Projekt 19" InterTech 4088 - Umbau auf 15-Bay HDD Backupsystem

kaji-kun

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Hallo zusammen,

nachdem ich schon einige Projekte hier im Forum verfolgt habe möchte ich nun auch mal mein Glück mit selbigen versuchen indem ich ne kleine Dokumentation über den Umbau meines 19“ Backup System hier poste.

Intro.jpg


Vorweg: Ich entschuldige mich schon jetzt für die unprofessionellen Bilder. Eigentlich war der dieser Forumsbeitrag nicht geplant und die Bilder waren für mich privat gedacht :D. Aber da das Endergebnis – zumindest für meine Ansprüche – ganz passabel geworden ist, dachte ich mir, dass der Build vielleicht dem ein oder anderen helfen kann oder zumindest nen guten Input für eigene Projekte gibt.

Mein Plan ist alle zwei/drei Tage das nächste Update zu posten.
Falls Fragen aufkommen, Details gewünscht werden etc… einfach schreiben. Über Feedback, egal ob positiv/negativ würde ich mich natürlich freuen. Zwar kann ich Verbesserungsvorschläge oder Anregungen nicht mehr umsetzen da die beiden Gehäuse mittlerweile fertig sind aber evtl. sind sie ja für andere Leser von Nutzen

Agenda des Projekts:
  1. Ausgangslage & Ziel
  2. Review der Ausgangskomponenten
    2.1. Intertech 4088-S
    2.2. 5-Fach HDD Einbaurahmen
  3. Caseumbau Mechanik
    3.1. Teardown
    3.2. Erste Anprobe und Brainstorming
    3.3. Frontblende
    3.4. Festplattenkäfige und Träger
  4. Lackierung
  5. Assemblytime
  6. Endstand
  7. Fazit

Und nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen - Der erste Punkt auf der Agenda folgt morgen Abend :)
 
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Verdammt.
morgen abend...
Das ja schlimmer als ne Serie wo jede woche nur eine folge kommt.

Bin gespannt!

Mfg
 
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Gleich ein Kritikpunkt für deine zukünftigen Posts diser Art. Nimm dir ein Beispiel an Netflix & Co. Bringe zuerst einen Piloten (in deinem Fall punkt Nr.1) zum Anfixen der Leser und dann nach und nach den Rest :-D

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Viel Spaß beim Lesen........aber es gibt noch nix:heul:

Angefixt und liegen gelassen......
 
Sry für die Wartezeit gestern. Hier nun der erste Teil:


1. Ausgangslage & Ziel:

Mein bester Kumpel und ich haben nen ähnlichen Aufbau unserer IT was Server, Backup und Storrage (NAS) angeht. Aktuell ist einer der größten Unterschiede, dass ich bei ihm bereits alles in einem 26HE Rack verbaut habe da er letztes Jahr sein neues Häuschen bezogen hat. Bei mir ist das Thema Haus noch in Planung.

Hier mal ein paar Bilder des Aufbaus bei ihm:

IMG_0317.jpeg
IMG_0051.jpeg


Im untersten Case befindet sich das Backupsystem, welches neu aufgebaut wird. Darüber der (Plex)-Server und seine DS 1817+. Das Backup ist komplett vom Stromnetz/Netzwerk getrennt, solange keine Sicherung durchgeführt wird (230V /RJ45 Trennstelle in der Blende über der DS). Zusätzlich werden die wichtigsten Daten von ihm online auf meiner DS gesichert und meine bei ihm falls mal die Bude abbrennt.

AMD Ryzen 3200G - Boxed
8GB DDR4 3000 Aegis
120GB WesternDigital SSD M.2
BeQuiet PurePower 300W
Gigabyte B450 M-ATX
Adaptec 71605 Raidcontroller
Asus 10GBE Netzwerkkarte
8x 8TB Raid5 Seagate IronWolf (bei meinem Kumpel)
11x8TB Raid6 Seagate IronWolf (bei mir)

Warum also nun der ganze Aufwand?!?
Problem ist in erster Linie die Belüftung/Temperatur der Festplatten im InterTech 4088-S sowie das Limit der max. Laufwerksanzahl im Gehäuse.

