Verrückte Modifikation: Server-SSD erweitert Steam Deck um rund 60 TB

Zu wenig Platz für Spiele auf dem Steam Deck? Mit ein paar Handgriffen lässt sich eine kleine M.2-SSD mit mehr Speichervolumen von bis zu 2 TB nachrüsten. Doch mit einigem Aufwand geht auch noch viel mehr, wie Storage Review mit einem verrückten Experiment beweist. Per Adapter wird eine Enterprise-SSD mit 61,44 TB angeschlossen.

Sicher nur bedingt praxistauglich, da der Handheld-PC seine mobile Eignung dabei verliert, aber ohne Zweifel ein Beweis des Möglichen ist die ungewöhnliche Modifikation, die Storage Review durchgeführt hat.

Im Normalfall wird das Steam Deck mit einer winzigen M.2-SSD im Format 2230 bestückt, die inzwischen mit bis zu 2 TB Speichervolumen erhältlich sind. Doch stattdessen wurde die Solidigm P5336, eine 2,5"-SSD für Server mit satten 61,44 TB Speicherplatz eingesetzt. Da diese SSD einen U.2-Anschluss besitzt und ohnehin nicht in das Steam Deck hineinpasst, wurde sie mit einem Adapter von M.2 auf U.2 und dann per Kabel für den externen Betrieb verbunden. Die SSD wurde dafür in einem externen Gehäuse verstaut und mit Hilfe eines PC-Netzteils samt modifiziertem ATX-Stecker mit Strom versorgt.

Die kuriose Idee funktioniert tatsächlich, denn nach einem Neuaufspielen (Re-Image) der Steam-Deck-Software wurde der Datenträger ordnungsgemäß erkannt und fortan stehen formatierte 55,7 TB Speicherplatz für Spiele zur Verfügung. Im Benchmark erreichte die Solidigm P5336 zwar nicht ihre volle Leistung, da das Steam Deck nur mit PCIe 3.0 arbeitet. Doch zumindest die sequenziellen Transferraten lagen mit 3.600 MB/s lesend und 2.800 MB/s schreibend deutlich über jenen der normal verbauten SSD.

Speichererweiterung geht auch einfacher

Das Steam Deck lässt sich natürlich auf viel einfachere Weise um mehr Speicherplatz erweitern. So kann zum einen eine microSD-Karte genutzt werden, die es regulär mit bis zu 1 TB im Handel gibt. Modelle mit 2 TB wurden zumindest angekündigt, andere sind meist Fälschungen.

Ferner kann auch ein zusätzlicher Datenträger per USB angeschlossen werden. Dabei bieten sich externe Festplatten oder SSDs an. Erstere bieten sehr viel Speicher (auch über 100 TB mit RAID-Verbünden) zum relativ kleinen Preis, sind aber beim Laden von Apps und Spielen langsam. Externe SSDs gibt es mit bis zu 4 TB zu erschwinglichen Preisen oder als teuren RAID-Speicher mit bis zu 32 TB.

Wie eingangs erwähnt, lässt sich mit wenigen Handgriffen auch die interne SSD des Steam Decks mit einer M.2-2230-SSD mit bis zu 2 TB austauschen. Seit der Veröffentlichung des Handheld-Gaming-PCs bieten immer mehr Hersteller solche SSDs im Kleinstformat an. Neue Beispiele sind die Corsair MP600 Mini oder die WD_Black SN770M.