterstützung

Andreas Frischholz
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Copilot: Windows 11 erhält KI-Assistenten mit ChatGPT-Unterstützung
Bild: Microsoft

Ein KI-Assistent für das Betriebssystem: Auf der Konferenz Microsoft Build hat der Konzern heute den Windows 11 Copilot angekündigt. Neben bekannten Chat-Funktionen soll dieser auch Zugriff auf Windows-Einstellungen und Dokumente bieten. Möglich ist zudem eine ChatGPT-Integration.

In seiner Keynote zur Entwicklerkonferenz unterstrich CEO Satya Nadella zunächst aber nochmals, für wie bedeutsam er die aktuellen KI-Entwicklungen einschätzt. Die Einführung von ChatGPT im November 2022 sei wie der Wechsel vom „Fahrrad auf die Dampfmaschine“ – der anstehende Wandel sei weitreichend, man befinde sich nun im KI-Zeitalter.

Für Microsoft bedeutet das konkret zur Build 2023 eine Vielzahl von weiteren KI-Lösungen, die präsentiert wurden. Eine davon ist ein wie zuletzt auch in Office 365 als Copilot bezeichneter KI-Assistent für Windows 11.

Windows 11 erhält Copilot

Starten lässt sich der Windows Copilot über die Taskleiste, der KI-Assistent öffnet sich in der Sidebar. Dann ist er jederzeit verfügbar und bietet zunächst die klassischen Chat-Funktionen für das Beantworten von Fragen.

Darüber hinaus soll der Copilot auch als Alltagshelfer fungieren. Das heißt etwa: Über allgemeine Anfragen lassen sich spezifische Windows-Einstellungen auswählen und anpassen. Als Beispiel wird das Aktivieren des Darkmodes genannt, um konzentrierter Arbeiten zu können. Der Umgang mit Dokumenten wie Präsentationen gehört erwartungsgemäß zum Repertoire, wesentlich relevanter ist aber der Umgang mit externen Programmen. Über den KI-Assistenten lassen sich Anwendungen starten, weitere sind als Plugins direkt integriert.

Mit Plugin-Schnittstelle

Das ist ein Aspekt, der ohnehin einer der wesentlichen Ankündigungen bei der Entwicklerkonferenz ist. Denn auch der Windows Copilot soll Plugins als funktionale Erweiterungen nutzen können. Bei ChatGPT und Bing haben diese den Zweck, den jeweiligen Chatbot um externe Dienste – und damit externe Datenquellen – erweitern zu können. Der Windows Copilot erhält ebenfalls eine Plugin-Schnittstelle. Verfügbar sind neben Bing auch ChatGPT – OpenAIs KI-Chatbot lässt sich künftig also direkt über das Betriebssystem nutzen.

Eine Vorschau des KI-Assistenten ist ab Juni für Windows 11 verfügbar.

ChatGPT erhält aktuelle Daten – und Microsoft Plugins

Generell sind es die Plugins, die nochmals an Bedeutung gewinnen. Wie Microsoft nun verkündet, erhält nicht nur Windows ein ChatGPT-Plugin, sondern ChatGPT wird auch um ein Bing-Plugin erweitert. Über die in den Chatbot integrierte Suche kann das Tool dann auch aktuelle Daten auswerten. Bis dato ist der Wissensstand weitestgehend auf das Jahr 2021 begrenzt.

ChatGPT mit Bing-Plugin
ChatGPT mit Bing-Plugin (Bild: Microsoft)

Microsoft übernimmt derweil den von OpenAI etablierten Plugin-Standard. Das bedeutet: Die für ChatGPT entwickelten Plugins lassen sich künftig auch für Bing und Microsofts KI-Assistenten wie den Windows Copilot oder den 365 Copilot nutzen. Dazu gehören neben OpenTable und Wolfram Alpha etwa auch Instacart, Kayak, Klarna, Redfin und Zillow. Generell sollen Plugin-Entwickler eine Plattform erhalten, um die Erweiterungen für sämtliche KI-Lösungen bereitstellen zu können.

Microsoft schafft KI-Ökosystem für Entwickler

Was der Konzern somit schaffen will, ist ein Ökosystem für KI-Lösungen. Dazu zählen auch eine Vielzahl an Neuerungen für Entwickler. Ein Teil davon sind neue Tools und Erweiterungen rund um die Azure OpenAI Services sowie weitere Cloud-Dienste. Einen Überblick liefert der Konzern in dem entsprechenden Blog-Beitrag.

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