Das Case kann direkt 7x 3,5“ Laufwerke in der Front aufnehmen und ein 8. Laufwerk lässt sich unter den 5,25“ Laufwerken unterbringen. Davor ist ein 120mm Lüfter montiert der in das Gehäuse (über die Platten) bläst. Die sieben HDDs sind jedoch so eng aneinander montiert, dass die vier Platten im direkten Luftstrom gerade so bei 40-45°C gehalten werden. Die Platten links und rechts davon erreichen schon nach kurzem Betrieb in den Bereich von >60°C. Eindeutig zu viel für meinen Geschmack 🙅‍♂️

HDD_Temps.jpg


Die Gesamtanzahl von 8 HDDs könnte man zwar mittels einem Einbaurahmen in den 5,25“ Schächten um 3-4 Laufwerke erweitern aber das hätte bedeutet, dass z.B. bei mir bereits mit 11 Platten Schluss wäre.

Der Plan, auf ein fertiges Case mit der Option auf bis zu 16x 3,5“ Laufwerke, umzusteigen war schnell vorbei. Das Rack hat nur ne 60er Tiefe und auf Geizhals fängt der Spaß erst bei 65cm Tiefe an.
Game Over also für diese Idee:heul:

So blieb letzten Endes nur die Option selber was zu bauen :daumen:
(zugegeben mein Basteldrang war da dann auch nicht ganz unschuldig bei der Entscheidung😇)

Auf der Suche nach „bezahlbaren“ Einbaurahmenvarianten bin ich irgendwann auf eBay über diese Einbaurahmen aus China gestoßen:

IMG_5290.JPG

(Mehr Infos und Bilder folgen dann im 2. Teil - dem Mini-Review)

Jeder Rahmen kann 5x 3,5“ HDDs aufnehmen und in der Front kann ein 120er Lüfter montiert werden.
Den Preis von 15-20€ inkl. Versand pro Stück fand ich fair. Daher habe ich mir kurzerhand einen Rahmen zum Testen/Experimentieren geordert.

4 Wochen später wurde dieser geliefert. Die Qualität hat gepasst und nach etwas nachmessen am Gehäuse stand fest dass drei davon gerade so reinpassen würden. Also hab ich fünf weitere geordert und das Ziel war nun definiert:

Die Komplett Front des Cases ersetzen um Platz für die drei Einbaurahmen zu schaffen um 15 HDDs verbauten zu können. Außerdem besseres Kabelmanagment und statt USB2 in der Front der Wechsel zu USB3.

(bezogen auf das ganze Case)
  • 1,5mm Stahlblech für Blende
  • Power/Reset-Taste
  • Status LED (Power/HDD)
  • USB3 TypA Anschlüsse
  • Staubfilter
  • Lüftersteuerung
  • Individueller Kabelsatz für Stromversorgung HDDs

Hier die erste Skizze:
skizze.png

Ja ich weiß das sie weder gut, noch maßstabsgetreu oder korrekt ist…
Aber als Stütze zum Planen hat es gereicht XD)



Dass wäre es mit dem ersten Teil. Die kleinen Reviews zum Intertech 4088 sowie den Einbaurahmen hoffe ich am Mittwoch oder Donnerstag fertig zu haben.
Wünsche noch einen schönen Abend :)
 
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2.1. Review Inter-Tech 4088-S


Das Inter-Tech 4088-S gibt es derzeit idR als Revision 2 im Netz zwischen 55-80€ bei diversen Händern und eBay-Shops zu haben.
Bei dem hier vorliegenden Case handelt es sich um die

EAN: 4260133128101
Herstellernummer 88887178

Da ich in der Vergangenheit schon mehrfach das 4088-S verbaut habe ist mir aufgefallen, dass es oft kleine Unterschiede im Bereich der Anordnung der USB-Ports und der Ausführung der Taster für Power/Reset gibt. Außerdem war teilweise mittige Träger, an dem der HDD Rahmen bzw. der 5,25“ Rahmen befestigt wird, genietet und teilweise mit dem Boden/der Front verschraubt.

IO_Backup.JPG
IO_Plex.jpeg

Layout Version Backup (links) - Layout Version Plex-Server (rechts)

Die Restliche Konfiguration: Aufbau, Frontklappe, Lüfter(-Anschluss), Lieferumfang etc… war aber zumindest bisher immer dieselbe.

