2 APs - Omada oder Ubiquiti

Firehawk1907

Ensign
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Hallo zusammen, ich bräuchte kurz euren Rat. Ich unterstütze meine Cousine bei der AP-Auswahl für ihr Netzwerk. Sie hat gerade ihr Haus fertig gestellt. Für den Erdgeschoss und Obergeschoss gibt es an der Decke jeweils einen Netzwerkanschluss (ohne zusätzliche Steckdosen) für einen AP.

Bisher sind alle 15 Verlegekabeln an das 16x Patchfeld angeschlossen, die wiederum an einem 24-Port Switch (TL-SG1024D) angeschlossen sind. Obwohl ich ihr gesagt habe, dass der Switch bestenfalls zu einem Teil, für die APs, POE-fähig sein sollte, hat sie diesen auf Anraten des Elektrikers beschafft. Nun gut, dafür gibt es noch die POE-Injektoren.

Als Internetanschluss kommt noch ein Glasfaser mit dem Speedport-Router zum Einsatz. Mangels Erfahrung im Heimbereich mit dieser Konstellation kann ich mich wegen der APs nicht wirklich entscheiden. Ich habe sowohl die Omada's als auch die von Ubiquiti's ins Auge gefasst. Kommen beide ohne einen Controller aus? Hat man Zugriff auf die Weboberfläche der APs oder reicht es aus, die Konfiguration mit dem kostenlosen Programm des Herstellers zu machen. Der PC wird nicht immer genutzt und da frage ich mich auch, wie gut dann die APs ohne Controller funktionieren kann. Da beide nicht Technikaffin sind, möchte ich nicht noch einen Raspberry oder ähnliches aufstellen.

Habt ihr vielleicht Tipps für mich? Vielleicht auch, welche der vielen APs von den beiden Herstellern geeignet sind.
 
ich würde bei Neukauf auf den nagelneuen U7 pro von Ubiquity setzen, in der Regel hat man APs ja ein paar Jahre und dann sollte es die aktuelle Technik sein beim Kauf, der sollte schon verfügbar sein

vom TP-Link kommt der EAP773 (BE9300 Ceiling Mount Tri-Band Wi-Fi 7 Access Point)
 
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Firehawk1907 schrieb:
Ich habe sowohl die Omada's als auch die von Ubiquiti's ins Auge gefasst.
Gibt noch viel mehr … offiziell brauchst Du für UniFi nur einmal einen Controller, dann kann der abgeschaltet werden. Allerdings hatte ich ab und zu Probleme und empfehle einen Controller wie den UCK-G2-PLUS. Technisch ist UniFi inzwischen allen Anderen völlig überlegen. Aber wie Du an jener Liste siehst, gibt es noch viel mehr Hersteller, viele bekommst Du – besonders Wi-Fi 5 und ganz besonders D-Link – gebraucht fast nachgeworfen, also beide Access-Points mit Versand für weniger als 60 €. Ist also eine Preisfrage.
Firehawk1907 schrieb:
Zwei Access-Points dürften zu wenig sein. Ich würde es anders machen: Haus durchmessen und gebrauchte Steckdosen-Access-Points kaufen, also wenn eine FRITZ!Box als Internet-Router verwendet wird, mit zwei FRITZ!Repeater 450e anfangen. Dann je nach Mess-Ergebnis weitere holen. Vorteil: Du brauchst auch erstmal keinen PoE-Switch. Wenn dann irgendwann Wi-Fi 7 und Multi-Gig bezahlbar ist, fällt das Rauswerfen einfacher.
 
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norKoeri schrieb:
Technisch ist UniFi inzwischen allen Anderen völlig überlegen.
Würde ich stark anzweifeln, deren Securitykameras sind ein Witz.
Ich hatte Ubiquity und bin inzwischen lieber bei Omada.

https://www.tp-link.com/de/compare/?type=smb&typeId=5792&productIds=69499,69473 die Omadas sind 10G Ports und haben eine höhere (vorallem der 783er) Sendeleistung gegenüber dem U7 während der U7 2,5G hat.

