@Dares: ich finde deine Beschreibung vor dem Edit besser als den Schlusssatz (der mMn auch so nicht ganz stimmt, s.u.)!
Ich habe seit meinem 4. Lebensjahr (das sind jetzt über 40 Jahre...) nur noch ein Auge.
Als vor vielen Jahren mal ein Kollege am Auge operiert worden ist (wegen Schielen und kein 3D gucken), hat er dem Arzt von mir erzählt und dass ich ihn eh besuchen kommen werde. Der wollte unbedingt ein paar Tests für seine Doktor-Arbeit (über 3D-Sehen) mit mir machen, weil er sonst an der Klinik immer nur mit frisch operierten Leuten zu tun hat und nie mit jemandem, der schon seit zig Jahren so rum läuft.
Der Versuch sah so ähnlich aus wie dieses Kinderspiel, bei dem man aus einem Papp-Rahmen mit einer Magnet Angel Fische angeln soll. Nur dass da oben ganz leicht Metallstäbe raus guckten und man sollte flach darüber schauen und mit einem Stift in der Hand die Stifte berühren (Stromkontakt -> Licht an).
Ich habe mich hingesetzt und relativ schnell die Dinger durch getackert. Das Ergebnis lag im Mittelfeld von normal sehenden Leuten!
Der Arzt hat mich dann völlig ungläubig angeguckt und gefragt wie ich das gemacht habe. Ganz einfach, er hatte nur eine Lampe aufgestellt und man konnte beim Herunterfahren mit dem Stift sehr schön den Schatten verfolgen und sehen wo er denn runter kommt.
Das ist vorher niemandem aufgefallen! Auch alle Leute die frisch operiert noch einen Verband auf einem Auge hatten, waren da völlig hilflos. So einige Jahre Erfahrung helfen da schon

Wir haben dann noch aus dem Nachbarbüro zwei oder drei Schreibtischlampen dazu gestellt und ich war genauso hilflos wie die anderen...
Falls es mal so etwas wie Holographisches 3D TV geben sollte, dann sind wir wahrscheinlich auch wieder besser dabei, weil das dann so aussieht wie echtes Leben. Darauf wollte ich oben hinaus. Im echten Leben kann man einfach seinen Kopf etwas bewegen und bildet damit die beiden Winkel von "normalen" Leuten nach, halt nur zeitlich versetzt. Das reicht aber oft, um einen räumlichen Eindruck zu gewinnen. Bei aktuellem 2D TV funktionieren diese Tricks aus der Realität aber natürlich nicht.
Trotzdem glaube ich fest, dass man im Unterbewusstsein immer versucht die Tricks anzuwenden. Wahrscheinlich wird mir deshalb auch bei DLP Beamer schlecht (Regenbogen Effekt), weil man unbewusst doch immer mal den Kopf bewegt, um die Entfernung von etwas abschätzen zu können, speziell wenn bei Action-Krachern Dinge auf einen zugeflogen kommen, das ist einfach Reflex.
Genauso empfinde ich das 24p Ruckeln bei nicht 24p fähigen Geräten als extrem störend, wobei anderen Leuten das gar nicht wirklich auffällt. Unsereins verwendet eben die Informationen wie sich zwei Gegenstände zueinander bewegen automatisch auch für die Entfernungseinschätzung. Und wenn bei langsamen Schwenks über die Landschaft der Hintergrund ruckelt, dann ruckelt es eben nicht nur (was ein "normaler" Mensch einfach ausblendet), sondern es fehlen wichtige Informationen über die Tiefe des Bildes, eben gerade bei weiten Landschafts und Bergpanoramen.
Achja, schämen tue ich mich aber nicht