Abmessungen (BxHxT) 485x178x525mm
Einbauformat 19“ / 4HE
Volumen 45.32 Liter
Gewicht (leer) 10.76kg
Mainboard Formfaktor: M-ITX, mATX, ATX
Netzteil Formfaktor: ATX
Laufwerke extern: 3x 5.25“, 1x3.5“ (optional über Einbaurahmen in 5.25“)
Laufwerke intern: 8x 3.5“
Erweiterungsslots: 7x Full-Heigh PCI
Lüfter vorne: 1x 120mm Frontlüfter vorinstalliert mit Staubfilter
Lüfter hinten: 2x 80mm Lüfter (optional)
I/O: 2x USB2.0
Besonderheiten: Abschließbare Fronttüre, Slotkartenhalter in drei Größen
Max. CPU Kühler Höhe: 130mm (150mm ohne Versteifungsstrebe)
Max. GPU Länge: 275mm (360mm ohne HDD-Rahmen)


Lieferumfang und Verpackung

Die Verpackung ist stabil und das Gehäuse ist mittels 4 Styroporträger darin gesichert. Montagezubehör und Schlüssel sind ordentlich in einem kleinen Karton verstaut der neben dem 5.25/3.5“ Adapter liegen zwischen den Styroporteilen verstaut ist. Das Gehäuse ist wie üblich in einer Folie gegen Kratzer geschützt.
IMG_5296.JPG
IMG_5298.JPG



Der Außenaufbau

IMG_5299.JPG

Jeweils Außen an der Front sind die beiden Montagewinkel samt Griffen aus Metall mit je 4 Schrauben befestigt. Die generelle Materialstärke des stählernen Korpus beträgt 1,5mm.
Links findet man die Lüftungschlitze des 120mm Lüfters und auf der rechten Seite dominiert die Frontklappe mit Sichtfenster, welche Zugriff auf die beiden USB2.0 Anschlüsse, Power/Reset-Button und die drei 5.25“ Schächte bietet. Sie lässt sich ausschließlich mit den beiden Schlüsseln öffnen/schließen.

IO_Backup.JPG

fDie Scheibe wird mittels 6 federgelagerten Schrauben an der Türe fixiert. Leider muss man die Schrauben entfernen um die Schutzfolie vollständig abzubekommen da die Federn/Schrauben darüber montiert sind.

IMG_5300_1.JPG

Das Heck des 4088 ist simpel und zweckmäßig gehalten mit den Standardöffnungen für die ATX Blende sowie das Netzteil. Oberhalb der ATX-Blende sind die Vorrichtungen für zwei 80mm Lüfter untergebracht. Die 7 PCI Slotblenden sind nicht zum Rausbrechen, sondern verschraubt - beim Hardwarewechsel gibt es also keine hässlichen Löcher :daumen:

IMG_5301.JPG
IMG_5302_1.JPG

An den beiden Seiten sind geschlossen und weisen lediglich die Bohrungen auf an welchen die optional erhältlichen Teleskopschienen befestigt werden können.


Innenaufbau

Nach dem Abnehmen des Deckels (wird über 4 Schrauben befestigt) wird der Blick auf das Innenleben frei.

IMG_5303.JPG

Über dem Mainboardbereich ist eine sehr stabile Versteifungsstrebe angebracht. Sie ist mittels zwei Schrauben an seitlichen Montagewinkeln fixiert und jeweils mit zwei Bolzen zusätzlich geführt.
An der Strebe lassen sich seitlich auch die im Lieferumfang befindlichen Slotkartenhalter anschrauben um etwaige Erweiterungskarten bei Bedarf zusätzlich zu fixieren.

Die angegebene Maximale CPU Höhe von 130mm ist inkl. dem Verbau der Strebe. Lässt man diese weg lassen sich auch Kühler bis ca. 150mm verbauen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei einem normalen Build die Strebe verzichtbar ist. Mit montiertem Deckel konnte ich keine Stabilitätsprobleme feststellen.

4088_übersicht.jpg


Hinter der Front sind ist der HDD Rahmen sowie der 5.25“ Rahmen montiert. Diese sind in der Mitte an einem Stützblech verschraubt und außen an denselben Winkeln wie die Versteifungsstrebe über dem Mainboard. (Wird sich noch als sehr praktisch im Verlauf des Umbaus herausstellen :D)

IMG_5304.JPG
IMG_5306.JPG

10 Schrauben entfernt und das Gehäuse ist quasi leer. Nach dem Entfernen des HDD Rahmens erhält man Zugriff auf die kleine IO-Platine sowie den vorinstallieren 120mm Lüfter.