Ich würde aber dazu raten einen controller zu verwenden (omada kannst entweder hardware controller fertig kaufen oder deren software auf linux, raspi, synology-nas, in ner VM/Docker betreiben).

hintergrund: ich lese haus und nicht einzelne wohnungen.
was man nicht möchte: repeater oder mesh (reduzierung der datenrate)
was man möchte: fast roaming (ich gehe von EG in 1.OG ohne SSID wechsel) aber auch ohne geschwindigkeitseinbußen oder disconnects.

das geht wenn man den controller nutzt
 
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airwave schrieb:
Würde ich stark anzweifeln
Kann ich leider beweisen … (letztes Zitat). Aber fraglich, ob das seine Cousine braucht.
airwave schrieb:
Für Fast-Roaming (802.11r) brauchst Du keinen Controller. Und selbst Fast-Roaming braucht man mit WPA-Personal nicht. Was Du vermutlich meinst, ist Access-Point-Steering (802.11k/v).
 
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norKoeri schrieb:
Kann ich leider beweisen … (letztes Zitat).
Und ich halte immernoch dagegen weil du oben eine Pauschalaussage von Marke A vs Marke B getroffen hast.
Ich bleibe dabei: Deren Kameras, als auch Geschichten wie Dreammachine (SE 2 Pro oder wo auch immer wir gerade sind), sind ein Witz.

Achso 802.11r ist übrigens Fast Basic Service Set Transition und nicht fast roaming und ist ein teil des "fast raomings" was die allgemeinheit darunter versteht.
Für eine optimale Roaming-Unterstützung bedarf es der WLAN-Standards 11k, 11v und 11r, die aber nicht jeder WLAN-Client unterstützt.


  • IEEE 802.11k dient der Auswahlhilfe für das Roaming-Ziel.
  • IEEE 802.11v definiert den geordneten, durch den Access Point veranlassten Zellenwechsel.
  • IEEE 802.11r beschleunigt den eigentlichen Roaming-Vorgang.
alle drei zusammen hast dann brauchbares fast roaming: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/1407081.htm
 
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XN04113 schrieb:
auf den nagelneuen U7 pro von Ubiquity
Die erste Generation von etwas neuem ist selten eine Empfehlung wert. Das ist meist nur etwas für Enthusiasten.
Alleine die Leistungsaufnahme im Idle ist bei fast 10W pro Accespoint, im Leerlauf ohne Last.
POE+ (IEEE 802.3at) muss es da schon sein.

U6+ dürfte eine sehr viel vernünftigere Wahl sein.

Ich nutze zwar selbst Unifi, aber Omada sollte auch funktionieren, da kenne ich nur die verschiedenen Modelle nicht. Probleme können auch die Unifi Geräte machen, da ist bei mir schon viel Zeit zur Fehlersuche drauf gegangen.
Bei nicht Technikaffinen Benutzern würde ich sogar zu AVM oder den Telekom Geräten raten, was aber nicht mit der Anforderung Decke und POE zusammen passt.
 
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XN04113 schrieb:
ich würde bei Neukauf auf den nagelneuen U7 pro von Ubiquity setzen, in der Regel hat man APs ja ein paar Jahre und dann sollte es die aktuelle Technik sein beim Kauf, der sollte schon verfügbar sein

vom TP-Link kommt der EAP773 (BE9300 Ceiling Mount Tri-Band Wi-Fi 7 Access Point)

Eigentlich hast du ja recht, dass man schon bestenfalls die neueste Technik für die Langfristigkeit nimmt. Ich seh aber auch wie @VirusA87 dass sie zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht ideal ist. Diese APs ist für den Consumer schon relativ (noch) hochpreisig.

norKoeri schrieb:
Zwei Access-Points dürften zu wenig sein. Ich würde es anders machen: Haus durchmessen und gebrauchte Steckdosen-Access-Points kaufen, also wenn eine FRITZ!Box als Internet-Router verwendet wird, mit zwei FRITZ!Repeater 450e anfangen. Dann je nach Mess-Ergebnis weitere holen. Vorteil: Du brauchst auch erstmal keinen PoE-Switch. Wenn dann irgendwann Wi-Fi 7 und Multi-Gig bezahlbar ist, fällt das Rauswerfen einfacher.

