Eigene Chips/Fabs von OpenAI: Sam Altman auf der Suche nach Partnern und Finanzierung
Sam Altman, CEO von OpenAI, soll nicht nur einen eigenen AI-Chip, sondern ganze Fabs planen. Nun ist er in Südkorea auf Suche nach Fertigern respektive Zusammenarbeit. Zuvor hieß es bereits, er sei im Nahen und Mittleren Osten unterwegs, arabische Geldgeber sollen unter anderem das Ziel gewesen sein.
AI, also Künstliche Intelligenz, ist in aller Munde. Ob gerechtfertigt oder auch nicht – es löst einen Boom aus, von dem viele profitieren wollen. Nach dem Drama um OpenAI, Microsoft und die Person Sam Altman zuletzt macht man nun mit neuen Plänen von sich Reden. Nicht nur sollen eigene AI-Chips geplant sein, vielmehr würde man das ganze auch in eigenen Fabs zumindest zum Teil selbst fertigen wollen. Ein Treffen mit Branchenriesen in Südkorea soll in dieser Woche erfolgen, zuvor hieß es bereits man habe die Fühler in Richtung TSMC ausgestreckt.
In Südkorea soll Altman laut Medienangaben nicht irgendwen treffen. Laut lokalen Medien trifft sich der OpenAI-CEO mit Kyung Kye-hyun, CEO von Samsungs Chip-Business, als auch Chey Tae-won, Chairman der SK Group hinter Speicherhersteller SK Hynix. Ohne schnellen Speicher geht bekanntlich bei AI wenig, HBM rückte hier zuletzt massiv zurück in den Fokus.
Viele offene Fragen bei OpenAIs Wunschliste
Was genau OpenAI am Ende vor hat, bleibt indes noch etwas im Trüben. Bloomberg berichtete als erstes zum Wochenende, ganze Fabs stehen angeblich auf dem Wunschzettel. Allein ist so ein Vorhaben vor allem ohne grundlegende Erfahrung und Kenntnisse nicht zu stemmen, Partner sind deshalb unabdingbar. Zumal es kein ganz normaler Chip sein soll, OpenAI würde gern eine Alternative zur Abhängigkeit von Nvidia suchen. Dies bedeutet jedoch automatisch ein Produkt im Rahmen von State-of-the-Art.
Dies erfordert eine Unmenge an Geld. Altman soll deshalb laut Financial Times einige der reichsten Familien unter anderem in Abu Dhabi besucht haben. Abu Dhabi steuert über Investmentfonds viel Geld in unterschiedliche Projekte weltweit bei, versucht sich damit ein Standbein außerhalb des Geschäfts rund um Öl aufzubauen. Ein Medienbericht von Reuters führt letztlich aber mit zusätzlichen Namen wie SoftBank und Intel weitere Namen ins Feld, die an einer Zusammenarbeit interessiert sein könnten.
Und so stehen am Ende noch viele offene Fragen. Wenn OpenAI einen neuen Halbleiterhersteller gründet, und selbst dann nur der größte Kunde dieses ist, müsste dieser letztlich auch andere akzeptieren. Denn laut Financial Times sieht dies der aktuelle Plan vor. Ob diese quasi dann neue Foundry aber den bisherigen Auftragsfertigern gefällt, bleibt abzuwarten. Denn aktuell profitieren sie vom Boom. Schnell umsetzbar sind solche Pläne ohnehin nicht, es dürfte frühestens zum Ende dieses Jahrzehnts realistisch umgesetzt sein.
Gemäß neuen Berichten soll Sam Altman auf der Suche nach 8 bis 10 Milliarden US-Dollar sein. Damit lässt sich in der heutigen Zeit aber kaum eine moderne Fabrik errichten, eher ein Forschungs- und Entwicklungscampus und Design-Studio für die passenden Entwürfe und Baupläne für die Chips. Das Ziel, damit den Bedarf zu decken, den TSMC und Intel mit ihren Investitionen von kombiniert weit über 100 Milliarden US-Dollar nicht bieten können, scheint so aber kaum machbar.
In einem neuen Beitrag via X/Twitter klingt Sam Altman deutlich realistischer, als das, was die Gerüchte zuletzt verlauten ließen. Es bräuchte mehr Kapazität für Künstliche Intelligenz, schreibt Altman, aber eben in allen Bereichen von Fabs bis hin zur Stromversorgung. OpenAI will dabei helfen, schreibt er. Ob das eine eigene Infrastruktur einschließt, erklärt Altman nicht.