IMG_0124.jpeg


Hergestellt wird der Lüfter von DFG (Mod. DFG12025S12M) Stromaufnahme liegt bei 0,16A bei 12V. Versorgt wird dieser nur über einen 4-Pin Molex-Adapter mit ausschließlich 12V

Der Lärm der durch den Lüfter entsteht ist heftig! Selbst bei geschlossenem Rack und einer geschlossenen Brandschutztüre dazwischen hört man den Lüfter noch deutlich im Flur! Sofern das Gehäuse also nicht zufällig in einem anderen Gebäude oder in einem Serverraum steht wird man als Nutzer vermutlich nicht um einen Tausch herumkommen.

IMG_5308.JPG

Zugang zum Staubfilter ist leider nicht unbedingt komfortabel gelöst. Um an den Filter heranzukommen muss man die beiden Griffe abnehmen und das vordere Frontcover entfernen. Der Filter selbst besteht aus einem rund 4mm dicken groben Schaumstoff der in einem einfachen Kunststoffrahmen fixiert ist.

Abstandsbolzen.png

Das Mainboard ist im 4088-S höher gelagert als in normalen Gehäusen. Die wichtigsten Abstandshalter sind fest vormontiert mit der endgültigen Höhe. Optionale Aufnahmepunkte sind im Gehäuseboden mit kürzeren Abstandshaltern vorgerüstet. Die am Ende benötigten Halter werden dann anschließend einfach auf die Vorrüstpunkte aufgeschraubt.


Verarbeitung und Qualität

Front, Deckel und Seitenteile sind schwarz gepulvert. Der Rest des Blechs ist unlackiert.
Der Lack ist ohne Lackfehler aufgetragen und relativ unempfindlich gegen Kratzer und Schmutz. Fingerabdrücke lassen sich einfach entfernen.

Lochbilder der Komponenten sind ohne Beanstandung. Auch die Gewinde sind ordentlich verarbeitet.

IMG_5303_Kopie.jpg


Alle Außenkanten der Bleche mit denen man beim Einbauen oder Warten der Hardware in Kontakt kommen kann sind ordentlich entgratet.

Die Ausstanzungen (blau im Bild markiert) haben auf der Innenseite jeweils noch einen minimalen Grat. Um sich hier "ernsthaft" verletzen zu können muss man aber schon sehr grobmotorisch unterwegs sein. Mehr als nen oberflächlichen Kratzer in der Haut ist nur schwer vorstellbar.

Einziger Punkt zur Beanstandung sind die Führungslaschen von PCI Blenden. Diese sind etwas zu „passgenau“ ausgefallen. Beim Einstecken von Erweiterungskarten muss ich immer mit der zweiten Hand die Blende nach innen drücken und etwas „spielen“ bis diese richtig in die Lasche einrastet.


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So! Das geplant "kurze§ Review ist nun doch etwas ausführlicher geworden als ursprünglich gedacht :stock:
Dafür ist das Review des HDD Rahmens dann eindeutig kürzer ;)

Bis zum nächsten Mal und schönen Abend noch
 
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2.2 Festplattenkäfig


Zum Einsatz kommen 5fach Einbaurahmen für 3,5“ HDDs. Der Rahmen ist regulär für den Einbau in 3x5.25" Schächten gedacht. Die HDDs sind dann vertikal ausgerichtet. Für mein Projekt werden die Rahmen jedoch um 90° gedreht um so drei Stück unterbringen zu können.

Die Rahmen können über eBay von div. Händlern bezogen werden.
Die Montage der HDDs erfolgt über Kunststoffschienen welche auf die Platten gesteckt werden. Zischen Frontblende und dem eigentlichen Rahmen kann ein 120mm Lüfter montiert werden.

Abmessungen 166x145x128mm
5x 3.5“HDD
Einbau in 3x5.25“
120mm Lüfter optional verbaubar
Material: Stahl unlackiert, Blende schwarz lackiert

Lieferung/Verpackung:

Die Käfige wurden in je 2x2 und 2x1 Einheiten geliefert. Versandzeit betrug 3-6 Wochen. Die Käfige werden wie für Chinaimporte üblich nicht im Karton sondern in Folie eingewickelt versendet. Jeder Käfig ist nochmal separat in einer Tüte verpackt.