Ich habe mir das Haus schon angesehen. Ist ein Leichtbau. Je Etage ca. 90-100 qm. Der EG ist relativ offen mit Wohnzimmer, Küche, Garderobe. Im OG führt ein großer Flur zu den 4 Zimmern. Die LAN-Anschlussdosen an der Decke sind jeweils in der Mitte gesetzt. Von meinem Bauchgefühl her, sollte je eine AP pro Etage locker ausreichen.

airwave schrieb:
Ich würde aber dazu raten einen controller zu verwenden (omada kannst entweder hardware controller fertig kaufen oder deren software auf linux, raspi, synology-nas, in ner VM/Docker betreiben).

hintergrund: ich lese haus und nicht einzelne wohnungen.
was man nicht möchte: repeater oder mesh (reduzierung der datenrate)
was man möchte: fast roaming (ich gehe von EG in 1.OG ohne SSID wechsel) aber auch ohne geschwindigkeitseinbußen oder disconnects.

das geht wenn man den controller nutzt

Ok, dann macht ein Controller doch Sinn. Bestenfalls sollte der AP-Wechsel ja Unterbrechungsfrei sein.

Mein Vorschlag wäre dann:

1x TP-Link OC200 (Controller)
2x TP-Link AEP650 (AP)
1x TRENDnet TPE-147GI 65W 4-Port Gigabit PoE+ Injector (4-Port für den Fall, wenn sie mal erweitern möchten)
 
Firehawk1907 schrieb:
Von meinem Bauchgefühl her, sollte je eine AP pro Etage locker ausreichen.
Du wirst 2,4 GHz-WLAN vermutlich flächendeckend hinbekommen. Aber 5 GHz, 6 GHz und die höheren Modulationsdichten (QAM) und damit der höhere Durchsatz wird nicht gelingen. Das bitte durch Messen überprüfen. Die Frage ist, ob man das schon braucht, denn wenn lediglich ein Familienmitglied auf dem Handy einen UHD-Video-Stream schaut, dann braucht es gar kein Wi-Fi 5. Daher der Tipp erstmal mit Steckdosen-Access-Points, weil 2,4 GHz-WLAN nicht so dermaßen anfällig für Verdeckungen ist; ansonsten kannst Du ja auch die Access-Point in den Single-Mode schalten.
Firehawk1907 schrieb:
Bestenfalls sollte der AP-Wechsel ja Unterbrechungsfrei sein.
Das ist bei WPA-Consumer eigentlich schon seit Jahrzehnten gegeben, die WLAN-Punkte müssen nur dicht genug sein. Anders formuliert: Du hast auch ohne r/v/k weit unter 100 Millisekunden. Das reicht sogar für tragbare VoIP/SIP-Telefone. Bin kein großer Fan von 802.11r in WPA-Consumer, weil das hier viele Inkompatibilitäten erzeugt hat. Wichtiger wäre mir PMF, wenn der Nachbarsjunge Langweile hat – und hier zeigt TP-Link gerne im Controller an, es wäre aktiv, aber ich hatte schon Omada-EAPs, die es nicht konnten; und es gab keinerlei Hinweis im Controller.

