AMD Ryzen 9 9900X3D im Test: Fazit
6/6Der AMD Ryzen 9 9900X3D setzt die Geschichte des 7900X3D (Test) fort: Die 6+6-Kern-CPU hat in Anwendungen deutlich zugelegt und ist im Komplettpaket per se als gut zu bezeichnen, hat aber weiterhin eine Einschränkung in Spielen und verbraucht auch mehr. Das setzt das Modell letztlich vor allem preislich direkt wieder massiv unter Druck – genau wie beim Vorgänger.
650 Euro sind schlichtweg eine Menge Geld, dadurch wird die CPU letztlich im Schatten des Flaggschiffs 9950X3D nicht empfehlenswert. Dass dies aber durchaus bei den 12-Kerner schnell zu Preiskorrekturen kommen kann, zeigt der reguläre 9900X, der mit über 100 Euro unterhalb seiner UVP bereits ab 375 Euro verfügbar ist. Das verdeutlicht jedoch auch, dass für nur sechs Kerne ein zusätzlicher X3D-Cache keine 200+ Euro Aufpreis wert ist.

Leistungstechnisch betrachtet ist der 9900X3D exakt ein 9900X mit zusätzlichem Cache-Stapel. Sprich in Anwendungen kommt exakt das gleiche heraus, in Spielen kann der Prozessor-Die mit seinen sechs aktiven Kernen und zusätzlichem 3D-Cache, sofern er ordnungsgemäß zum Einsatz kommt, etwas zusätzliche Leistung bereitstellen. Das katapultiert das Modell dann auf eine der Spitzenpositionen, die allesamt von X3D-CPUs gehalten werden.
Ein Spiele-Prozessor mit sechs Kernen musste sich bereits im letzten Jahr die Frage gefallen lassen, wie zukunftssicher das ist. Das hat sich Anno 2025 natürlich nicht geändert. Und während heutzutage noch fast alles problemlos damit funktioniert, wie der simulierte 9600X3D schön aufgezeigt hat, gibt es bereits Titel mit Anzeichen dafür, dass mehr als sechs Kerne fürs Gaming doch gern dabei sein dürften, weshalb ein 7950X3D aus der Vorgängergeneration eben heute hier und da schon schneller ist. Das kann der 9900X3D umschiffen, fällt im schlimmsten Fall halt einfach zurück auf das Niveau eines normalen 9900X. Es ist aber auch dann schon wieder ein Kompromiss.
Auch beim Stromverbrauch setzt der 9900X3D keine neuen oder gar positiven Zeichen. Im Gegenteil, die PPT von 160 Watt muss oft nahezu ausgereizt werden, auch in Spielen ist die CPU nicht wirklich effizient, da sie den zweiten CCD nicht sauber schlafen legt. Erst wenn man dem Problem von Hand aus begegnet und den CCD1 deaktiviert und parallel auch die PPT beschränkt, wie der simulierte „9600X3D“ zeigt, sind vor allem in Spielen wieder geringere Verbräuche drin. Dabei zeigt sich letztlich auch, dass es einen Mehrverbrauch in Spielen eigentlich gar nicht nötig hat.

Unterm Strich hat der AMD Ryzen 9 9900X3D den schwersten Stand der drei neuen X3D-Lösungen. Er ist keine schlechte CPU, im Umfeld gibt es aber bessere Alternativen. AMD wird hier letztlich wie beim Vorgänger über den Preis reagieren müssen. Bis dahin sollte der Blick für Spieler beim 9800X3D bleiben, für Anwendungen gibt es jenseits der 600-Euro-Marke ohnehin besseres – auch von Intel.
- Hohe Anwendungsleistung
- Sehr hohe Spieleleistung
- Game Bar weiterhin erforderlich
- Nur sechs „Spiele-Kerne“ bedingt zukunftssicher
- Hoher Stromverbrauch
ComputerBase hat den AMD Ryzen 9 9900X3D vom Systemintegrator Mifcom aus dem freien Handel bezogen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, es gab kein NDA.
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