IMG_5479.jpeg


Die Frontblende (welche auch den Lüfter aufnimmt) wird vormontiert geliefert. Im Rahmen selbst ist das Bündel bestehend aus den 10 Montageschienen für die HDDs sowie die benötigten Schrauben

Durch den nicht wirklich gegebenen Transportschutz muss man davon ausgehen, dass die Frontblenden mögliche Lackschäden aufweisen. Von den 6 Einheiten hatten 2 Stück deutliche Lackabplatzer/Kratzer an der Frontblende. Bei einem Rahmen war auch die Front leicht verbogen.

In meinem Fall waren diese Mängel nicht weiter kritisch. Ne Lackierung war eh geplant und die Delle konnte ich wieder richten.
kratzer.jpg


Außenansicht:

IMG_5290.JPG
IMG_5289.JPG
IMG_5288.JPG

Zum Verschrauben mit dem Gehäuse sind Gewinde mit unterschiedlichen Lochmaßen an den Seitenteilen (hier „oben“ und „unten“) abgebildet. Eine Montage in den meisten Cases sollte also realisierbar sein.
Grundsätzlich ist der Rahmen sehr stabil gefertigt. Kanten sind entweder sauber umgelegt oder ordentlich entgratet. Teilweise waren noch Reste von einer Folie auf dem Metall die ziemlich schlecht zu entfernen war.

[IMG]https://www.computerbase.de/forum/attachments/img_5294-jpg.943161/?hash=134f7e801cb1de11460213c348330949[/IMG]
IMG_5295.JPG

Die Frontblende wird über vier kleine Schrauben am eigentlichen Einbaurahmen befestigt.
Mittels 4 Standardmadenschrauben wird der Lüfter an der Blende verschraubt. Für eine Entkopplung bleibt wenig Platz. Bei einem normalen 25mm Lüfter bleibt gut 1mm Luft zum Metall der Blende. Das gleiche gilt für einen möglichen Staubfilter.
Meine Lösung für den Staubfilter sehr ihr dann beim Umbau ;)

IMG_5292.JPG

Die Kunststoffschienen werden einfach auf die HDD gesteckt. Eine Entkopplung zum Rahmen ist hier nicht vorgesehen.

IMG_5291.JPG

Das einschieben der HDD in den Rahm geht ohne große Probleme. Die Kunststoffnasen rasten ordentlich im Rahmen ein. Die generelle Passgenauigkeit ist in Ordnung. Lediglich beim entriegeln der Kunststoffnasen muss man manchmal etwas fummeln.

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Soviel zum kurzen Review von Gehäuse und Einbaurahmen die als Grundlage für das Projekt dienen.
Weiter gehts mit dem Teardown und dann endlich dem interessanten Teil. Dem Umbau :love:
 

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3.1. Teardown:


Der Teardown der Front und des Trägers in der Mitte der Front ging relativ simpel von statten.
Zuerst den orignalen HDD Rahmen und den Einbaurahmen für die 5.25“ Schächte entfernen.
IMG_5306.JPG


Der mittlere Träger ist mit zwei Nieten am Gehäuseboden vernietet und mit zwei Schrauben mit der Front verschraubt. Um an die Schrauben zu gelangen muss das äußere Frontblech als nächstes weichen. Dieses ist mit je vier Schrauben am Boden und den Seitenteilen verschraubt.
IMG_0134.jpeg
IMG_5307.JPG


Nun noch die letzten Schrauben vom Inneren Teil der Front entfernen und das Case ist bereit für den Neuaufbau :)
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3.2. Erste "Anprobe" und Brainstorming


Die Erste „Anprobe“ war ein simples platzieren der Komponenten um ein Gefühl für die zukünftigen Platzverhältnisse zu bekommen

Die erste Idee zur Befestigung der Käfige war diese durch den Boden von unten an die originalen Schraubpunkte zu verschrauben. Der Plan wurde direkt verworfen da so die Käfige zu tief sitzen würden und ich Probleme mit der Frontblende bekommen würde.
Nach etwas durchwühlen meines Materialvorrates bin ich auf eine 10mm dicke Makrolonplatte gestoßen. Zum Glück war es noch genug Material um so genügend Abstandshalter für die Käfige zu fertigen.
IMG_5314.JPG

10mm höher gefällt mir die Positionierung der Käfige schon ziemlich gut. Für das I/O Panel über den Käfigen bleibt auch genug Platz.

IMG_5315.JPG

Auch die Platzverhältnisse mit Dummyhardware hinter den Käfigen sieht gut aus.

Die HDDs selbst stehen rund 15mm aus dem Käfig heraus. Es bleibt also auch für die SATA/Stromanschlüsse genug Luft.