Aber wenn airwave hier gute Erfahrungen gemacht hat, sollte er uns seine EAP-Modelle und Hardware-Revision nennen. Das ist nämlich das nächste Problem bei TP-Link, dass der Software zwischen Controller und WLAN-Chipsatz bei TP-Link immer noch zu uneinheitlich ist, nicht gleichzeitig über alle Modelle und Hardware-Versionen mitgezogen wird. Einige fallen hinten runter, haben Funktion XYZ dann nicht mehr oder werden gleich gar nicht gepflegt. Scheint besser zu werden … aber warum hat das TP-Link die letzten Jahre nicht gleich richtig gemacht?
Firehawk1907 schrieb:
TRENDnet TPE-147GI
Wildes Gerät. Würde erstmal abwarten, denn bei TP-Link EAPxx0 liegen normal PoE-Injektoren dabei. Nur bei EAPxx3 sollen die angeblich nicht beiliegen. Wenn Du dann PoE brauchst, würde ich einen konfigurierbaren PoE-Switch nehmen … (Begründung für jenes Modell). Das hat den Vorteil, dass Du auch den FRITZ!Box-LAN-Gastzugang auf ein VLAN umlegen könntest.
Firehawk1907 schrieb:
Diese APs ist für den Consumer schon relativ (noch) hochpreisig.
Und das ist das generelle Problem bei UniFi und Omada. Neu durch die Bank viel Geld. Zyxel NWA und D-Link DPA bekommst Du gebraucht sehr günstig, besonders wenn man eh nur ganz wenige WLAN-Punkte braucht. Viele Gebraucht-Verkäufer haben auch Mehrere, schreiben das nur nicht in die Annonce.
 
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Unifi und Omada sind tendenziell auch nicht unbedingt auf den Consumer-Markt für private Endkunden ausgerichtet. Die Stärke dieser Systeme ist ihre Skalierbarkeit. Im Controller können nach Belieben neue Komponenten angelernt werden und diese gar netzwerk- und standortübergreifend verwaltet werden. Die primäre Zielgruppe sind daher eher (semi)professionelle Kunden, die eben diese Möglichkeiten auch nutzen können. Für Privatanwender spielt Skalierbarkeit aber eine weit weniger wichtige Rolle - wenn überhaupt - und deswegen zahlt man diese Funktionen zwar mit, hat aber kaum eine Verwendung dafür. Deswegen erscheinen die Unifi- / Omada-Komponenten für Otto Normal durchaus als hochpreisig, weil man sie gerne mit reinen Consumer-Geräten vergleicht.

Der Gebrauchtmarkt bietet aber natürlich auch großes Potential für sowas, wie @norKoeri schon schreibt.

*edit
Ein weiterer Vorteil solcher APs ist natürlich auch die Unterstützung für zB VLANs. Damit lassen sich mehrere SSIDs für separate Netzwerke zuweisen. Da hier aber offensichtlich ein unmanaged und somit nicht-VLAN-fähiger Switch zum Einsatz kommt, spielt auch diese Funktion keine Rolle. Effektiv würde von den APs lediglich ein erweitertes Feature genutzt werden: PoE. Daher gestaltet sich die Wahl der APs eigentlich auch relativ simpel, da die einzigen Anforderungen Deckenmontage, PoE und adäquate WLAN-Fähigkeiten sind. Da macht es keinen wirklichen Unterschied ob Omada, Unifi oder etwas anderes, weil keine sonstigen Funktionen genutzt werden könnten.
 
Die Zyxel-APs würde mir auch gut gefallen, soweit ich das bei Zyxel nachgelesen habe. Ich halte eigentlich nicht viel von einer Cloud-Lösung für das Management. Wie sieht es dann aus, wenn der Nebula-Server down ist?
 
Du musst Zyxel, D-Link aber auch TP-Link nicht in ihre Cloud einbuchen, gehen auch Standalone. Auch ist das mehr zur Verwaltung aus der Ferne, also wenn Du bei Deiner Cousine umstellen/überprüfen willst – daher ist egal, ob die Cloud erreichbar ist. Müsste nochmal nachschauen, wie das mit r/v/k ist. Aber Nebula Cloud Control (NCC) brauchst Du eigentlich nur für automatische Firmware-Updates. Die gehen leider automatisch nur mit NCC. Auch eines der großen Probleme bei diesen Systemen, die ziehen sich nicht selbst ihre Firmware-Updates. Das geht nur, wenn ein Controller rennt.
 
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