Somit bleibt nun nur die Planung der neue Frontblende.

3.3 Frontblende


Die Außenabmessungen, Länge der Abkantungen und die Materialstärke habe ich direkt übernommen. Blieb noch das Maßnehmen der Ausschnitte für die drei Käfige.
Zwar hatte ich zwischenzeitlich überlegt die Blende selbst zu fertigen (Abkantbank etc… wäre vorhanden) aber letztlich hätte ich die Ausschnitte nicht so 100% perfekt hinbekommen.

Schon im Voraus habe ich mich also im Netz nach div. Anbietern umgesehen welche individuelle Ausschnitte per Lasercut anbieten.
Hier gibt es zwar eine große Auswahl aber die meisten möchten die Zeichnung in CAD-Form übermittelt haben. Unglücklicherweise habe ich zuletzt vor 15Jahren mit MEGA CAD gearbeitet und „nur“ für die Blende wollte ich mich jetzt nicht zwingend in ein aktuelles Programm neu einarbeiten.

Irgendwann bin ich über die Homepage der Firma „Maschinenbau Feld GmbH“ gestoßen.

Großer Vorteil ist, dass man das Werkstück im Browser planen kann.
Blende Konfig.png

Das Abkanten der Außenseiten habe ich anschließend per Mail zusätzlich angefragt.
Service und Kontakt war vorbildlich. Preislich lag das ganze bei knapp 40€ pro Blende inkl. Versand.
Bestellung ging raus und ne Woche später wurden die beiden Blenden sicher verpackt geliefert.

IMG_5345.JPG

IMG_5346.JPG
IMG_5347.JPG


Qualität der Blenden war TOP! Absolut maßhaltig und alle Kanten perfekt entgratet!
Zum Vergleich die neue Blende neben der alten.
 
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Frontblende Teil 2:


Als nächster Schritt war es an der Zeit die Frontblende am Case selbst zu montieren. Dazu habe ich die einfach die Bohrungen von der originalen Blende übernommen.
Leider habe ich von dem Schritt keine Detailbilder gemacht. Daher hier direkt die Bilder von der montierten Frontblende inkl. der seitlichen Griffe:
IMG_5350.JPG

IMG_5351.JPG
IMG_5353.JPG
IMG_5352.JPG


Hier provisorisch mit den Käfigen:
IMG_5354.JPG


Etwas ärgerlich:
Leider haben die Käfige nicht dieselbe Maßhaltigkeit wie die Ausschnitte der Frontblende.
Die Blenden variieren in der Höhe bis zu 0,5mm innerhalb einer Blende.
Somit bleibt mir nichts anderes übrig als die nötige Freigängigkeit mit der Metallfeile von Hand nachzuarbeiten.


Frontblende Teil 3:


Der letzte Bearbeitungsschritt der Blende sind die Ausschnitte für die fehlenden I/O Anschlüsse.

Ursprünglich hatte ich folgende Merkmale im Lastenheft für das I/O definiert:
  • Power / Reset Taster
  • Power LED (blau)
  • HDD LED (rot)
  • USB3 Typ-A Anschlüsse
Für die USB-Ports habe ich eine günstige USB PCI Blende bestellt mit Anschluss auf den internen USB3 Header.
Als StatusLEDS kommen Standard 3mm LEDs zum Einsatz mit passendem Vorwiderstand.
Die Taster sind einfache Mikrotaster.

LED Blau - Reichelt
LED Rot - Reichelt
Mikrotaster - Reichelt
USB-Blende - Amazon

Die Bohrungen für LEDs und Taster sind zum Glück einfache Bohrungen jeweils mit 3,2mm für die LEDs und 4mm für die Taster.
Für die Aussparung der USB Buchsen habe ich die nicht mehr benötigte Blende zum Anzeichnen missbraucht.
Danach ist nur noch etwas gefühlvolles feilen mit der Schlüsselfeile nötig.

IMG_5396.JPG


Zwischendurch natürlich probestecken nicht vergessen.
IMG_5398.JPG


Nachdem nun alles passt wird die Blende endgültig verschraubt.
IMG_5400.JPG
 
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3.4. Festplattenkäfige und Träger


Wie in Punkt 3.2 schon angedeutet, war mein Plan die Käfige einfach mit einer Distanzplatte direkt am Gehäuseboden zu verschrauben.
Die notwendigen Löcher waren zügig im Gehäuse angebracht und die Käfige „verschraubt“.

Bis hierhin lief alles nach Plan:heul:

Zum Glück wollte ich die Verschraubungen auf Stabilität testen (Habe den Gewinde imn den Käfigen nicht so ganz getraut). Daher habe ich das ganze Case unter normalen Belastungen und Vollausbau (15HDDs - Gehäuse ins Rack einsetzten, durch die Gegend tragen etc…) abgeprüft.

Grundsätzlich haben die Gewinde an den Käfigen gehalten was schon mal positiv war.

Negativ ist aufgefallen das sich das Gehäuse grundsätzlich ziemlich instabil im vorderen Bereich wurde und sich ziemlich verwunden hat. :o
Durch den Wegfall des originalen HDD Rahmens und 5.25“ Rahmen fehlt die Versteifung - die knappen 14kg der HDDs tun dann ihr Übriges dazu.

Zwar wäre durch die Verwindungen des Frontbereiches mMn kein Schaden an der Elektrik entstanden aber da die Käfigblenden mit der Frontblende kollidieren bzw. aneinander scheuern, wären Lackabplatzungen zu erwarten gewesen.

Eine Versteifung wie sie über dem Mainboard verbaut ist musste also her.
IMG_5303.JPG


Zufällig sind an den Seitenwänden die beiden Halter der originalen Rahmen exakt auf der Höhe der Oberkante der HDD-Käfige.
IMG_5358.JPG


Die Halter an den Seitenwänden sind baugleich zu denjenigen mit der die Verstrebung über dem Mainboard montiert wird.
IMG_5309.JPG


Bei meinem Plex-Server könnte ich die Strebe eh nicht montieren aufgrund des verbauten NH-D15. Also kam mir die Idee einfach die übrige Strebe hier zu verwende.
IMG_5356.JPG

Da ich die Strebe auf dem Kopf verbauen werde mussten die beiden Seiten gekürzt werden.
5mm lasse ich stehen um der Strebe mehr Steifigkeit zu geben.
61191616049__EAD9E9C7-DE88-4EE6-B65D-CC575F9B53D1.jpeg


Zur Montage habe ich die Käfige wieder vom Boden getrennt.
Die Ausrichtung erfolge passend zur Frontblende. Anschließend wird der Käfig mit je 4 Nieten an den Träger genietet.
IMG_5390.JPG


Hier als fertiger 3er Pack
IMG_5402.JPG


Um die Steifigkeit noch weiter zu erhöhen werden die Käfige zusätzlich am Boden verschraubt. Aber nicht mehr über die originalen Gewinde. Die Löcher im Boden habe ich aufgebohrt und die Gewinde im Käfig ebenfalls. Das Ganze wird dann mit auf Länge gekürzte M5 Schrauben mit Linsenkopf verschraubt. Der Kopf wird zwar minimal überstehen da die 1,5mm Materialstärke des Bodens nicht ausreicht… dies wird im Rack später aber kein Problem darstellen.
IMG_0148.jpeg


Anstatt einer kompletten Platte aus Makrolon unter jedem Käfig zu montieren habe ich kleine 1,5x1,5cm große Stücke herausgeschnitten und je mit einem Loch für die Schraube versehen.
verschraubung.jpg


So sieht das ganze im Verbauten Zustand aus:
IMG_5394.jpeg

IMG_5395.jpeg


Nach einem erneuten Belastungstest bewegt sich nun nichts mehr!
Zeit für die Lackierung :D
Ergänzung ()

4. Die Lackierung


Normalerweise hätte ich die Komponenten jeweils einzeln lackiert. Jedoch ist das Einsetzen der Käfige als 3er-Pack (siehe Bild aus Punkt 3.4) doch ein relatives gefummel und es hätte eindeutige Lackschäden an den Kanten zur Folge gehabt.
Um dies zu umgehen habe ich mich für eine Lackierung im montieren Zustand entschieden.

Vorbereitungen:
  • Frontblende, Lüftergitter und Seitengriffe wurden angeschliffen und anschließend mit Isopropanol entfettet/gereinigt.
  • Damit die Lüfterblätter nicht ebenfalls in schwarz erstrahen habe ich ein jeweils ein Stück Papier zwischen Blende und Lüfter gesetzt
  • Der restliche Gehäusekörper wurde entsprechend abgeklebt

IMG_4319.jpeg


Die Lackierung selbst besteht aus zwei Schritten. Einmal dem Grundieren und dem eigentlichen Decklack.

Die Grundierung ist Alluminiumbasierend und wurde von mir schon oft bei KFZ-Projekten eingesetzt – immer mit sehr gutem Ergebnis.
Als Lackierung kommt Schwarz-Matt – ebenfalls aus dem KFZ-Bereich.

IMG_4321.jpeg
IMG_4325.jpeg

Der Decklack wurde in zwei Schichten aufgetragen um Läufer zu vermeiden.

ine Nacht trocknen und das Ganze sieht sehr stimmig aus:
IMG_5450.JPG


Nach dem entfernen des Papiers für den Lüftern:
IMG_5452.JPG
IMG_5451.JPG
 
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5. Assemblytime – Teil1:


Zwecks Staubfilter für die Lüfter:

Mein Plan war eigentlich nen „Schlitz“ im oberen Teil des HDD Käfigs einzubringen um so den Filter reinigen zu können ohne das System zerlegen zu müssen. Dabei hab ich aber hart ignoriert dass ich dann die oberen Schraubpunkte für die Blenden verlieren würde.
slots.jpeg


Um das Projekt vorerst fertig stellen zu können (zu diesem Zeitpunkt lag das letzte Backup 6 Wochen zurück) habe ich mich für ne temporäre Lösung entschieden. Das Staubfilter bzw. Meshgewebe wird, bis mir ne wartungsfreundlichere Lösung einfällt, einfach auf Größe zugeschnitten und zwischen Lüfter und HDDs geklemmt.

Als Material kommt ein einfaches Meshgitter aus Kunststoff zum Einsatz.
Der Meter kostet rund 7€ und ist aus China erhältlich. Die Lieferzeit betrug 9Tage.
mesh.jpg


Zuschnitt erfolgt einfach per Cutter oder Schere.
Das Material ist extrem flexibel bietet aber genug Steifigkeit damit es auch ohne HDDs in Position bleibt. Gehalten wird das Meshgitter durch die Überstehenden Schrauben der Blendenhalterung
IMG_5455.jpeg



Anmerkung:
Nach einigen Wochen betrieb muss ich feststellen, dass in meinem Fall vermutlich die temporäre Lösung zur Langzeitlösung wird.

  • Die Betriebszeit vom Backup beträgt max. 2 bis drei Stunden pro Woche (10GBE sei Dank). Entsprechend gering ist das grundsätzliche Staubaufkommen. Ein notwendiges regelmäßiges Reinigen wie beim Server ist hier schlicht nicht notwendig.
  • Größere Partikel z.B. Haare meiner Kater bleiben direkt an der Blende hängen und lassen sich einfach mit dem Staubsauger von Zeit zu Zeit absaugen. Für den feinen Schmutz am eigentlichen Mesh wird es ausreichen bei sowieso anstehenden Wartungen (HDD-Tausch/Upgrades) einfach das Gitter auszubauen und zu reinigen
 
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Nicht schlecht 👍 Ich bin immer wieder erstaunt, was manche user hier in Eigenarbeit auf die Beine stellen.

Eine kleine Offtopic-Frage einfach aus Interesse:
Wieso benötigen Du und dein Kumpel im eigenen Haus eine so aufwendige/große/professionelle IT-Infrastruktur?
 
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Saubere Arbeit bisher. Ich hätte mir vermutlich eher ein 800er tiefes Servergehäuse besorgt, aber so gehts auch :D

Was mich aber auch aus Neugier interessieren würde... Was wollt ihr denn mit 11x8TB im RAID 6 konservieren bei Backuplaufzeiten von 2-3h pro Woche? Bis da die erste Festplatte aussteigt (und bis zu 2 wäre ja auch noch okay) vergehen ja Jahrzehnte :p
 
Sehr geil! Respekt für die saubere Arbeit.

@Demon_666 ich schätz mal einer ist ein Sysadmin und hat Spaß dran :D
Bau meinem Kollegen auch so etwas in sein neues Haus ein, aber mit nur einem normalen NAS :)
 
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Geiles Projekt. Sehe ich das richtig, dass du da 12x 12TB verbaut hast?
Wie hast du das konfiguriert?
 
Eine Frage hätte ich, wofür wird das ganze genutzt?
 
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15 Festplatten? Ich kann im Artikel nichst von "Gehörschutz" finden
 
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